Das Coronavirus erreicht die Formel 1: Ein Rennen wurde abgesagt, ein anderes steigt vor leeren Rängen. Doch wie sieht es am Auftaktwochenende in Australien aus?
- Das Coronavirus* bringt vor allem in Asien die Sportwelt durcheinander.
- Die Ansteckungsgefahr bei Formel-1-Rennen ist ungewiss.
- Diverse Veranstalter treffen entsprechend Maßnahmen.
Update vom 9. März: Das Formel-1-Auftaktwochenende im australischen Melbourne soll trotz der anhaltenden Krise durch das neue Coronavirus wie geplant mit Zuschauern stattfinden. Das sagte Rennchef Andrew Westacott dem lokalen Radiosender SEN. Von Donnerstag bis zum Rennen am Sonntag werden rund um den Albert Park insgesamt mehr als 300.000 Besucher erwartet.
„Wir müssen die Dinge vernünftig angehen und uns durch das Leben bewegen, während wir die nötigen Vorsichtsmaßnahmen treffen“, sagte Westacott. Risiken wollen die Veranstalter demnach nicht eingehen. „Ich fühle mich überhaupt nicht beunruhigt“, sagte Brendan Murphy, der Chef-Mediziner der australischen Regierung und ergänzte: „Ich denke nicht, dass es beim Grand Prix ein Risiko gibt.“
Coronavirus-Angst in der Formel 1: Veranstalter treffen drastische Maßnahmen - die es nie zuvor gab
Update vom 8. März: Nun steht es fest: Das Formel-1-Rennen in Bahrain findet ohne Zuschauer statt. Damit reagieren die Veranstalter des zweiten Saisonrennens am 22. März auf die aktuelle Situation rund um den neuartigen Coronavirus. Es handelt sich dabei um eine bislang einmalige Maßnahme in der Geschichte der Formel 1, wie die dpa berichtet. Zuschauer wird es damit beim Rennen auf dem Kurs in der Wüste von Sakhir nicht geben. Es ist bereits das zweite Rennen, dass konkret von der Maßnahme aus Sorge vor dem Virus Covid-19 betroffen ist.
„Die Sicherheit hat oberste Priorität“, teilten die Veranstalter in einer Mittelung auf Facebook am Sonntag mit. Die Entscheidung sei in Beratung mit internationalen Partnern und dem Gesundheits-Krisenstab des Königreichs gefallen. Bereits zuvor war der Ticketverkauf ausgesetzt worden (siehe unten).
Der Große Preis von China im April wurde vorerst abgesagt, er soll womöglich zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Offen ist derzeit, wie das Rennen Anfang April im vietnamesischen Hanoi ablaufen soll. Die Stadt liegt nur rund 150 Kilometer von der chinesischen Grenze entfernt.
Coronavirus-Angst in der Formel 1: Veranstalter stoppt Ticketverkauf - auch TV-Sender zieht Konsequenzen
Update vom 6. März: Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus haben die Organisatoren des Formel-1-Rennens in Bahrain (22. März) den Ticketverkauf vorerst ausgesetzt. Ziel sei es, die Zuschauerzahlen in einem der Situation angemessenen Rahmen zu halten und unter Umständen die Richtlinien zum Mindestabstand einhalten zu können. Das teilte der Bahrain International Circuit mit, auf dem das zweite Saisonrennen steigen soll.
Die Strecke arbeite eng mit dem Formel-1-Management und den Gesundheitsbehörden des Königreichs zusammen, um die Situation nun fortlaufend zu bewerten. Möglich sei der Verkauf weiterer Tickets zu einem späteren Zeitpunkt, aber auch die Rückerstattung des Kaufpreises für bereits erworbene Eintrittskarten.
Coronavirus: Drastische Maßnahme für Formel 1 getroffen - TV-Sender zieht Konsequenzen
Update vom 4. März: Aus Sorge vor dem Coronavirus gab RTL jüngst bekannt, das Formel-1-Rennen in Vietnam nicht vor Ort zu begleiten (siehe Erstmeldung). Nun verkündet der Privatsender die nächste weitreichende Entscheidung in Sachen Berichterstattung. Der Grand Prix in Vietnam wird nicht der einzige sein, dem RTL fernbleibt.
