In der sportlichen Leitung von Borussia Dortmund soll es angeblich brodeln. Sport-Geschäftsführer Lars Ricken hat Stellung bezogen.
Dortmund – Am Wochenende brodelte es plötzlich in der Berichterstattung über Borussia Dortmund. Die Bild-Zeitung, die Ruhr Nachrichten und die WAZ berichteten übereinstimmend von Spannungen in der Führungsetage, wobei Sven Mislintat im Fokus stehe.
Mislintat steht plötzlich im Fokus
Der einstige Dortmunder Chefscout war nach Engagements beim VfB Stuttgart (Sportdirektor) und Ajax Amsterdam (Technischer Direktor) im Mai zum BVB zurückgekehrt. Mislintat steht Sport-Geschäftsführer Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl als Kaderplaner zur Seite.
Aufgrund von angeblichen Unstimmigkeiten in Transferfragen, dem vermeintlichen Streben nach „mehr Einfluss auf die Geschehnisse bei Borussia Dortmund“, vereinzelten TV-Auftritten sowie einem Disput mit Nuri Şahin - der Cheftrainer soll Mislintat angeblich vom Trainingsplatz verwiesen haben - drohe dem 51-Jährigen gemäß der Medienberichte das baldige Aus.
Bosse-Beben? Ricken widerspricht
Nachdem am Montag der Sport-Informations-Dienst (SID) und Sky Sport übereinstimmend vermeldet hatten, Mislintat müsse nicht um seinen Job bangen, bemühte sich Ricken am Dienstag um eine Klarstellung. „Das, was ich am Sonntag lesen musste, entspricht nicht der tatsächlichen Situation“, sagte Ricken gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). „Es hat auch keinen Streit zwischen Nuri Şahin und Sven Mislintat gegeben. Und es gab keinen Verweis von Sven Mislintat.“
Passend dazu war Mislintat bei der letzten öffentlichen Trainingseinheit des BVB während des Trainingslagers in Bad Ragaz (Schweiz) am Spielfeldrand zu beobachten. Auf Wunsch von Şahin dürfe Mislintat allerdings nicht die Mannschaftskabine betreten, so Sky Sport.
Klare Rollenverteilung in Dortmund
Derweil betonte Ricken, der im Mai den Geschäftsführerposten im sportlichen Bereich von Hans-Joachim Watzke übernommen hatte, eine klare Aufgabenverteilung beim BVB. Mislintat soll im Hintergrund arbeiten, seine Expertise in der Kaderplanung einbringen und Transfervorschläge entwickeln. Wie harmonisch die Zusammenarbeit des Dortmunder Dreigespanns tatsächlich verlaufen wird, dürfte nichtsdestotrotz in den kommenden Wochen weiter intensiv beobachtet werden.