Kommt jetzt der Bayern-Block im DFB-Team?

Bastian Schweinsteiger am Ball gegen die USA.
 ©dpa

Recife - Bastian Schweinsteiger hat gegen die USA ein tolles Comeback in der Nationalmannschaft gegeben und damit erneut Diskussionen um einen Bayern-Block im Mittelfeld angeschoben.

Bastian Schweinsteiger blieb seiner Linie treu. Nach dem 1:0 (0:0) gegen die USA und dem Achtelfinaleinzug der deutschen Nationalmannschaft stapfte der Mittelfeldspieler missmutig Richtung Mannschaftsbus und hielt an seinem selbstverordneten Schweigegelübde fest.

Dabei hätte der 29-Jährige allen Grund gehabt, sich erhobenen Hauptes und mit einem strahlendem Lächeln zu präsentieren. Schließlich hatte Schweinsteiger in seinem ersten Einsatz bei der WM in Brasilien von Beginn an mit einer couragierten Vorstellung maßgeblich dazu beigetragen, dass Deutschland als ungeschlagener Gruppensieger am Montag in das Achtelfinalduell gegen Algerien in Porto Alegre (22.00 Uhr MESZ/ZDF) geht.

Und dass Schweinsteiger, der für den zuvor nicht überzeugenden Sami Khedira im Mittelfeld die Fäden zog, auch gegen die Nordafrikaner den Taktstock schwingt, dürfte nach der Vorstellung in Recife außer Frage stehen. „Schweinsteiger war insgesamt sehr stark“, lobte Bundestrainer Joachim Löw seinen emotionalen Leader, der in der 76. Minute ausgepumpt vom Feld musste.

Dass es in der Schaltzentrale mit dem Bayern-Trio Philipp Lahm, Toni Kroos und eben Schweinsteiger bedeutend besser als zuvor gegen Portugal (4:0) und Ghana (2:2) lief, löste denn auch gleich wieder Diskussionen um eine Blockbildung aus. „Das Mittelfeld mit Kroos, Schweinsteiger und Lahm war sehr gut, immer anspielbar und auch taktisch sehr variabel“, sagte Löw und ließ durchblicken, dass er auch gegen Algerien auf diese Variante setzt.

Kapitän Lahm wollte der Blockbildung aber keine allzu große Bedeutung zumessen: „Basti war insgesamt stark. Er ist eine große Persönlichkeit. Aber es können auch Leute gut zusammenspielen, die aus unterschiedlichen Klubs kommen. Das hat die Vergangenheit ja gezeigt.“

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In der Gegenwart würden aber auch Kroos und Bayern-Torwart Manuel Neuer begrüßen, wenn der deutsche Meister im Mittelfeld das Sagen hat. „Es ist kein Nachteil, wenn Spieler zusammen spielen, die sich aus dem Verein kennen. Die kennen genau die Abläufe, die Automatismen funktionieren. Schweini gibt den Rhythmus vor, er diktiert das Spiel. Das ist für uns sehr positiv“, argumentierte Neuer. Kroos äußerte sich ähnlich: „Es ist ein Vorteil, wenn man auch im Verein zusammenspielt. Man hat ja gesehen, dass wir gut harmonieren.“

Dass Khedira gegen eine solche Lösung ist, liegt auf der Hand. Der 27-Jährige war nach dem Vorrunden-Finale dennoch zunächst mal ein guter Verlierer. „Basti wird immer fitter und hat ein starkes Spiel gemacht“, sagte der Real-Profi über seinen Konkurrenten. Ein Job-Sharing würde er allerdings nicht unbedingt begrüßen. „Wir können auch sehr gut zusammen spielen“, sagte er in Richtung Bundestrainer.

Dass er gegen die USA auf der Bank blieb, sei mit Löw so abgesprochen gewesen, wie Khedira berichtete: „Ich stehe in einem guten Austausch mit dem Bundestrainer. Die Pause war gut mit Sicht auf den weiteren Turnierverlauf.“ Derweil gab Schweinsteiger seiner Freundin Sarah Brandner, die im grünen Regenponcho auf der Tribüne mitgefiebert hatte, mehrere Küsschen. Mit ihr spricht er auch noch.

SID

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