Der FC Bayern soll an einem Transfer von Xavi Simons arbeiten. Der Niederländer verrät, wie es um seine Zukunftsentscheidung steht.
Leipzig – Im zweiten Gruppenspiel der Europameisterschaft lieferten sich die Niederlande und Frankreich ein torloses Remis, das zugleich das erste 0:0 des Turniers markierte. Xavi Simons‘ Tor für die Niederlande wurde dabei nicht anerkannt. Die niederländischen Fans, die auf der Tribüne bereits in Siegesstimmung waren, mussten ihre Feierlichkeiten abrupt beenden.
Frankreichs Torhüter Mike Maignan hatte zuvor einen Schuss von Memphis Depay pariert, war jedoch gegen den Nachschuss von Xavi machtlos. Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor annullierte das Tor jedoch, da Denzel Dumfries im Abseits stand und Maignan möglicherweise behindert hatte. Dumfries beteuerte nach dem Spiel in den Katakomben des Leipziger Stadions, dass er weder im Abseits gestanden sei noch Maignan irritiert habe. „Ich habe mich nicht Richtung des Balles bewegt“, erklärte Dumfries. „Es ist frustrierend.“
Xavi will bei der EM „Geschichte schreiben“ – und dann entscheiden
Für Xavi war die Situation ebenfalls enttäuschend. Der 21-Jährige hätte sich über das Tor „gefreut“, denn er lief in dem Stadion auf, in dem er in der abgelaufenen Saison auf Leihbasis bei RB Leipzig spielte und „so gute Leistungen gezeigt habe“. Trotz des 0:0 war Xavi zufrieden, er habe den Auftritt „genossen“ und konstatierte: „Frankreich ist seit Jahren oben dabei, sie haben Spieler auf Top-Niveau. Wir mussten viel investieren, um zu bestehen.“
Nach dem Unentschieden gegen Frankreich wurde auch Xavis Zukunft diskutiert. „Aktuell bin ich bei der Nationalmannschaft. Nach der EM werde ich eine Entscheidung treffen, aber jetzt ist es erst einmal wichtig mit meinem Land Geschichte zu schreiben“, sagte Niederlandes Nummer 7. Bei seinem Stammklub Paris Saint-Germain habe er sich „glücklich“ gefühlt, doch es seien „ein paar Dinge passiert“. Mit starken Auftritten in Leipzig scheint Xavi indes das Interesse des FC Bayern geweckt zu haben.
FC Bayern soll im Hintergrund mit PSG über Xavi verhandeln
Der deutsche Rekordmeister soll gegenwärtig an einer Verpflichtung des niederländischen Jungstars arbeiten. Bayerns Sportvorstand Max Eberl hatte Xavi im Vorjahr in seiner damaligen Funktion als Sportchef in Leipzig ausgeliehen und könnte nun einen Deal für die Münchner aushandeln. Nach Angaben des TV-Senders Sky sind bereits konkrete Gespräche zwischen dem FC Bayern und PSG im Gange, eine Leihe ist eine Option.
Dies wäre auch im Interesse von PSG, da der französische Rekordmeister erst ab 2025 die volle Ablösesumme für Xavi erhalten kann. In diesem Jahr würden erhebliche Anteile an seinen ehemaligen Verein PSV Eindhoven gehen. Der FC Bayern könnte jedoch langfristig mit Xavi planen und sich eine verpflichtende Kaufoption sichern. Ein möglicher Wechsel nach München könnte dadurch begünstigt werden, da Xavi laut dem kicker PSG kritisch gegenüberstehe.
RB Leipzig hofft derweil weiterhin auf einen Verbleib Xavis. Trotz der Konkurrenz glaubt Leipzigs Sportdirektor Rouven Schröder an „eine Chance“, wie er am Freitag verlauten ließ. Für eine weitere Leihe zu RB spricht alles, „was in der ersten Saison gelaufen ist: dass ein Spieler so unfassbar schnell einschlägt und sich so mit dem Standort identifiziert”, so Schröder. In Leipzig könne „Xavi Xavi sein, als Star mit so vielen Followern und so viel Aufmerksamkeit sein Leben leben, und das ist viel, viel wert.” Ob diese Argumente für eine weitere Leihe nach Leipzig ausreichen? Eine Entscheidung, so Xavi, wird nach der EM fallen.