Der Gesundheitszustand von Michael Schumacher wird von der Familie geheim gehalten, nur wenige dürfen ihn besuchen. Jetzt spricht einer, der regelmäßig an Schumis Krankenbett sitzt.
Kerpen/Genf - Der Gesundheitszustand von Michael Schumacher mehr als vier Jahre nach seinem verheerenden Skiunfall gilt als großes Geheimnis. Schumis Familie und seine Managerin Sabine Kehm schotten den siebenfachen Formel-1-Weltmeister völlig ab, nicht mal Freunde wie Ex-Teamkollege Rubens Barrichello dürfen ihn besuchen. So dringen kaum Informationen nach außen, die den besorgten Fans Grund zur Hoffnung geben könnten.
Im Gegensatz zum langjährigen Cockpit-Kollegen Barrichello (45) gibt es allerdings einen anderen aus dem Ferrari-Rennstall, dem offenbar das seltene Privileg zuteil wird, an Schumachers Krankenbett Platz nehmen zu dürfen: Luca Badoer (47), der während der Schumi-Ära viele Jahre Testfahrer des Teams war.
Badoer: „Es geht dabei immer um Michael Schumachers Wohl“
Gegenüber dem Portal Diariodelweb.it erzählt der Italiener davon: „Ja, ich besuche ihn regelmäßig. Das dürfen nur wenige.“ Barrichellos Enttäuschung darüber, dass er von seinem Ex-Teamkollegen ferngehalten werde, kann Badoer nicht nachvollziehen: „Für eine Kontroverse gibt es keinen Grund.“
„Es geht dabei immer um Michaels Wohl“, sagt Badoer. Dabei müsse akzeptiert werden, dass Ehefrau Corinna Schumacher verhindern will, dass Details über Schumachers Zustand publik werden: „Darüber will die Familie eine Art Geheimhaltung bewahren, was ich weitgehend respektiere.Deshalb will ich noch nicht einmal darüber reden, so wie ich nie darüber gesprochen habe: Eben weil es die Familie nicht will.“
Das letzte Mal, dass sich Angehörige der Familie Schumacher öffentlich äußerten, war am 3. Januar dieses Jahres, dem 49. Geburtstag des Ex-Weltmeisters. Damals veröffentlichte die inzwischen 21-jährige Tochter ein bewegendes Posting bei Instagram: Ein Schwarz-Weiß-Bild ihres Vaters, dazu der Text: „Herzlichen Glückwunsch an den besten Papa aller Zeiten. Wir lieben Dich. #keepfighting“
Eine Freundschaft im Schatten des Großmeisters
Von 1998 bis 2010 war Badoer Testfahrer bei Ferrari. Er erlebte die erfolgreichsten Jahre Schumachers direkt mit, als dieser als Topfahrer der Scuderia von 2000 bis 2004 fünf mal in Folge Weltmeister wurde.
Während dieser Zeit entwickelte sich eine gute Freundschaft zwischen den beiden. Erst nach Schumachers Karrierenende kam Badoer zu den ersten Reinneinsätzen für die Roten: Im Jahr 2009 verletzte sich Stammfahrer Felipe Massa, woraufhin Badoer sein Cockpit übernehmen durfte. In den zwei Rennen für den Traditionsrennstall aus Italien konnte er jedoch keine Erfolge erzielen. Bis heute hat Luca Badoer keine WM-Punkte auf dem Konto.
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