DFB-Teammanager Oliver Bierhoff äußerte sich zu einem möglichen Comeback der aussortierten FC-Bayern-Stars und konterte Rummenigges Kritik am Verband.
- DFB-Teammanager Oliver Bierhoff äußerte sich in einem Interview über die aussortierten Bayern-Stars.
- Dabei sprach er über die EM-Chancen von Thomas Müller, der aktuell in Topform ist.
- Auch Rummenigges Kritik am DFB nahm Bierhoff auf und reagierte auf die Vorwürfe.
München - Mit der Verschiebung der Europameisterschaft angesichts der Corona-Pandemie wurde dem DFB vorerst die Möglichkeit entzogen, sich sportlich von der misslungenen Weltmeisterschaft 2018 zu erholen. DFB-Teammanager Oliver Bierhoff sprach in einem Interview mit dem Kicker über die Rolle des Verbandes in der Corona-Krise und äußerte sich zu den ausgemusterten Weltmeistern.
FC Bayern: DFB-Teammanager Bierhoff über ausgebootete Stars - „Jogi hat deutlich gemacht, dass...“
Der radikale Schritt, drei verdiente sowie erfahrene Nationalspieler nur wenige Monate nach dem erfolglosen WM-Sommer auszubooten, spornte die Stars offenbar an. Der aussortierte Jerome Boateng hat sich wieder ins Bayern-Team* gekämpft und strahlt die verloren gegangene Sicherheit aus, während sich Thomas Müller in bestechender Form zeigt. Alleine in dieser Saison steuerte der 30-Jährige 25 Torbeteiligungen in 29 Bundesliga*-Einsätzen für den FC Bayern* bei und zählt zu einem der besten Vorlagengeber Europas. Auch der abgelöste 2014-Weltmeister Mats Hummels spielt in Dortmund eine solide Saison und zählt beim BVB zu den Leistungsträgern.
Teammanager Bierhoff stellte sich im Kicker-Interview auch der Frage, ob man beim DFB im Falle einer Europameisterschaft im laufenden Kalenderjahr die Berufung eines der ausgemusterten Profis in den EM-Kader in Betracht gezogen hätte. Bierhoff stärkte seinem Coach jedoch den Rücken und meinte, „Jogi hat seine Entscheidung sehr deutlich gemacht, dass er den Spielern, die zuletzt dabei waren und bei uns überzeugt haben, die Stange hält“.
FC Bayern/Oliver Bierhoff: Weltmeister im WM-Kader? „Ich finde, dass man das anerkennen muss...“
Löws Generationen-Umbruch im Nationalteam soll also weiter fortgesetzt werden, auch ohne die Hilfe eines routinierten Weltmeisters, was der langjährige Serie-A-Profi Bierhoff nicht behindern zu wollen scheint. „Ich finde, dass man das anerkennen muss: Er hat sich für einen harten Schnitt entschieden, zu dem er steht, und er hat den jungen Spielern sein Vertrauen ausgesprochen.“ Bierhoff selbst meinte, er freue sich für den derzeit stark aufspielenden Thomas Müller. Doch war dies auch das einzige positive Zeichen, das vom 52-Jährigen ausging.
#Bierhoff bestätigt: #DFB-Comeback von #Müller und #Boateng ist ausgeschlossen https://t.co/SBLY73jrRU
— FCBInside (@fcbinside_de) June 2, 2020
FC Bayern: DFB-Vertreter Bierhoff kontert Rummenigge - Vorwürfe „plakativ“
Bezogen auf die Corona-Krise* und ihre Folgen sprach Bierhoff auch über mögliche Veränderungen im Fußball-Geschäft. Der Ex-Nationalspieler sieht „etwa bei Ablösesumme, Gehaltsgefüge oder Beraterhonorar“ Bedarf für grundsätzliche Änderungen. Auch DFB-Präsident Fritz Keller kritisierte zuletzt die Auswüchse im Profifußball, worauf sich Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge heftig wehrte. „Wenn wir eine Krise im Fußball hatten, dann war sie beim DFB zu suchen. Vielleicht sollte man sich beim DFB mal einen Besen kaufen, um vor der eigenen Tür zu kehren“, sagte Rummenigge vor dem Spiel des FC Bayern gegen Union Berlin in die Fernsehkameras.
Die harten Vorwürfe Rummenigges in Richtung DFB zum Restart der Liga nannte Bierhoff „plakativ“. Er versuche, wie Rummenigge auch, „das Optimum herauszuholen und bestmögliche Verträge abzuschließen“. Die Maximierung der Einnahmen sowie die gleichzeitige Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit zu bewahren sei ein großer Spagat.
ajr
*tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
Der FC Bayern könnte mit einem Mega-Star verlängern. Seinem Berater zufolge liegt die Entscheidung einzig beim Verein. Die Transfer-Planungen des FC Bayern laufen aktuell aufgrund der Corona-Krise auf Hochtouren*.