Audi-Beben in der Formel 1: Zwei deutsche Chefs rasiert, Ferrari-Legende übernimmt

Audi trennt sich von den Bossen Andreas Seidl und Oliver Hoffmann. Mattia Binotto übernimmt die Führung des Formel-1-Projekts.

Ingolstadt/Hinwil – Audi sorgt für einen Paukenschlag in der Formel 1: Geschäftsführer Andreas Seidl und Verwaltungsratschef Oliver Hoffmann müssen Audi verlassen. Der ehemalige Ferrari-Teamchef Mattia Binotto übernimmt als Chief Operating und Chief Technical Officer bei der Sauber Motorsport AG die Verantwortung für das ambitionierte Projekt des deutschen Autobauers. Diese überraschende Personalentscheidung gab Audi am Dienstag bekannt.

Machtkampf zwischen Seidl und Hoffmann

Die Entscheidung, Seidl und Hoffmann zu entlassen, kommt nach einem erbitterten Machtkampf zwischen den beiden, wie auto motor und sport berichtet. Seidl, der Ende 2022 seinen Posten als McLaren-Teamchef aufgab, um seit 2023 als Sauber-Geschäftsführer die Grundlagen für den Audi-Einstieg zu schaffen, hatte ursprünglich freie Hand für die Entwicklung des Formel-1-Teams. Doch im März 2024 wurde ihm mit Oliver Hoffmann ein Generalbevollmächtigter für das Projekt vor die Nase gesetzt.

Das Verhältnis der beiden Deutschen galt als schwierig, und Experten hatten den großen Knall bereits erwartet. Audi-Vorstandschef Gernot Döllner bedankte sich kurz und knapp bei den beiden scheidenden Führungskräften: „Ich danke Oliver und Andreas für ihre wichtige Aufbauarbeit und das Engagement, mit dem sie unseren Einstieg in die Formel 1 bisher vorbereitet haben.“

Audi-Beben in der Formel 1: Ex-Ferrari-Boss übernimmt

Mit Mattia Binotto holt sich Audi einen der erfahrensten Köpfe der Formel 1 ins Boot. Der Italiener war von Anfang 2019 bis Ende 2022 Teamchef bei Ferrari und hatte zuvor verschiedene technische Positionen bei der Scuderia inne. Unter seiner Leitung war Ferrari an den großen Erfolgen von Michael Schumacher beteiligt und betreute auch Ex-Weltmeister Sebastian Vettel.

„Ich freue mich, dass wir Mattia Binotto für unser ambitioniertes Formel-1-Projekt gewinnen konnte“, so Gernot Döllner. „Mit seiner großen Erfahrung aus über 25 Jahren Formel 1 wird er mit Sicherheit einen entscheidenden Beitrag für Audi leisten können.“ Binotto wird als Chief Operating und Chief Technical Officer (COO und CTO) fungieren und die Verantwortung für die weiteren Vorbereitungen des künftigen Werksteams übernehmen.

Umstrukturierungen und strategische Ziele bei Audi

Audi verfolgt mit der Neubesetzung des Führungsteams klare Ziele. „Unser Ziel ist es, das ganze Formel-1-Projekt durch klare Führungsstrukturen, eindeutige Verantwortlichkeiten, reduzierte Schnittstellen und effiziente Abstimmungsprozesse auf F1-Speed zu bringen. Dazu muss das Team eigenständig und schnell agieren können“, erklärte Döllner.

Die Vorbereitungen für den Einstieg in die Königsklasse des Motorsports laufen bei Audi auf Hochtouren. Im Zuge der vollständigen Übernahme aller Anteile der Sauber Holding AG und der damit verbundenen Neuausrichtung der Steuerungsstruktur folgt jetzt die Neubesetzung des Führungsteams für das zukünftige Audi-Werksteam.

Deutschlands Formel-1-Star Nico Hülkenberg wechselt zu Sauber

Ein weiterer wichtiger Schritt für Audi ist der Wechsel von Nico Hülkenberg zum Sauber-Team. Der Emmericher, der derzeit für das Haas-Team fährt, hat einen mehrjährigen Vertrag unterschrieben und wird damit auch 2026 im Audi in der Formel 1 sitzen. Hülkenberg soll eine zentrale Rolle im zukünftigen Audi-Werksteam einnehmen.

Mit diesen personellen Weichenstellungen setzt Audi ein klares Zeichen: Der Einstieg in die Formel 1 soll nicht nur ein Prestigeprojekt bleiben, sondern auch sportlich erfolgreich sein. Ob Binotto und Hülkenberg diese Erwartungen erfüllen können, wird sich zeigen. (ck)

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser