Azzouzi verrät: Linksverteidiger? „Mussten Raum überzeugen“

David Raum kämpft mit Deutschland um den Einzug ins Viertelfinale der Europameisterschaft. Bei Greuther Fürth ist die Freude darüber sehr groß.

Stuttgart - Als Bundestrainer Julian Nagelsmann im März seinen Kader bei Deutschland gefunden hat, war David Raum von RB Leipzig Ersatzmann. Was aber seitdem stets beeindruckt hat, war seine Performance nach Einwechslungen. Der 26-Jährige war sofort voll drin und erhöhte die Wucht im Offensivspiel des DFB-Teams. Raum belohnte sich im letzten Gruppenspiel der Europameisterschaft mit einer Bilderbuch-Flanke auf den Kopf von Niclas Füllkrug. Sechs Tage später stand er im Achtelfinale gegen Dänemark (2:0) in der Startelf und überzeugte erneut. Maximilian Mittelstädt vom VfB Stuttgart hat wohl vorerst das Nachsehen.

Azzouzi-Lob für Raum

Bei der Spielvereinigung Greuther Fürth schauen sie ganz genau hin, was ihr Eigengewächs bei der EM im eigenen Land zeigt. Rachid Azzouzi, Sportlicher Leiter beim Zweitligisten, hat den Weg des Linksverteidigers von Beginn an aus nächster Nähe begleitet. Er sagte vor dem Viertelfinale des DFB-Teams gegen Spanien exklusiv bei fussball.news: „Wir freuen uns sehr, welche Entwicklung David genommen hat. Man hat schon im Bundesliga-Aufstiegsjahr gesehen, welche Qualität er hat und mit seinen Flanken hat er viele Vorlagen gegeben.“

Die Saison 2020/21 war tatsächlich der große Durchbruch für den gebürtigen Nürnberger, der als damals noch Achtjähriger im Jahr 2006 bei den Kleeblättern ankam. Azzouzi selbst war zu dem Zeitpunkt Teammanager bei den Profis. Doch der Blick des Ex-Profis richtete sich auch immer in den Nachwuchsbereich, wo er ein Jahr Trainer der U17 war. Azzouzi ist ein Fürther durch und durch. Die Entwicklung von Raum erfüllt ihn daher mit einem gewissen Stolz.

Raum hat sich anfangs weiter vorne gesehen

Azzouzi verriet: „Anfangs hat er sich ja noch deutlich weiter vorne gesehen, wir haben dann über mehrere Trainer hinweg von der Linksverteidiger-Position überzeugt und er hat dann auch gesehen, dass es ihm einfach liegt, wenn er mit Tempo die Seite bearbeitet.“ Es erklärt allerdings, woher Raum seinen unbändigen Drang nach vorne hat. In seinem letzten Jahr bei Fürth bereitete er 15 Treffer vor und war ein Schlüsselspieler für Ex-Coach Stefan Leitl.

Raum zeigte nach seinem ablösefreien Abgang zur TSG Hoffenheim in der Bundesliga ebenfalls seine Fähigkeiten. Nach 35 Pflichtspielen standen drei Treffer, 13 Vorlagen und ein rund 26 Millionen Euro teurer Wechsel zu RB Leipzig auf dessen Konto. Bei den Sachsen benötigte Raum ein Jahr Anlaufzeit und ist inzwischen gesetzt. Neben zwei Toren kamen zehn Vorlagen in der abgelaufenen Spielzeit hinzu. Das sind starke Zahlen für einen Linksverteidiger.

„Beharrliche Arbeit“ hat sich ausgezahlt bei Raum

Raum weiß also, dass in einer Karriere auch der Faktor Geduld sehr wichtig ist. Zum richtigen Zeitpunkt war er da. Azzouzi lobte ihn: „Der Weg von David Raum ist natürlich ein Musterbeispiel dafür, was möglich ist, wenn Du beharrlich an dir arbeitest. Ich bin mir sicher er ist dankbar für die Ausbildung, die er bei uns genossen hat und die Unterstützung, die er von allen bei der Spielvereinigung bekam.“

Der Mann, der regelrecht übersät ist mit Tattoos, musste immer alles investieren, um weiter nach oben zu kommen. Raum konnte sich nicht nur auf sein Talent verlassen. Diese Widerstandsfähigkeit zeichnet den U21-Europameister auch heute noch aus. Azzouzi blickt aber auch auf die Arbeit der Fürther: „Natürlich ist er damit ein Aushängeschild aus unserem Kleeblatt NLZ. Man sieht aber auch, wie wichtig es ist, dass man als junger Spieler Spielpraxis bekommt, sich auf Profiniveau beweisen kann und dann stehen einem alle Türen offen.“

Für Fürth sind Entwicklungsgeschichten wichtig

Für den Zweitligisten sind solche Geschichten wichtig. Das Kleeblatt hatte einen entscheidenden Anteil auf dem Weg von Raum in die deutsche Nationalmannschaft und damit zur EM. Azzouzi verteilte daher auch Lob an die Mitarbeiter aus der eigenen Reihe: „In Fürth helfen wir jungen Spielern gerne bei diesen ersten Schritten, wie man ja auch an der U23-Säule der DFL in den letzten Jahren sieht.“ Das ist Fakt: Fürth landete 2021 auf Platz eins und auch in den Jahren danach in den Top 3 und erhielt dadurch wertvolles Geld aus dem Fördertopf der DFL. Auch Raum hat daran seinen Anteil.

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