Andrej Kramarić wird von Kennern als bester Bundesliga-Profi angesehen, der nicht für einen Top-Verein spielt. 2020 war er Transferziel des FC Bayern.
München/Sinsheim – An der Spitze der Torschützenliste der Bundesliga stehen vor dem Auftakt in den 4. Spieltag Harry Kane vom FC Bayern und Andrej Kramarić von der TSG Hoffenheim mit jeweils vier Treffern. Dem Duo gelangen die einzigen beiden Hattricks der noch jungen Saison. Was viele nicht auf dem Schirm haben: Wären die Dinge vor einigen Jahren anders gelaufen, könnten Kane und Kramarić heute Kollegen sein. Oder hätte der Kroate den Rekordtransfer der Münchner sogar verhindert?
Im Jahr 2020 bemühte sich der FC Bayern um eine Verpflichtung von Kramarić als Backup und Ergänzung für den damaligen Torjäger Robert Lewandowski. Wie die Bild-Zeitung berichtete, kam es zu Gesprächen zwischen den Beratern und dem seinerzeit amtierenden Sportchef Hasan Salihamidžić. Letztlich soll der Rekordmeister wegen der zu hohen Ablöseforderung von Hoffenheim Abstand genommen haben. 40 Millionen Euro standen dem Vernehmen nach im Raum.
Kramarić ist lieber „GOAT in Hoffenheim als einer von vielen beim FC Bayern“
Im TSG-Podcast ‚Ein Dorf ist die Welt‘ hat sich Kramarić nun rückblickend zu dem Thema geäußert. „Es gab drei Gespräche mit meinem Berater. Wenn du über einen der besten Vereine der Welt wie Bayern München redest, ist es etwas Besonderes“, gibt der Nationalspieler offen zu, dass er sich mit einem Wechsel auseinandersetzte. „Am Ende hat es nicht geklappt. Ich bin hier geblieben. Ich bereue es nicht. Vielleicht ist es besser, ein GOAT [Abkürzung für Greatest of all time; Anm. d. Red.] in Hoffenheim zu sein als einer von vielen Spielern beim FC Bayern.“
Die Münchner holten seinerzeit anstelle von Kramarić am Deadline Day Anfang Oktober 2020 (verschoben wegen der Corona-Pandemie) den ablösefreien Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting, der in knapp vier Jahren für den Klub 122 Pflichtspiele machte, aber nie zur ersten Wahl im Angriff aufstieg. Ob Kramarić dies gelungen wäre, sei dahingestellt. Der heute 33-Jährige ist kein klassischer Mittelstürmer, treibt sich in der Offensive gerne in allen möglichen Räumen um. Durchaus vorstellbar, dass er heute sehr gut mit Kane harmonieren würde, wenn der Wechsel geklappt hätte.
Am liebsten hätte Kramarić dabei aber mit Thomas Müller zusammengespielt. „Er ist eine Legende, fast wie mein Idol. Was er macht, wie er das Spiel liest, wie er mit den Spielern kommuniziert, ist etwas Besonderes. Ich bin glücklich, dass ich mit ihm schon das Trikot wechseln durfte“, sagt Kramarić beinahe ehrfürchtig zum neuen Rekordspieler des FC Bayern. Nach acht Jahren in Hoffenheim hat er selbst Platz drei in der Rangliste hinter Oliver Baumann und Sebastian Rudy inne.