Coronavirus in Deutschland: Wie können sich Stadionbesucher schützen?

Coronavirus in Deutschland: Wie groß ist die Ansteckungsgefahr im Fußball-Stadion und wie können sich Fans vor einer Infektion schützen? Hinweise und Tipps.

  • Das Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter aus.
  • In den Fußball-Stadien ist die Ansteckungsgefahr besonders groß.
  • Wir geben Hinweise und Empfehlungen an Stadionbesucher.

München - Nach dem Ausbruch des Coronavirus* in China werden auch in Deutschland immer mehr Fälle bekannt. Außer in Sachsen-Anhalt ist Sars-CoV-2 in allen Bundesländern nachgewiesen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) zählt über 500 Corona-Infizierte in Deutschland - viele Menschen sind aber bereits wieder gesund.

Weltweit sind knapp 100.000 Infektionen und über 3300 Todesfälle bestätigt. Allein rund 3000 Tote gab es auf dem chinesischen Festland. In Europa ist Italien am stärksten betroffen.

Wegen der grassierenden Coronavirus-Epidemie hatte die italienische Regierung Städte im Norden des Landes abgeriegelt, Schulen und Universitäten vorübergehend geschlossen und Fußballspiele abgesagt. Bis zum 4. April sollen zudem die Partien der Serie A, der höchsten italienischen Spielklasse, unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

Coronavirus in Deutschland: Noch keine Spiele verschoben oder abgesagt

Anders als etwa in Italien hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) bisher keine Spiele verschoben oder abgesagt. Auch Geisterspiele sind in der Bundesliga* noch nicht geplant. Für den Chef-Virologen der Berliner Charité unverständlich. „Volle Stadien mit Zehntausenden von Fans - gerade in Gegenden wie dem vom Coronavirus jetzt stark betroffenen Rheinland - müssten aus medizinischer Sicht eigentlich gestoppt werden“, sagte Christian Drosten der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Das Stadion von Borussia Mönchengladbach beispielsweise liegt keine zehn Kilometer vom Kreis Heinsberg entfernt, der bundesweit am stärksten vom Coronavirus betroffen ist.

Coronavirus in Deutschland: Wie kann man sich im Stadion vor Infektion schützen?

Viele Fans fragen sich nun, wie sie sich in den Stadien vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen können. Doch warum ist die Ansteckungsgefahr in den Arenen so hoch? „Die Zuschauer treten in engen Kontakt, man denke nur an die Stehplätze, wo sich Fans etwa nach einem Tor der eigenen Mannschaft in die Arme fallen. Die Gefahr einer Übertragung des Virus ist dadurch beträchtlich höher, als wenn man einen vernünftigen Abstand hat“, so Prof. Dr. Tim Meyer, Vorsitzender der Medizinischen Kommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und Nationalmannschaftsarzt, in einem Interview auf dfb.de.

Konkrete Hinweise und Empfehlungen zum Schutz vor einer Coronavirus-Infektion gibt der 1. FC Nürnberg allen Zuschauern auf seiner offiziellen Klub-Homepage. Diese Tipps sind selbstverständlich für Besucher aller Fußball-Stadien in Deutschland.

  • Berührungen der Schleimhäute von Augen, Mund und Nase mit den Händen vermeiden.
  • Hände regelmäßig mit Wasser und Seife waschen.
  • Nach Personenkontakten, der Benutzung sanitärer Einrichtung und vor der Nahrungsaufnahme gründlich die Hände waschen.
  • Taschentücher direkt nach der Benutzung entsorgen.

Schutz vor Sars-CoV-2: Fußball-Klubs treffen Maßnahmen gegen Coronavirus

Einige Profivereine der 1. und 2. Bundesliga haben bereits angekündigt, aufgrund der zunehmenden Ausbreitung des neuartigen Virus Sars-CoV-2 die Vorsichtsmaßnahmen in den Stadien zu erhöhen. Dazu gehört das Aufstellen von Desinfektionsmittelspender im Stadionbereich, das Tragen von Gummihandschuhen an den Einlässen oder das Reinigen der Oberflächen von Kiosken und Cateringangeboten mit Oberflächendesinfektionsmitteln, insbesondere im Ausgabebereich.

Erstligist Hertha BSC gestattet Stadionbesuchern sogar „ausnahmsweise das Mitbringen eigener Hygieneartikel wie Desinfektionsmittelbehältnissen bis zu einer Größe von 100-ml-Behältnissen.“ Darüber hinaus bittet der Verein „um entsprechende Eigenverantwortung und Sorgfalt“, falls sich Fans und potenzielle Besucher krank fühlen oder insbesondere grippeähnliche Symptome zeigen sollten.

*merkur.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

sk/dpa/SID

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