Bis zu 70 Spiele? Die Rechnung von Vincent Kompany ist eine Ansage

Vincent Kompany bereitet seine Spieler beim FC Bayern auf eine Saison mit „60 bis 70“ Pflichtspielen vor. Dabei hat sich der neue Trainer sicher nicht verrechnet.

Rottach-Egern – Der FC Bayern befindet sich derzeit im Kurztrainingslager am Tegernsee. Zum vergleichsweise frühen Zeitpunkt der Vorbereitung geht es oftmals noch um die Grundlagenarbeit, wobei die Zeit des reinen Konditionstrainings im modernen Fußball vorbei ist. Die Bedeutung der körperlichen Konstitution ist dennoch elementar, immerhin werden die Belastungen für die Profis immer größer.

Mit einer Aussage in seiner Medienrunde am Montag ließ Vincent Kompany diesbezüglich aufhorchen. „Wir haben 60, 70 Spiele, wir brauchen alle Spieler“, ließ der Chefcoach des FC Bayern wissen. 60 bis 70 Spiele? Bei dieser Zahl könnte manch ein Fan ins Stutzen geraten sein. Schließlich sind die Münchner zuletzt in der Saison 2020/21 auch nur auf 50 Pflichtspiele gekommen. Seither waren es 47 und zuletzt in zwei Spielzeiten nacheinander 49 Partien.

Der FC Bayern steht vor einer Mammutsaison

Aus Kompany sprach dabei sicherlich keine Unwissenheit oder mangelndes mathematisches Talent. Man darf getrost davon ausgehen, dass der Belgier genau wusste, wovon er sprach. Seine Aussage lässt sich vielmehr als Ansage interpretieren: Der FC Bayern hat in der neuen Saison sehr viel vor!

Garantiert sind neben 34 Bundesligaspielen und der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals acht Vorrundenspiele in der Champions League. Der reformierte Wettbewerb bringt seinen 36 Teilnehmern im Verlauf der Hinrunde der Bundesliga zusätzlich je ein Heim- und Auswärtsspiel im Vergleich zum bisherigen Format ein. 43 Spiele wird der FC Bayern also in den drei Wettbewerben mindestens absolvieren.

Reformen der Champions League und Klub WM schlagen ins Kontor

Selbstredend sollen aber möglichst viele hinzukommen: Nachdem die Münchner im DFB-Pokal in den letzten vier Jahren nur einmal über die 2. Runde hinausgekommen sind, wollen sich Kompany und Co. sicher keine erneute Blöße leisten. In der Champions League träumt der FC Bayern vom zweiten ‚Finale Dahoam‘, muss dafür aber unter Umständen neun statt bisher sieben K.o.-Spiele absolvieren. Nur die acht Teams, die nach der Vorrunde im neuartigen Ligasystem die obersten Plätze belegen, ziehen direkt ins Achtelfinale ein. Die Klubs auf den Rängen neun bis 24 legen eine Playoff-Runde ein.

Das Finale in der Münchner Allianz-Arena am 31. Mai 2025 wäre sicher das absolute Highlight, aber noch nicht der Saisonabschluss. Denn nur knapp zwei Wochen später beginnt die FIFA Klub-WM in den USA, die erstmals als großes Turnier mit 32 Teilnehmern über einen Monat ausgespielt wird. Der Modus entspricht dabei den Weltmeisterschaften der Nationalteams: An drei Gruppenspiele schließt sich die K.o.-Phase an.

Nationalspieler des FC Bayern werden besonders beansprucht

Theoretisch sind für den FC Bayern (und übrigens auch Borussia Dortmund) somit neben 34 Bundesligaspielen sechs Partien im DFB-Pokal, 17 in der reformierten Champions League und sieben bei der Klub-WM möglich, also insgesamt 64 Pflichtspiele. An die von Kompany erwähnten bis zu 70 Partien reicht das nicht ganz heran. Doch ein Umstand bleibt noch zu addieren: Der FC Bayern beschäftigt annähernd ausnahmslos Nationalspieler.

Mit Abstellungsperioden im September, Oktober, November, März und Juni ist der Rahmenterminkalender auch in dieser Hinsicht ausgereizt. Für Bayern-Stars wie Harry Kane oder Jamal Musiala, die auch in den Nationalmannschaften gesetzt sind, könnte die Marke von 70 Spielen somit auch zustande kommen, wenn der Rekordmeister nicht in allen Wettbewerben bis zum Ende dabei ist.

Vincent Kompany genau der richtige Trainer für eine Mammutsaison?

Kompany könnte übrigens trotz seiner mangelnden Erfahrung als Chefcoach auf Topniveau der genau richtige Trainer für eine Mammutsaison sein, wie sie dem FC Bayern bevorsteht: Aus seiner Zeit als Profi und Nationalspieler sowie Trainer in England ist er den halsbrecherischen Spielrhythmus gewohnt. In Englands zweiter Liga gehen etwa gleich 24 Teams an den Start.

Kompany stieg mit dem FC Burnley also nach 46 Meisterschaftsspielen auf. Hinzu kommen auf der Insel zwei Pokalwettbewerbe. Insgesamt absolvierte Burnley in der Aufstiegssaison 2022/23 54 Pflichtspiele, also deutlich mehr als der FC Bayern, der in der Champions League an den Start ging.

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