Anschlag auf BVB-Bus: Attentäter Sergej W. zieht Revision gegen Urteil zurück

Hielt dem Bombenangriff größtenteils stand: Der Mannschaftsbus von Borussia Dortmund steht nach dem Anschlag am Tatort.
 ©dpa / Marcel Kusch

Sergej W. will sein Urteil nicht akzeptieren und zieht vor den Bundesgerichtshof. Der 29-jährige BVB-Bus-Attentäter wurde wegen versuchtem Mord in 29 Fällen zu 14 Jahren Haft verurteilt.

Update vom 9. Januar 2019, 19.44 Uhr:

Der im Prozess um den Bombenanschlag auf die Mannschaft des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren verurteilte Sergej W. wird das Strafmaß nun doch akzeptieren. Carl Heydenreich, Anwalt von Sergej W., bestätigte am Mittwoch, dass er die Revision gegen das Urteil zurückgenommen habe.

Sergej W. war im November wegen versuchten Mordes, Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden. Der Vorsitzende Richter Peter Windgätter blieb damit unterhalb des Antrags der Staatsanwaltschaft, die lebenslängliche Haft gefordert hatte. Die Verteidigung hatte auf eine Strafe von deutlich unter zehn Jahren plädiert.

Drei Tage nach dem Urteilsspruch am Dortmunder Landgericht hatten sowohl W. als auch die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt. Weil die Staatsanwaltschaft ihre Revision bislang nicht zurückgenommen hat, ist das Urteil weiterhin nicht rechtskräftig.

Anschlag auf BVB-Bus: Attentäter will Urteil nicht akzeptieren und zieht vor den Bundesgerichtshof

Update vom 30. November 2018, 17.46 Uhr: Der BVB-Bus-Attentäter Sergej W., der am vergangenen Dienstag zu 14 Jahren Haft verurteilt wurde, will das Urteil offenbar nicht akzeptieren und vor den Bundesgerichtshof gehen. Das berichtete bild.de mit Verweis auf das Landgericht Dortmund. Auch die Staatsanwaltschaft, die ursprünglich eine lebenslängliche Haftstrafe gefordert hatte, ist mit dem Urteil unzufrieden. 

Der 29-Jährige beharrt weiterhin darauf, dass er mit den von ihm gebauten Bomben keinen Menschen töten wollte, weswegen seine Verteidiger lediglich den Tatbestand der „Herbeiführung einer Sprengstoff-Explosion“ erfüllt sehen. Verurteilt wurde Sergej W. allerdings wegen versuchtem Mordes in 29 Fällen. Der BGH in Karlsruhe wird nun die Forderungen beider Seiten prüfen. 

Anschlag auf BVB-Bus: Attentäter wollte „Schreckensszenario schaffen“

Update vom 28. November 2018, 10.42 Uhr: In sich gekehrt, ruhig, fast teilnahmslos - auch zum Ende des fast ein Jahr andauernden Prozesses zeigte Attentäter Sergej W. keine Regung. Währenddessen hatte er zwar zugegeben, die Bomben für den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund gebaut und gezündet zu haben. Er wollte laut eigener Aussage jedoch lediglich ein „Schreckensszenario schaffen“. Weiter sagte Sergej W.: „Ich habe die Bomben absichtlich so gebaut und ausgerichtet, dass schwere Schäden ausgeschlossen sein sollten.“

Richter Peter Windgätter antwortete darauf in der gestrigen Urteilsbegründung: „Wir halten die Einlassung des Angeklagten in vielen, wenn nicht in allen Punkten für widerlegt.“ Das Dortmunder Schwurgericht ist davon überzeugt, dass Sergej W. in dem Moment, als er auf den Fernzünder drückte und die Bomben zur Detonation brachte, mindestens in Kauf genommen hat, dass bei der Tat Menschen zu Schaden kommen konnten. Sein Ziel sei es gewesen, einen „erheblichen Kursverlust der BVB-Aktie“ zu provozieren. Denn er hatte zuvor mit geliehenem Geld Optionsscheine erworben, die ihm für diesen Fall einen sechsstelligen Gewinn versprachen.

Der BVB ließ das Urteil am Dienstag unkommentiert. In einer Pressekonferenz zur aktuellen Champions League-Saison und angesichts des 5. Gruppenspiels gegen den FC Brügge (21.00 Uhr, bei uns im Live-Ticker) erwiderte BVB-Mediendirektor Sascha Fligge auf Frage nach der Gerichtsentscheidung folgendes: „Wir widmen uns heute nur dem Spiel. Das Thema war intern seit langer Zeit aufgearbeitet.“

Urteil bleibt unter Forderung der Staatsanwaltschaft

Meldung vom 27. November 2018, 12.00 Uhr - Im Prozess um den Bombenanschlag auf die Mannschaft des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund ist der Angeklagte Sergej W. zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren wegen versuchten Mordes in 29 Fällen verurteilt worden. Der Vorsitzende Richter Peter Windgätter blieb damit unterhalb des Antrags der Staatsanwaltschaft, die lebenslängliche Haft gefordert hatte.

Die Verteidigung hatte am Dortmunder Landgericht auf eine Haftstrafe von deutlich unter zehn Jahren plädiert. Die Verteidiger kündigten nach der Urteilsbegründung an, dass sie in den kommenden Tagen über eine mögliche Revision entscheiden wollen.

Sergej W. hatte am 11. April 2017 neben dem fahrenden BVB-Bus auf dem Weg zum Champions-League-Heimspiel gegen AS Monaco kurz nach der Abfahrt aus dem Mannschaftsquartier drei selbst gebaute Sprengsätze zur Explosion gebracht. Der damalige BVB-Spieler Marc Bartra erlitt bei dem Anschlag einen Armbruch sowie Fremdkörpereinsprengungen, ein begleitender Polizist ein Knalltrauma. Der Angeklagte hatte im Prozess die Tat zugegeben, aber jegliche Tötungsabsicht bestritten.

Ginter dachte an Karriereende - Sahins „Leben hat sich komplett verändert“

Während des Prozesses hatten sich auch die betroffenen Profis von Borussia Dortmund geäußert. Während Julian Weigl aussagte, er habe gelernt, „damit zu leben“, gestand der mittlerweile für Werde Bremen spielende Nuri Sahin: „Mein Leben hat sich komplett verändert.“ Matthias Ginter, der sein Geld heute bei Borussia Mönchengladbach verdient, dachte laut eigener Aussage an sein Karriereende.

Thomas Tuchel war bei seiner Aussage im, März sogar der Meinung, ohne den Anschlag noch BVB-Trainer zu sein. Er war wenige Monate nach dem Anschlag wegen Querelen mit der Chefetage entlassen worden und heuerte in diesem Sommer bei Paris St. Germain an. 

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