Teamchef Christian Horner könnte beim Formel-1-Rennstall Red Bull nun doch vor der Entlassung stehen. Intern tobt ein Machtkampf, auch U2 spielt plötzlich eine Rolle.
München – Die Stimmung bei Formel-1-Rennstall Red Bull ist weiterhin schlecht und mittendrin ist Teamchef Christian Horner. Der Gatte von Ex-Spice-Girl Geri Halliwell soll sich gegenüber einer Mitarbeiterin unangemessen verhalten haben, wurde nach internen Ermittlungen des Mutterkonzerns seines Rennstalls aber erstmal entlastet. Kommt es nun doch zu einer Entlassung?
Red-Bull-Teamchef Horner kurz vor der Entlassung?
Die Formel-1-Spitze und der Weltverband FIA sollen die Ergebnisse der internen Untersuchung des Red-Bull-Konzerns angefordert haben, die Horner von den Vorwürfen freigesprochen hatte. Dass nicht einmal der Name des unabhängigen Anwalts genannt wurde, der in der Sache ermittelt hatte, nährte bei Beobachtern das Misstrauen.
Es sei genug mit den Fragen, den Anschuldigungen, den Datenlecks im Skandal um das angeblich übergriffige Verhalten des Red-Bull-Teamchefs gegenüber einer Mitarbeiterin, forderte der Brite wieder und wieder. „Es ist eine belastende Zeit. Wenn Kinder hineingezogen werden, Familien, Eltern, wenn deine Ehe durchleuchtet wird, dann ist das nicht schön“, sagte Horner vor dem Großen Preis von Saudi-Arabien.
Bislang gab es noch keine Konsequenzen für Horner, doch nach übereinstimmenden Medienberichten des Online-Portals f1-Insider und TV-Sender Sport1 steht der Teamchef jetzt doch vor der Entlassung. Der thailändische Mehranteilseigner Chalerm Yoovidhya stand zunächst hinter dem Briten, soll sich nun aber dem Rat der österreichischen Minderheit der Red-Bull GmbH um CEO Oliver Mintzlaff und Anteilserbe Mark Mateschitz angeschlossen haben und will den Teamchef offenbar vor die Tür setzen.
Verstappen-Lager fordert Rauswurf von Teamchef Horner
Ein weiterer Grund, der den Red-Bull-Rennstall zum plötzlichen Umdenken gebracht haben könnte: Die Rockband U2 plant angeblich, der mittlerweile entlassenen Red-Bull-Mitarbeiterin mit einem Song zu helfen. Ihr Bruder soll nämlich der Schwiegersohn von U2-Gitarrist „The Edge“ sein. Wie das Online-Portal f1-Insider berichtet, soll der Titel des geplanten Liedes „Don‘t be horny, be Christian“ lauten. Yoovidhya und Red Bull fürchten wohl die große Reichweite und den Einfluss der Band.
Max Verstappens Vater Jos fürchtet einen Bruch des Rennstalls und forderte ebenfalls den Abgang des Teamchefs. Verstappen Senior hatte kürzlich der englischen Zeitung Daily Mail gesagt, dass Horner das Opfer spiele, „während er der ist, der die Probleme verursacht“. Das Team laufe Gefahr, auseinandergerissen zu werden. „So kann es nicht weitergehen. Es wird explodieren“, sagte der frühere Rennfahrer.
Christian Horner äußerte sich nach dem Rennen in Saudi-Arabien gegenüber dem Pay-TV-Sender Sky zur Situation bei Red Bull: „Es wird eine Riesengeschichte drumherum gemacht, aber wir sind ein Team. Niemand ist größer als das Team und das Team umfasst verschiedene Einheiten und insgesamt mehr als 1.400 Menschen und da hat jeder eine Rolle zu spielen. Das geht von ganz unten bis ganz oben. Ohne, dass diese Menschen Leistung zeigen, könnten wir diese Leistung auch nicht bringen. Leider gab es ziemlich viele Spekulationen an diesem Wochenende, aber unser Fokus liegt auf der Rennstrecke.“ Dass er auch in Zukunft Teil dieses Teams sein wird, darf bezweifelt werden. (smr)