Nach einer enttäuschenden Saison muss beim FC Bayern der Kader umgebaut werden. Die Finanzierung könnte jedoch eine Herausforderung darstellen.
München – Der Sommer kann nur besser werden für den FC Bayern. Nach einem turbulenten Frühling mit zahlreichen Trainer-Absagen und der ersten titellosen Saison seit zwölf Jahren stehen den Münchnern heiße Monate bevor – und das nicht nur aufgrund der sommerlichen Temperaturen.
Neben der Trainersuche müssen die FCB-Verantwortlichen um Max Eberl und Christoph Freund auch den Kaderumbruch vorantreiben. Wer kommt – wer geht? Zahlreiche Stars sollen auf dem Einkaufszettel des deutschen Rekordmeisters stehen. Wir geben eine Übersicht der aktuellen Transfergerüchte.
FC Bayern soll großes Interesse an Meister-Verteidiger Jonathan Tah haben
Ganz oben auf der Liste der begehrten Transferziele steht laut des Bild-Podcasts „Bayern Insider“ offenbar Leverkusens Abwehrhüne Jonathan Tah. Vor allem die Flexibilität des 28-Jährigen in der Abwehrkette soll die Bayern-Bosse begeistern. Tah kann das Spiel sowohl aus einer Vierer- als auch aus einer Dreierkette eröffnen und sogar als Rechtsverteidiger eingesetzt werden.
Zudem gehört er zu den schnellsten Verteidigern der Bundesliga. Der Nationalverteidiger, der von Bundestrainer Julian Nagelsmann auch in den EM-Kader berufen wurde, hatte 2023 offenbar eine Ausstiegsklausel in Höhe von 18 Millionen Euro, diese ist allerdings nicht mehr wirksam.
Upamecanos Zukunft bei Bayern ungewiss
Dem Podcast zufolge schätzen die Bayern den Marktwert Tahs auf rund 20 Millionen Euro. Es ist jedoch kaum vorstellbar, dass der neue deutsche Meister aus Leverkusen seinen Abwehrchef für diesen Betrag ziehen lässt. Die Münchner müssten sich wohl eher auf den doppelten Preis einstellen.
Sollten die Bayern Tah wirklich an die Isar locken können, so müsste wohl auch einer von Bayerns Innenverteidigern seine Koffer packen. Gut möglich, dass die abgelaufene Saison die letzte von Dayot Upamecano im Bayern-Dress gewesen ist.
Bayern denkt offenbar über Theo Hernandez nach – falls Davies geht
Das gilt übrigens auch für Alphonso Davies. Der Kanadier liebäugelt bekanntlich seit Monaten mit einem Wechsel zu Real Madrid und soll bisher nicht auf das vorliegende Vertragsangebot der Bayern reagiert haben. Zwar hieß es zuletzt, dass die Königlichen ihre Bemühungen um Davies etwas heruntergefahren haben sollen – ein Wechsel des Außenverteidigers nach Madrid scheint dennoch nach wie vor möglich.
Im Falle eines Abgangs des 23-Jährigen haben die Münchner mit Theo Hernandez aber wohl schon eine Alternative im Blick. Der Bruder des ehemaligen FCB-Verteidigers Lucas Hernández gilt als einer der besten Außenverteidiger der Welt und könnte laut „Bayern-Insider“ für eine Summe zwischen 60 und 70 Millionen Euro zu haben sein.
Klopfen die Bayern bei Barcelona wegen Frenkie de Jong an?
Doch nicht nur für die Abwehr plant der FC Bayern neue Impulse zu setzen. Auch im Mittelfeld und in der Offensive soll der Kader umgebaut werden. Ein Spieler, der in den letzten Jahren immer wieder mit Bayern in Verbindung gebracht wird, ist Frenkie de Jong.
Laut des Bild-Podcasts besteht an der Säbener Straße auch diesen Sommer Interesse, den 27-jährigen Mittelfeldmann vom FC Barcelona nach München zu holen. Knackpunkt dürfte allerdings die hohe Ablöse sein – sein Marktwert liegt laut transfermarkt.de bei 70 Millionen Euro. Bei Barca besitzt de Jong noch ein bis 2026 gültiges Arbeitspapier.
Stuttgart-Durchstarter Führich weckt Begehrlichkeiten
Deutlich günstiger könnte dagegen die Verpflichtung von Stuttgarts Durchstarter Chris Führich werden. Der Offensiv-Star brilliert durch seine Schnelligkeit und Dribblings und war einer der entscheidenden Faktoren für die sensationelle Vize-Meisterschaft des VfB in dieser Spielzeit.
Trotz einer Vertragsverlängerung bei den Schwaben bis 2028 soll bei Führich eine Ausstiegsklausel in Höhe von 23,5 Millionen Euro verankert sein. In Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis dürfte der 26-Jährige im anstehenden Transferfenster viele Begehrlichkeiten wecken.
PSG-Talent Simons soll bei Bayern auf dem Zettel stehen
Mit Xavi Simons steht laut „Bayern-Insider“-Podcast ein weiterer Durchstarter auf Bayerns Einkaufsliste. Das 21-jährige Mega-Talent, das letzten Sommer von Paris Saint-Germain an RB Leipzig ausgeliehen wurde, machte diese Saison mit sieben Toren und 13 Vorlagen auf sich aufmerksam und wäre offenbar für rund 60 Millionen Euro zu haben.
Für die Leipziger scheint der Preis für Simons deutlich zu hoch zu sein. Die Bayern wiederum könnten tätig werden, sofern einer der eigenen Offensivstars wie Serge Gnabry oder Kingsley Coman zu einem Wechsel überredet wird.
Everton-Star könnte Bayerns Mittelfeld verstärken
Ein weiterer spannender Spieler, an dem die Münchner offenbar Interesse bekunden, ist Amadou Onana. Der heutige Everton-Spieler ist in Deutschland kein Unbekannter und durchlief die Jugendmannschaften von 1899 Hoffenheim. Nach weiteren Stationen beim Hamburger SV und bei LOSC Lille wechselte er anschließend für die satte Ablöse von 35 Millionen Euro zu Everton.
Der defensive Mittelfeldspieler würde in das Profil der Bayern passen. Onana selbst scheint Gerüchten zufolge Interesse an einem Wechsel zu einem Top-Klub zu haben. Für einen Transfer nach München müssten die Bayern aber wohl tief in die Tasche greifen – sein Marktwert laut transfermarkt.de liegt bei 50 Millionen Euro.
Bayern jagt offenbar Schalkes Mega-Talent Ouédraogo
Zu guter Letzt wird Bayern dem Bild-Podcast zufolge großes Interesse an den Diensten von Schalkes Mega-Talent Assan Ouédraogo nachgesagt. Die Bayern beobachten den deutschen Junioren-Nationalspieler offenbar bereits seit längerer Zeit und könnten diesen Sommer zuschlagen.
Das liegt auch an der verlockenden Ausstiegsklausel in Höhe von rund acht Millionen Euro, die anscheinend nur für deutsche Klubs gilt. Ausländische Vereine müssten für den 18-Jährigen dagegen mehr auf den Tisch legen.
Dem FC Bayern steht nach einem turbulenten Frühling also ein weiterer ereignisreicher Sommer bevor. Der finanzielle Handlungsspielraum für Eberl und Freund ist dabei allerdings auch von potenziellen Abgängen abhängig. Das berühmt-berüchtigte Festgeldkonto der Bayern ist schließlich nach den kostspieligen Transferperioden im vergangenen Winter und Sommer nicht mehr ganz so prall gefüllt. (kus)