Krise bei Red Bull? Immer mehr Größen verlassen das Formel-1-Erfolgsteam. Ralf Schumacher fürchtet drastische Auswirkungen.
Miami – Sportlich könnte es für Red Bull in der Formel 1 kaum besser laufen. Weltmeister Max Verstappen befindet sich nach vier Siegen aus den ersten fünf Saison-Rennen auf dem besten Wege, seinen Titel zu verteidigen. Das Auto des Teams ist das absolute Nonplusultra der Renn-Königsklasse. Drumherum kracht es allerdings beim Team der bekannten Brause-Marke gewaltig.
Bereits vor der Saison sorgten die Enthüllungen über Team-Boss Christian Horner und der damit verbundene Macht-Poker mit Motorsportchef Helmut Marko für mächtig Wirbel. Die Folge: Im brutalen Wechsel-Karussell, das der Formel 1 zur kommenden Saison bevorsteht, taucht plötzlich auch der Name Max Verstappen in Verbindung mit einem Neustart bei einem Team wie Mercedes auf. Verstappen soll auf der Seite von Marko stehen, der wiederum nicht mehr allzu gut auf Horner zu sprechen ist. Ein Marko-Abgang könnte also auch einen Verstappen-Abgang nach sich ziehen.
Formel-1-Chaos um Red Bull: Nächster Promi verlässt wohl Verstappen-Team
Damit aber längst nicht genug, denn bereits mitten in der Saison geht die große Flucht bei Red Bull los. So folgte der erste Rückschlag für Verstappen bereits nach wenigen Rennen. Lee Stevenson gab selbst bekannt, dass er innerhalb der Formel 1 das Team wechseln wird. Stevenson war jahrelang Chefmechaniker bei Red Bull, gilt als einer der Erfolgsgaranten für die titelreiche jüngere Historie des Teams. Nach 18 Jahren wechselt er nun zu Sauber, die ab 2026 das neue Audi-Werksteam werden – und mit Niko Hülkenberg dann auch einen deutschen Fahrer im Formel-1-Cockpit haben.
Damit aber noch nicht genug. Denn schon rund um das Rennen in Australien kam das Gerücht auf, auch Adrian Newey könnte vor einem Absprung von Red Bull stehen. Der Technische Direktor des Teams ist im Paddock bekannt wie berüchtigt, gilt als absolutes Design-Genie und Mastermind auch hinter dem aktuell so starken Auto von Verstappen. Damals hieß es, Aston Martin wolle versuchen, Newey zu sich zu lotsen und eventuell damit auch eine Chance auf einen Wechsel von Max Verstappen in deren Formel-1-Team zu ergattern.
Nächster Verstappen-Vertrauter steht unmittelbar vor Wechsel – mit Auswirkungen auf den Weltmeister?
Zu Newey gibt es jetzt News. Wie berichtet wird, soll der Brite bei Red Bull um seine Freistellung gebeten haben. Newey hat eigentlich noch Vertrag bis 2025, das Formel-1-Team selber schweigt zu den Gerüchten. Unter den aktuellen Vorzeichen ist allerdings ein solches Szenario nicht unwahrscheinlich – Favorit auf seine Verpflichtung ist demnach jedoch wohl nicht Aston Martin, sondern Ferrari. Und auch Mercedes könnte an einer Verpflichtung interessiert sein, um die Chancen auf einen Verstappen-Wechsel zu steigern.
Stevenson weg, Newey angeblich vor dem Absprung, Marko im Zoff mit Horner: Kommt es nun also zum großen Zusammenbruch des so erfolgreichen aktuellen Red-Bull-Konzeptes? Und wie reagiert Max Verstappen auf so viele Verluste vertrauter Menschen aus seinem Erfolgsumfeld? Ralf Schumacher hat eine klare Meinung.
Ralf Schumacher sieht Red Bull vor Zusammenbruch – droht „Mittelmäßigkeit“ in der Formel 1?
„Newey braucht Harmonie“, erklärt der Formel-1-Experte bei Sky. Und die herrscht allem Anschein nach bei Red Bull aktuell kaum. Sein hartes Fazit: „Red Bull bricht auseinander. Allein dafür die Verantwortung trägt Christian Horner“. Der würde nämlich laut Schumacher „mit aller Gewalt“ an seiner Macht festhalten. Neweys Abgang könnte genau deshalb „nicht das letzte Problem“ sein, mit dem Horner sich zukünftig beschäftigen müsse.
Schumacher geht bei Sky sogar noch weiter und gibt dem Team „noch zwei Jahre“. Wenn man dann weiter an Christian Horner festhält, „dann wird das Team in der Mittelmäßigkeit versinken“. Dort ist das Red-Bull-Partnerteam längst angekommen. Die Racing Bulls glänzen in dieser Saison bisher nicht durch gute Leistungen, eher durch Ausfälligkeiten, wie zuletzt nach dem Rennen in China. Fahrer Daniel Ricciardo steht derweil außerdem wohl schon in der Saison mächtig auf der Kippe. (han)