Etliche Fans des FC Bayern fordern in den Sozialen Medien die Entlassung von Trainer Thomas Tuchel. CEO Jan-Christian Dreesen stärkt den Münchner Coach aber.
Bochum - Hat Trainer Thomas Tuchel beim FC Bayern noch eine Zukunft? Etliche Fans forderten in den Sozialen Netzwerken erneut seine Entlassung. Auf die Frage, ob der Klub mit dem 50-jährigen Coach in die kommende Woche gehen werde, antwortete Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen am Sonntagabend (18. Februar) dagegen mit: „Selbstverständlich.“
FC Bayern: Vorstandsboss will wohl mit Trainer Thomas Tuchel weitermachen
Zuvor hatten die Münchner 2:3 (1:2) beim VfL Bochum verloren, es war die dritte Niederlage des deutschen Rekordmeisters binnen acht Tagen und die elfte Niederlage für Tuchel in 44 Pflichtspielen als Cheftrainer der Bayern. Der Rückstand auf Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen (58 Punkte) beträgt nach 22 Spieltagen nunmehr acht Punkte.
Dennoch bekräftigte Dreesen in den Katakomben des Bochumer Stadions, (vorerst) weiter am aktuellen Münchner Coach festhalten zu wollen. „Das ist kein Thema, mit dem wir uns aktuell beschäftigen“, sagte er zu einer möglichen Trainerentlassung nach dem jüngsten Negativlauf.
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Er vermied aber auch ein klares Bekenntnis zu Tuchel mit Blick auf die Zukunft. „Ich halte nichts von diesen monströsen Trainerunterstützungsbekundungen“, meinte Dreesen: „Es ist keine Frage, die sich für uns heute stellt. Wir müssen uns auf die nächsten Spiele konzentrieren.“
Dayot Upamecano, Matthijs de Ligt, Eric Maxim Choupo-Moting - mehrere Münchner Spieler lieferten im Ruhrgebiet eine ganz schwache Leistung ab. Takuma Asano (38. Minute), Keven Schlotterbeck (44.) und Kevin Stöger (78./Foulelfmeter) sorgten am Sonntag für den Bochumer Sieg, die Tore von Jamal Musiala (14.) und Harry Kane (87.) reichten letztlich nicht für ein besseres Ergebnis beim Abstiegskandidaten aus Westdeutschland. Die zwölfte Meisterschaft in Folge rückt damit in weite Ferne.
„Es geht mir, ehrlich gesagt, beschissen. Das ist die dritte Niederlage in Folge“, sagte Dreesen in der Mixed Zone. „Die Spielunterbrechung, diese zwölf, vierzehn Minuten, haben uns komplett aus dem Tritt gebracht. Und dann nahm das Elend seinen Lauf“, erklärte der 56-jährige Vorstandsvorsitzende des FC Bayern weiter. Er lobte: „Wir haben mit den zehn Mann heute noch richtig gekämpft und hätten wahrscheinlich noch das 3:3 machen können.“
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Aber Dreesen kritisierte die Mannschaft auch: „Wir hatten einige Großchancen, das Spiel wäre sicher noch zu drehen gewesen. Aber letzten Endes muss man sagen: Die Mentalität hat heute über die Qualität gesiegt. Deswegen hat Bochum verdient gewonnen.“ Bei den Bayern liegen nach den jüngsten Rückschlägen indes offenbar die Nerven teilweise blank. Bezeichnend: Bayerns Joshua Kimmich lieferte sich Medienberichten zufolge beim Gang in die Kabine einen Streit mit dem ungarischen Co-Trainer Zsolt Löw. (pm)