Neuer Eintracht-Co-Trainer: Deshalb schwärmt Nagelsmann von Zembrod

Eintracht Frankfurt wird seinen Trainerstab mit Xaver Zembrod verstärken. Der gebürtige Pfullendorfer erhielt vor Jahren Lob von Julian Nagelsmann.

Frankfurt - Eintracht Frankfurt hat den Plan, einen neuen Co-Trainer, in die Tat umgesetzt. Xaver Zembrod kommt mit einem Jahr Verspätung in die Mainmetropole. Zudem holen die Frankfurter Jan Fießer und verabschieden dafür Erwin Bradasch. Doch zurück zu Zembrod: Im vergangenen Sommer ließ sich der Plan, ihn gemeinsam mit Chefcoach Dino Toppmöller vom FC Bayern München nach Frankfurt zu holen, nicht realisieren. Zembrod nahm sich eine Auszeit, der Kontakt zu den Hessen riss dabei aber nie ganz ab.

Eintracht hatte große Probleme im Spiel nach vorne

Toppmöller erlebte eine insgesamt knifflige erste Saison bei den Hessen. In der Bundesliga erreichte die Eintracht am Ende mit Ach und Krach den sechsten Rang, in DFB-Pokal (Blamage in Saarbrücken) und Conference League (Aus gegen Union Saint-Gilloise) war jedoch sehr früh Schluss. Da es auch fußballerisch nicht immer eine klare Linie gab und die Leistungen schwankend waren, wuchs die Kritik in Teilen des Umfelds an.

Die Umstellung weg von einem Umschaltfußball hin zu mehr Ballbesitzphasen verlief vor allem in der Rückrunde äußerst zäh. Toppmöller ist es zwar gelungen, die Defensive zu stabilisieren. Im Spiel nach vorne aber fehlten Genauigkeit, Gradlinigkeit und Zielstrebigkeit. Dafür gab es verschiedene Erklärung, wie den großen Umbruch und den lange Zeit fehlenden Mittelstürmer. Erst mit Hugo Ekitiké kam wieder Schwung in die Angelegenheit.

Zembrod hat eine spannende Vita

Sportvorstand Markus Krösche entschied sich daher für einen Verbleib von Toppmöller. Und er öffnete sich für die Idee, ihm einen erfahrenen Assistenten an die Seite zu stellen. Zembrod hat eine spannende Vita. Nach seiner Profikarriere, die 2001 in Zuzenhausen endete, arbeitete er von 2001 bis 2006 zunächst für den Verband. Zembrod sammelte anschließend Erfahrung im Jugendbereich der TSG Hoffenheim und des SC Freiburg.

Seine „Co-Trainer-Karriere“ startete 2014 in Hannover und ging über Kaiserslautern (nur sechs Monate), Bayer Leverkusen (März 2017 bis Juni 2020), RB Leipzig (2020/21) weiter zum FC Bayern (2021 bis März 2022). In Leipzig und München lernten sich Toppmöller und Zembrod näher kennen und arbeiteten gemeinsam mit dem heutigen Bundestrainer Julian Nagelsmann. Das Trio konnte zwar nur eine Meisterschaft mit den Münchnern feiern. Inzwischen haben die Bosse beim FC Bayern offenbar erkannt, dass es nicht nur am Trainerteam lag. Das ist aber eine andere Geschichte.

Nagelsmann schwärmte von Zembrod: „Hast mit den Ballbesitzfußball näher gebracht“

In einem Podcast des FC Bayern aus dem Jahr 2022 schwärmte Nagelsmann von Zembrod: „Du hast mich an die spanische Schule gewöhnt und mir den Ballbesitzfußball näher gebracht. In diesem Bereich konnte ich mich weiterentwickeln.“ Er habe zudem einen Blick dafür, „was die Offensivpositionierung und die Vermittlung einer offensiven Strategie angeht“. Zembrod gelinge es, dies auch auf die Profis zu übertragen.

Der 57 Jahre alte Pfullendorfer erklärte: „Mein ehemaliger Mitspieler Tayfun Korkut hatte die Rondos aus Spanien mitgebracht. Wir wollen bei den Übungen lockenden Ballbesitz spielen lassen, damit wir unsere Überzahl ausnutzen können.“ Um dies zu trainieren, „formen wir Übungen für einen Schwertpunkt und definieren Prinzipien“. Es gebe verschiedene Phasen im Spiel, auf die man die Mannschaft vorbereiten müsse.

So geht Zembrod die Übungseinheiten an

Zembrod nannte eine 3-gegen-2-Überzahlform am Flügel: „Für eine solche Situation entwickeln wir dann die Rondos. Dadurch entwickelt man die gesamte weiter.“ Es gehe dabei um die richtige Balance: Einerseits Themen verfestigen und andererseits variabel bleiben. Zembrod verfolgt aber ein klares Ziel: „Die Übungen sind dafür da, dass die Mannschaft im Ballbesitz stabiler wird und der Ballbesitz Sinn ergibt.“

Um den nächsten Schritt gehen und die Top 5 der Bundesliga dauerhaft angreifen zu können, will die Eintracht die fußballerische Weiterentwicklung vorantreiben. Toppmöller hat zwar selbstkritisch angemerkt, das Spieler möglicherweise mit seinen Ideen überladen zu haben. Dennoch streben der Coach und Krösche weiterhin in dieselbe Richtung und sind überzeugt, dass es nur mit Umschaltfußball nicht für den großen Sprung reichen wird.

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