Borussia Dortmund verzeichnet eine Auswärtspleite gegen Mainz 05. Julian Brandt nahm den vom Platz gestellten Emre Can in Schutz.
Dortmund – Nuri Şahin hatte sich auf die Länderspielpause gefreut, doch Borussia Dortmund hätte sich am liebsten mit einem Erfolgserlebnis verabschiedet.
Borussia Dortmund verliert das nächste Auswärtsspiel
Schwarzgelb verlor gegen Mainz 05 mit 1:3, kassierte damit in der Bundesliga die vierte aufeinanderfolgende Auswärtsniederlage und verlor wettbewerbsübergreifend sogar zum sechsten Mal in Serie in der Fremde.
Das hohe Pensum der vergangenen Wochen und die zahlreichen Ausfälle hatten die Dortmunder Erfolgschancen schon vor dem Anstoß gemindert. Hinzu kam der Platzverweis gegen Emre Can nach einem Foulspiel an Jae-Sung Lee mit offener Sohle auf Knöchelhöhe in der 27. Minute, der das Pendel in Richtung Mainz ausschlagen ließ.
Schlotterbeck und Brandt schützen Can
„Die frühe Rote Karte hat uns natürlich nicht unbedingt geholfen, muss man ehrlich sagen“, sagte Julian Brandt am Sky-Mikrofon, betonte aber auch: „Das ist nicht der Grund, warum man drei Tore kassiert, aber warum es am Ende schwieriger wird.“
So erzielte Lee in Minute 36 die Führung für die Rheinhessen und verschuldete kurz darauf einen Elfmeter, den Serhou Guirassy zum Ausgleich verwandelte (40.). Aushilfsinnenverteidiger Felix Nmecha ließ Jonathan Burkardt in einem Moment der Unachtsamkeit kurz vor der Halbzeitpause zum 2:1 für Mainz einnetzen (45.+3), während Paul Nebel in Durchgang zwei nach einem von Nico Schlotterbeck abgefälschten Schuss über das entscheidende dritte Tor jubelte (54.).
„Wir können es auch zu zehnt besser spielen, das ist keine Frage“, nahm Schlotterbeck seine Mitspieler in die Pflicht und schlug damit in dieselbe Kerbe wie Brandt. Letztgenannter verteidigte Can, der sich trotz verbesserter Leistungen in den sozialen Netzwerken erneut Kritik ausgesetzt sah: „Ich bin nicht in der Lage, dass ich bei ihm weiter draufhaue. Ich glaube, er ist sehr angefressen über seine eigene Aktion. Dabei sollten wir es auch belassen.“
Brandt: „Sind in einem Strudel gefangen“
Während Schlotterbeck betonte, das Spiel müsse im Vergleich zu den vorherigen Auswärtsniederlagen „komplett differenziert betrachtet“ werden, wirkte Brandt geknickt ob der erneuten Enttäuschung: „Wir sind wie in der Woche, in der wir dreimal verloren haben, in einem Strudel gefangen. Uns helfen da momentan nur Erfolgserlebnisse. Wir wollten heute damit anfangen und die Woche perfekt machen.“
Der BVB sei „wieder auf extreme Gegenwehr gestoßen“ und habe „zwei bis drei individuelle Fehler zu viel gemacht“, die die Chancen auf einen Punktgewinn sinken ließen.
So dauert es einen Moment, bis Brandt sich auf die Rückkehr zur deutschen Nationalmannschaft freuen kann. „Ich war eine lange Zeit nicht da. Es ist immer eine Ehre, zurückzukehren, ich freue mich auf viele Gesichter, aber das Spiel heute überwiegt erst einmal“, betonte der offensive Mittelfeldspieler.