Lautet das eigentliche Problem von Borussia Dortmund gar nicht Lucien Favre?

Der Sieg in Berlin könnte für Borussia Dortmund mehr bedeuten als nur drei Punkte: Mit zwei Kniffen könnte Lucien Favre die Wende eingeläutet haben.

  • Mats Hummels kehrte vor der Saison 2019/2020 zu Borussia Dortmund zurück.
  • Sportlich läuft es für den Titelkandidaten in dieser Spielzeit nicht allzu gut.
  • Trainer Lucien Favre glänzt beim Sieg in Berlin mit zwei genialen taktischen Schachzügen.

Update vom 31. Dezember 2019: Nach dem Einkauf von Erling Haaland ist bei Borussia Dortmund auch der erste Winter-Abgang perfekt: Julian Weigl verlässt den BVB.

Update vom 4. Dezember 2019, 14.33 Uhr: BVB-Innenverteidiger Mats Hummels hat Gerüchte zurückgewiesen, wonach es zwischen ihm und Trainer Lucien Favre Unstimmigkeiten gibt. Hummels hatte sich nach dem enttäuschenden 3:3 gegen Paderborn für eine Umstellung auf ein 4-1-4-1-System ausgesprochen: „Wir tun uns im 4-1-4-1 leichter zu pressen“, sagte er damals. 

Favre ließ bis dato 4-2-3-1 spielen, stellte kürzlich allerdings um. Laut Hummels war das allein die Entscheidung des Trainers: „Ich habe das Gefühl, dass der Trainer gegen Paderborn den gleichen Eindruck hatte, sonst hätte er nicht darauf umgestellt“, sagte der 30-Jährige der Sport Bild.

Gegen Berlin begann der BVB allerdings mit einer Dreierkette - mutmaßlich um Hummels Geschwindigkeits-Defizite (siehe obiger Tweet und Erstmeldung weiter unten) auszugleichen. Erst nach 45. Minuten stellte Favre auf das von Hummels bevorzugte System um. In einer Hinsicht war Hummels aber doch der Grund für die Systemumstellung: Der Innenverteidiger war nach zwei gelben Karten vom Platz geflogen.

Lautet das eigentliche Problem von Borussia Dortmund gar nicht Lucien Favre?

Erstmeldung vom 3. Dezember 2019, 14.26 Uhr:

Dortmund - Bei Bayern München fand vor wenigen Wochen ein Trainerwechsel statt. Auch bei Titelrivale Borussia Dortmund herrscht seit geraumer Zeit eine Debatte um den für die sportlichen Geschicke verantwortlichen Lucien Favre. Im Gegensatz zu Niko Kovac hält sich der Schweizer jedoch nach wie vor im Sattel.

Zuletzt konnte der BVB am 13. Spieltag bei Hertha BSC einen Auswärtssieg feiern und so Jürgen Klinsmann den Einstand bei dessen neuer Mission vermiesen. Ist das die Basis für eine Trendwende beim potenziell stärksten Kontrahenten der Münchner um die deutsche Meisterschaft? 

Borussia Dortmund: Gelingt Taktiker Lucien Favre die sportliche Wende?

Wie Watson.de schildert, bewies Favre beim Auswärtsspiel der Dortmunder in Berlin seine vorzügliche taktische Kompetenz und legte so den Grundstein für den Erfolg. Folgende Vorgehensweise stellte den Gegner demnach vor große Probleme: Statt im gewohnten 4-2-3-1-System zu agieren, begannen die Westfalen mit einer Abwehr-Dreierkette, in der Innenverteidiger Mats Hummels von zwei „Bodyguards“ flankiert wurde: Manuel Akanji und Dan-Axel Zagadou. 

Der taktische Kniff verdeutliche demnach ein Problem, das eine größere Schwachstelle darstellen könnte als die Trainerposition: Hummels. Der vor der Saison vom FC Bayern München verpflichtete Rückkehrer leistete sich zuletzt den ein oder anderen Aussetzer. Besonders in den drei Partien in München (0:4), Paderborn (3:3) und Barcelona (1:3) sah der Innenverteidiger nicht immer gut aus. Die Maßnahme von Berlin diente erfolgreich dazu, die Geschwindigkeits-Defizite des zentral agierenden Verteidigers Hummels auszugleichen, wie Watson weiter ausführt.

Zustimmend lässt sich sagen, dass sich der Ex-Nationalspieler bei seinen zwei Gelben Karten, die zum Platzverweis noch vor der Pause führten, nicht sehr geschickt anstellte. Beide Male hatte er gegen Hertha-Stürmer Davie Selke das Nachsehen. Als Hummels dann vom Platz musste, stellte Lucien Favre in der Dortmunder Abwehr wieder auf eine Viererkette um, der BVB konnte letztlich drei Punkte aus der Hauptstadt entführen.

BVB: Kicker-Statistik verdeutlicht Wert von Mats Hummels

Ehrlicherweise muss jedoch festgehalten werden: Wenn es nach dem Kicker geht, ist Hummels bis dato gar der beste Abwehrspieler in Deutschlands Eliteklasse. Das Fachmagazin listet den 30-Jährigen, der mit Ehefrau Cathy eine Fernbeziehung führt, mit einem Notendurchschnitt von 2,86 auf Platz 13 und das positionsübergreifend.

Ein weiterer taktischer Glücksgriff des Trainers hatte in Berlin ebenfalls Erfolg: Julian Brandt vom Sturm zurückziehen. Der Nationalspieler agierte im zentralen Mittelfeld neben Axel Witsel und zeigte dort eine starke Leistung. Diese Maßnahme kam zustande, weil der etatmäßige Stammspieler Julian Weigl verletzungsbedingt ausfiel.

Lucien Favre darf seinen Job in Dortmund nun wohl noch etwas behalten. Auch wenn der Coach zum Platzverweis von Hummels sagte, dieser müsse das besser „antizipieren“: Einen Vorwurf machte er seinem Schützling nicht, betonte stattdessen, dass das „passieren könne“. Wie sich die sportliche Lage ohne Hummels gestaltet, wird sich schon am nächsten Wochenende zeigen: Da empfängt der BVB ohne den gesperrten Defensivstrategen die Fortuna aus Düsseldorf.

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PF

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