Aufgrund von Vinícius: Intrige gegen Real Madrid beim Ballon d‘Or?

Der Ballon d‘Or wird an Rodri vergeben und nicht an Vinícius Júnior. Anhänger von Real Madrid vermuten eine Verschwörung – obwohl die Wahl nach bestimmten Kriterien erfolgt.

Paris – Dass Rodri am Montagabend im Pariser Théâtre du Châtelet den Ballon d‘Or in die Höhe stemmen und der Weltfußballer-Trophäe gleich mehrere Küsschen geben sollte, zeichnete sich am Montagmorgen noch nicht ab. Im Gegenteil: Die spanische Sportzeitung Marca legte sich längst fest: Vinícius Júnior wird den Ballon d‘Or gewinnen.

Doch wenige Stunden vor der Verleihung kam es plötzlich zu einer überraschenden Wende: Mehrere Medien berichteten unisono, dass Vinícius beim Ballon d‘Or leer ausgehen soll, Real Madrid deshalb mit der gesamten Delegation den Charterflug in die französische Hauptstadt storniert habe. Und tatsächlich: Von den Königlichen erschien im Théâtre du Châtelet niemand. Kein Vinícius, kein Carlo Ancelotti, der als Welttrainer ausgezeichnet wurde, und kein Kylian Mbappé, der neben Harry Kane die Gerd-Müller-Trophäe erhielt.

Verhältnis zwischen Real und UEFA gilt als angespannt

Schon vor Anbruch der Gala witterten Fans, die es mit Vinícius und Real Madrid halten, in den sozialen Medien eine Verschwörung. Der spanische Rekordmeister sei von der UEFA hintergangen worden, so der Tenor. Zum ersten Mal in der Geschichte des Ballon d‘Or fungiert die UEFA in Zusammenarbeit mit der Groupe Amaury, zu der France Football und L’Équipe gehören, als Co-Organisator der Verleihung.

Seit Real-Präsident Florentino Pérez sich offensiv und öffentlich für die Gründung einer neuen europäischen Superliga und damit einem Gegenstück zur Champions League einsetzt, befinden sich die Madrilenen und die UEFA im Clinch. Die Europäische Fußball-Union könnte es deshalb den Blancos mit der Nicht-Wahl von Vinícius heimgezahlt haben, vermuteten einige Anhänger.

Womit sich Vinícius wohl selbst geschadet hat

Vinícius erzielte in der Vorsaison in 39 Pflichtspielen 24 Tore, steuerte elf Vorlagen bei und gewann neben der spanischen Meisterschaft die Champions League, wobei er oft der entscheidende Mann war. Mit der brasilianischen Nationalmannschaft musste der Angreifer bei der Copa América im Sommer derweil bereits im Viertelfinale gegen Uruguay die Segel streichen. Vinícius verpasste das Spiel wegen einer Gelbsperre.

Auch wenn Vinícius‘ Qualitäten mit dem Ball unumstritten sind, gibt es doch einen elementaren Punkt in der Bewertung, der dem 24-Jährigen womöglich zum Verhängnis wurde. Vinícius fällt immer wieder mit Provokationen auf, bei der Bewertung zum Ballon d‘Or sind neben individueller Qualität und Mannschaftserfolgen explizit aber auch Werte wie Fairplay und Respekt einzubeziehen.

100 Journalisten aus den ersten 100 Ländern der Weltrangliste des internationalen Fußballverbandes FIFA durften ihre Stimmen anhand einer Kandidatenliste von 30 Nominierten abgeben, Einsendeschluss war der 30. September. Sie haben entschieden, dass Vinícius auf Platz zwei und Rodri den Weltfußballer-Titel gewinnen wird.

Ist Rodri die verdiente Wahl?

Rodri gilt als Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld von Trainer Pep Guardiola bei Manchester City. Wenngleich Rodri und die Skyblues in der Vorsaison bereits im Viertelfinale der Champions League – ausgerechnet gegen Real und Vinícius – ausschieden, verteidigten sie den Titel in der Premier League. Zudem brillierte Rodri bei der Europameisterschaft und führte Spanien zum Triumph. Er selbst wurde dabei zum besten Spieler des Turniers gekürt.

„Für mich war Rodri in der vergangenen Saison der wichtigste Spieler im Fußball für seine Mannschaften“, meint Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus in seiner Sky-Kolumne: „Mit Spanien hat er die Europameisterschaft gewonnen und mit Manchester City die Premier League. Er war der Denker und Lenker zweier Top-Teams und hat sie zu den Titeln geführt. Für mich ist er der verdiente Sieger.“

Die Verärgerung in Madrid, sie ist und bleibt immens. Vinícius selbst ließ bereits durchblicken, mit der Wahl nicht einverstanden zu sein. „Ich mache es zehnmal, falls nötig“, kündigte der Brasilianer jedoch an, sich nicht unterkriegen zu lassen.

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