Der FC Bayern hat das Ziel, ablösefreie Transfers zu verhindern. Eine angebliche Entscheidung im Poker mit Alphonso Davies wirkt daher besonders brisant.
München – Max Eberl hatte nach seiner Präsentation als Sportvorstand des FC Bayern seine Absicht erklärt, ablösefreie Spielerabgänge zu vermeiden. Das ist dem ehemaligen Manager von Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig ein wichtiges Anliegen, nachdem der deutsche Rekordmeister in der Vergangenheit einige Verluste wie Niklas Süle und David Alaba ohne Einnahmen hinnehmen musste.
FC Bayern trifft offenbar wegweisende Entscheidung
Allerdings berichtete Sky Sport am Freitagabend, dass der FC Bayern im Falle von Alphonso Davies dennoch leer ausgehen könnte. Laut dem Bezahlsender haben die Verantwortlichen entschieden, mit dem Linksverteidiger in sein letztes Vertragsjahr zu gehen.
Vor dieser Entscheidung seien erneute Verhandlungen über eine Verlängerung des bis 2025 laufenden Vertrags geführt worden, jedoch konnte offenbar keine finanzielle Einigung erzielt werden. Davies poche weiterhin auf sein gefordertes Gesamtpaket, das ihm angeblich bis zu 20 Millionen Euro brutto einbringen würde. Der FC Bayern lehne diese Summe ab und sei daher bereit, einen ablösefreien Transfer in Kauf zu nehmen.
„Kein Verein – das gilt auch für Bayern München – möchte Spieler ablösefrei verlieren, wenn man sich nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen kann. Wenn Spieler nicht mehr hier sein wollen, muss man Entscheidungen treffen“, hatte Eberl nach seinem Amtsantritt beim FC Bayern betont. Im Poker um Davies droht somit eine erste Niederlage, da von Real Madrid bisher kein Angebot vorliegt - und die Königlichen haben bei der Verpflichtung von Kylian Mbappé gezeigt, dass sie bereit sind, sich bis zum Vertragsende in Geduld zu üben
Existiert eine Hintertür für den FC Bayern?
Sky Sport zufolge hält sich der FC Bayern jedoch eine Option offen. So sei geplant, die Verhandlungen mit Davies wieder aufzunehmen, wenn er unter der Leitung von Vincent Kompany seine Top-Form wiederfindet. Sport Bild berichtete zuvor, dass der Cheftrainer den Verantwortlichen versprochen habe, Davies wieder auf Kurs zu bringen, nachdem er in der vergangenen Saison stagnierte.
Allerdings stehen selbst dann, wenn Davies 2025 ablösefrei gehen würde, mit Raphaël Guerreiro und Neuzugang Hiroki Ito zwei Linksverteidiger im Kader. In dieser Hinsicht haben die Bayern also ihre Hausaufgaben gemacht, nachdem die Spur zu einem prominenten Ersatz wie Theo Hernández immer kälter wurde. Ein ablösefreier Abgang von Davies wäre dennoch finanziell schmerzhaft.