Wie der FC Bayern das Mega-Paket Musiala und Wirtz finanzieren will

Ist es dem FC Bayern möglich, Jamal Musiala zu halten und gleichzeitig Florian Wirtz zu holen? Für die Umsetzung dieses Plans sind bestimmte Bedingungen notwendig.

München – Seit Monaten gibt es Spekulationen, ob künftig Jamal Musiala und Bayer 04 Leverkusens Florian Wirtz gemeinsam für den FC Bayern auflaufen. Doch hat der deutsche Rekordmeister überhaupt ausreichend Geld, um den Traum von „Wusiala“ zu realisieren?

Am Sonntag hegte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus bei Sky90 jedoch Zweifel, ob die Münchner einerseits Geld für eine Vertragsverlängerung von Musiala haben – andererseits auch noch Wirtz bezahlen können. „Aber ich bin nicht der Banker des FC Bayern“, sagte Matthäus.

Auf der anderen Seite ist bekannt: Es ist der große Wunsch von Ehrenpräsident Uli Hoeneß, Wirtz zu verpflichten. Über die Jahre gab es immer wieder Treffen zwischen Hoeneß und der Familie Wirtz.

Die Berateragentur 11wins hat sich unterdessen bereits im Juni während der Europameisterschaft die Wortmarke „Wusiala“ schützen lassen.

Damit „Wusiala“ beim FC Bayern zaubert, sind Voraussetzungen zu erfüllen

Wie fussball.news nun erfahren hat, besitzt die Führung des FC Bayern tatsächlich einen Plan, Musiala zu halten – und Wirtz zu verpflichten. Der deutsche Rekordmeister hält sich für finanziell gut gerüstet, um beide Stars im Team zu haben. Es sind aber Voraussetzungen zu erfüllen, um diesen Plan zu realisieren.

Musialas Vertrag an der Isar läuft noch bis 2026, soll aber bestenfalls bis 2030 verlängert werden. Dabei soll ihm ein Jahresgehalt von rund 20 Millionen Euro winken. Inklusive Grundgehalt, Unterschriftsprämie und Berater-Honorare würde sich das Paket auf etwa 100 bis 120 Millionen Euro belaufen.

Die Ablöse für Wirtz, dessen Kontrakt bei Bayer 04 Leverkusen noch bis 2027 datiert ist, dürfte indes bei mindestens 100 Millionen Euro liegen – das Gehalt und Prämien sowie Berater-Honorare kämen noch obendrauf. Auch bei Wirtz kann von einem Fünfjahresvertrag ausgegangen werden. Das Paket wäre insgesamt rund 200 Millionen Euro hoch, tendenziell höher.

Dass Wirtz für ein weitaus geringeres Gehalt, als es Musiala künftig verdienen soll, nach München wechselt, gilt als unwahrscheinlich. Wirtz wäre bei einem Wechsel zum FC Bayern auf Anhieb einer der Top-Verdiener.

Knackpunkt Gehälter: Das sagt Bayern-Boss Dreesen

Der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen sagte im Interview mit der Abendzeitung, er sehe es als „größte Aufgabe“ an, „das Gehaltsniveau zumindest mal nicht weiter steigen zu lassen und trotzdem die Qualität der Mannschaft zu halten, idealerweise sogar weiter zu verbessern.“

Sollte Wirtz zum FC Bayern wechseln, müsste zunächst Freiraum auf der Gehaltsliste geschaffen werden. Auch deshalb, so berichtete zuletzt der TV-Sender Sky, soll Leon Goretzka den Verein spätestens im kommenden Sommer verlassen. Goretzka verdient derzeit kolportierte 17 Millionen Euro pro Jahr, sein Vertrag läuft noch bis 2026.

Für Wirtz müsste ein Star wie Goretzka weichen

Die durch einen möglichen Goretzka-Abgang frei werdende Gehaltssumme könnte künftig Wirtz verdienen. Dabei würde sich der FC Bayern dem Vernehmen nach auch von Kingsley Coman, einem weiteren Top-Verdiener, der ebenfalls rund 17 Millionen Euro jährlich kassieren soll, trennen.

Zugleich ist die Zukunft von Leroy Sané offen, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft. Sané soll sogar auf ein Jahresgehalt von circa 20 Millionen Euro kommen. In dieser finanziellen Sphäre ist dem Vernehmen nach auch Thomas Müller angesiedelt. Ob der Routinier im Sommer 2025 seine Karriere beendet oder noch ein Jahr dranhängt, steht noch aus. Bei Manuel Neuer und Joshua Kimmich, deren Arbeitspapiere ebenfalls auslaufen, geht die Tendenz derweil zu einer Vertragsverlängerung. Alphonso Davies wurden laut Sky für eine Vertragsverlängerung 14 Millionen Euro pro Jahr geboten; eine finale Entscheidung beim Linksverteidiger steht noch aus.

Heißt: Um das Gehaltsniveau nicht exorbitant steigen zu lassen, müsste mindestens ein Top-Verdiener beim FC Bayern für Wirtz weichen; zumal sich dadurch zugleich ein Transfererlös erhofft wird, der wiederum in die Wirtz-Ablöse reinvestiert werden könnte. Da sich Musiala auf eine erhebliche Gehaltserhöhung einstellen kann, müsste wahrscheinlich ein weiterer namhafter Star im kommenden Sommer den Klub verlassen.

An der Ablöse würde ein Wirtz-Transfer wohl nicht scheitern

Am 8. Dezember findet beim FC Bayern die Jahreshauptversammlung statt, dort will der deutsche Rekordmeister ein sehr gutes finanzielles Ergebnis verkünden. Bereits im Sommer ließ Uli Hoeneß indirekt verlauten, dass man Wirtz – gemessen an der Ablöse – verpflichten könnte: „Wir können einmal 100 Millionen Euro für einen Harry Kane ausgeben, vielleicht noch einmal für einen deutschen Spieler.“

An der Ablöse würde ein Transfer von Wirtz also wohl nicht scheitern. Vielmehr geht es beim FC Bayern darum, ein Kaliber à la Goretzka, Coman oder Sané von der Gehaltsliste zu bekommen, sodass diesen Platz künftig Wirtz einnehmen kann.

Max Eberl ist damit als Sportvorstand gefordert, den Plan in die Tat umzusetzen, nicht nur Musiala zu halten, sondern auch noch Wirtz zum FC Bayern zu holen. Daran wird sich Eberl, der auf eine bislang herausfordernde Amtszeit samt komplizierter Trainersuche und wenigen Verkäufen zurückblickt, messen lassen müssen.

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