Der Sender erklärt in einem Statement auf seiner Website: „Aufgrund der weltweiten und nicht kalkulierbaren Verbreitung des Coronavirus und den Risiken für die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen wird RTL von einer Vor-Ort-Berichterstattung beim Formel-1-Saison-Auftakt in Australien und beim zweiten Saisonrennen in Bahrain absehen.“ Die Produktion werde stattdessen nach Köln verlagert.
Coronavirus: RTL-Team muss beim Formel-1-Rennen im Vietnam drastische Maßnahme ergreifen
Erstmeldung vom 20. Februar: Hanoi - Das Coronavirus macht sich auch in der Sportwelt bemerkbar. Nachdem der Große Preis von China bereits auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, findet das Grand-Prix-Rennen im Vietnam statt - nur unweit von der chinesischen Grenze. Nun sieht sich ein deutscher Fernsehsender gezwungen, Konsequenzen zu ziehen.
Coronavirus: Privatsender verzichtet auf Berichterstattung aus Vietnam - Risiko zu hoch
Die Berichterstattung des Privatsenders RTL wird demnach nicht wie geplant von Hanoi aus, sondern ausschließlich aus der Sendezentrale in Köln produziert. Das Coronavirus und seine Verbreitung* scheinen vor allem in weiten Teilen Asiens unkalkulierbar* zu sein, weshalb der Sender keine „Risiken für die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen“ eingehen möchte. Somit werden keine RTL-Mitarbeiter nach Vietnam reisen, das Bild-Material des gesamten Rennens wird vom Veranstalter gestellt.
Coronavirus: RTL bekommt aus Vietnam „keine verlässliche Einschätzung der Situation“
„Wir haben eine hohe Verantwortung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, teilte RTL-Sportchef Manfred Loppe in einer offiziellen Stellungnahme mit. „Bei einer Berichterstattung aus Hanoi erscheinen uns die Risiken für deren Gesundheit nach sorgsamer Prüfung als zu groß.“ Der Sender sei zu der Entscheidung gekommen, nachdem die Verantwortlichen „zahlreiche Informationsstellen abgefragt und unterm Strich keine aus unserer Sicht verlässliche Einschätzung der Situation vor Ort erhalten haben.“
Formel 1 - Formel 1 - Coronavirus: RTL beim Vietnam GP nicht vor OrtRTL wird das dritte Rennen der Formel-1-Saison 2020 in Vietnam nicht vor Ort begleiten. Wegen Coronavirus ist den Kölnern das Gesundheitsrisiko zu groß.https://t.co/YUtZViqXgD
— MG (@MG__Racing) February 19, 2020
Coronavirus: Hanoi erstmals Formel-1-Austragungsort - Chinesische Grenze nur 150 Kilometer entfernt
Der Große Preis von Vietnam am 5. April ist das dritte Rennen der Formel-1-Saison, dabei ist Hanoi erstmals Austragungsort. Das Rennen soll nach derzeitigem Stand stattfinden, auch wenn die Stadt lediglich 150 Kilometer von der chinesischen Grenze entfernt liegt. Der Große Preis von China in Shanghai war wegen der Verbreitung des Coronavirus auf einen noch nicht genannten Zeitpunkt später im Jahr verschoben worden. Auch bei anderen Sport-Events ist aufgrund des Virus Vorsicht geboten: viele Turniere wurden bereits abgesagt, verschoben oder verlegt, darunter auch die Leichtathletik-Hallen-WM in Nanjing. Sogar die diesjährigen Olympischen Spiele in Tokio scheinen nicht außer Gefahr zu sein.
ajr
Für Fans des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher gab es kürzlich eine gute Nachricht.
Das Coronavirus verbreitet sich weltweit - doch was sind die Symptome der Lungenkrankheit?*
*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.