Vom Tuchel-Nachfolger bis zum Bayern-Campus: Hoeneß und Rummenigge ziehen wieder die Strippen

Während Ehrenpräsident Uli Hoeneß auf der Geschäftsstelle des FC Bayern Präsenz zeigt, agiert Karl-Heinz Rummenigge subtiler aus dem Hintergrund.

München – Der Kreis, der von Anfang an in die sommerliche Trainer-Entlassung von Thomas Tuchel eingeweiht war, wurde klein gehalten. Neben Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und Präsident Herbert Hainer zählten auch die beiden Aufsichtsräte Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß dazu. Denn im Hintergrund zieht das längjährige Führungsduo des deutschen Rekordmeisters mehr denn je die Strippen.

Bayern-CEO Dreesen fragt Hoeneß und Rummenigge regelmäßig um Rat

Während Hoeneß auf der Geschäftsstelle an der Säbener Straße aktuell mindestens einmal pro Woche Präsenz zeigt, agiert Rummenigge subtiler aus dem Hintergrund. Es ist kein Geheimnis, dass sich Finanzexperte Dreesen als fachfremder CEO regelmäßig Ratschläge der beiden Granden einholt.

„In der Führungsriege sitzen sehr erfolgreiche Menschen aus dem Finanzwesen. Ich kenne sie alle und habe zu ihnen ein gutes Verhältnis. Sie sind zurecht dort, aber neben ihnen fehlt mir die sportliche Kompetenz“, hinterfragte Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus jüngst in seiner Sky-Kolumne. Um diesen Umstand wissen auch Rummenigge und Hoeneß – und sind darum mehr ins Tagesgeschäft involviert, als es ihr offizielles Aufgabengebiet als Mitglieder des Aufsichtsrats vorsieht.

Bayern-Ehrenpräsident Hoeneß zeigt Präsenz

Vor allem der Ehrenpräsident mischt wieder ordentlich mit. Hoeneß war nicht nur die treibende Kraft hinter der Verpflichtung von Christoph Freund als Sportdirektor, aktuell ist der Patron äußerst umtriebig, um die Talentförderung am Campus in enger Absprache mit Freund und Nachwuchschef Jochen Sauer zu revolutionieren. Hoeneß’ Präsenz macht es der neuen Führung nicht leichter, sich von ihm zu emanzipieren.

Vielleicht kann der Amtsantritt von Max Eberl als Sportvorstand daran ja etwas ändern. Denn: Als Oliver Kahn als Vorstandschef und Hasan Salihamidzic als Sportvorstand entlassen wurden, kündigte der langjährige Bayern-Manager an: „Karl-Heinz und ich haben versprochen, dass wir so lange helfen, bis wir die Positionen, die zu besetzen sind, besetzt haben.“

FC Bayern: Hoeneß und Rummenigge in Suche von Tuchel-Nachfolger involviert

Im Dezember kündigte der 72-Jährige bei einem Doppel-Auftritt mit Sportdirektor Freund bei Servus TV an, sich im ersten Halbjahr 2024 aus dem Tagesgeschäft zurückziehen zu wollen: „Sobald wir das Gefühl haben, dass der FC Bayern wieder in ganz ruhiges Fahrwasser gekommen ist, dann werden wir uns wieder in den Hintergrund stellen und im Aufsichtsrat aufpassen, dass es gut läuft.“

Bei der Suche nach einem Nachfolger für Thomas Tuchel werden sie jedoch noch involviert sein. Zumal Rummenigge ein hervorragendes Verhältnis zu Wunschkandidat Xabi Alonso bescheinigt wird – und der langjährige Vorstandsvorsitzende Nach-Nachfolger Dreesen als Ratgeber „im Ohr hängt“.

FC Bayern: Dreesen und Rummenigge sind eng verbunden

Ein Beweis, wie eng das Verhältnis der beiden ist: Rummenigge war die treibende Kraft hinter dem Wechsel von Torjäger Harry Kane im vergangenen Sommer – immerhin der größte Bayern-Transfer aller Zeiten. Er pflegt nach wie vor das beste und hochkarätigste Netzwerk zu den Top-Entscheidern im europäischen Fußball. Das kann sicherlich auch bei einem möglichen Trainer-Transfer von Alonso nicht schaden.

Interessant: Der spanische Wunschkandidat ist laut einer Umfrage der Sportmarketingagentur ONE8Y unter Anhängern des deutschen Rekordmeisters nicht der Top-Favorit auf diesen Posten. Alonso liegt mit neun Prozent nur auf dem dritten Platz, gleichauf mit Jogi Löw und Miroslav Klose. Mehr Fans wünschen sich Hansi Flick (11 Prozent). Am liebsten würden die Fans Jürgen Klopp (27 Prozent) in der Münchner Coaching Zone sehen. Auch diese Vorstellung dürfte Rummenigge und Hoeneß gefallen. (Manuel Bonke, Philipp Kessler)

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