Die Bundesliga-Saison geht mit neuen Regeln an den Start. Eine davon dürfte den Trainern gar nicht gefallen. Immerhin gibt es nun noch eine gute Nachricht.
Update vom 5. August 2019: Noch hat die neue Bundesliga-Saison nicht begonnen, die ersten Highlights gab es aber schon: Der FC Bayern München und Borussia Dortmund standen sich im Supercup gegenüber, am Ende behielt der BVB die Oberhand.
Der Rekordmeister, bei dem sich derzeit augenscheinlich alles um Leroy Sané dreht, verlor mit 0:2 - der erste Titel der Saison geht damit in den Pott. Bayern-Trainer Niko Kovac sorgte am Ende trotzdem noch für ein Lachen.
Selbiges könnte ihm künftig vergehen - seinem Kollegen Lucien Favre und allen anderen Bundesliga-Trainern ebenfalls. Denn: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) plant eine Regel-Revolution. Demnach sollen die Übungsleiter aller Vereine künftig mit Gelben Karten sanktioniert werden können. Letztlich droht sogar eine Sperre - und zwar dann, wenn ein Trainer vier Verwarnungen gesammelt hat.
Bundesliga-Trainer nach vier Gelben Karten gesperrt - DFL plant Regeländerung
Einen entsprechenden Antrag wird das DFL-Präsidium der Generalversammlung der DFL am 21. August vorlegen, wie Ansgar Schwenken, DFL-Direktor für Fußball-Angelegenheiten und Fans, am Rande des Medienworkshops Video-Assistent am Montag in Köln bekannt gab.
Eine gute Nachricht für die Trainer: Bislang war bei der neu eingeführten Regelung über eine mögliche Sperre nach drei Gelben Karten spekuliert worden. Schwenken betonte, dass es bei den Karten für Vereinsverantwortliche „nicht um Disziplinierung, sondern rein um den vernünftigen Umgang miteinander“ gehe. Die Gelbe Karte solle erst als dritte Stufe nach einer Ermahnung durch den vierten Offiziellen sowie einer Ermahnung durch den Schiedsrichter gezückt werden.
Die Einführung von Gelben und Roten Karten hatte bei den Bundesligatrainern zuletzt für große Aufregung gesorgt. Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann hatte beim Internationalen Trainerkongress in Kassel - wie nun geschehen - bereits gefordert, „zumindest von der Idee von drei Gelben Karten plus Rot in so schnellen Fällen“ abzurücken. Zuvor hatte Düsseldorfs Friedhelm Funkel bereits deutliche Worte gefunden (siehe weiter unten im Artikel).
Nicht nur die Regeln ändern sich im deutschen Fußball, sondern auch der DFB-Präsident: Der Sport-Chef eines Bundesliga-Klubs wurde als neuer DFB-Präsident nominiert.
Währenddessen trauern die Fußballfans um einen ehemaligen deutschen Nationalspieler.
Regel-Revolution in der Bundesliga? Trainer schimpft: „Das ist der größte Schwachsinn aller Zeiten“
Update vom 25. Juli 2019: Die Vorfreude steigt! Es dauert nicht mehr lange, bis der Startschuss zur neuen Bundesliga-Saison fällt. Am 16. August bestreiten der FC Bayern und Hertha BSC das Eröffnungsspiel. Die abgelaufene Runde war eine der spannendsten in den vergangenen Jahren - wie sieht es in der Spielzeit 2019/20 aus?
Schon jetzt ist klar: Es wird sich einiges ändern. Der DFB hat sein neues Regel-Paket bereits vorgestellt, unter anderem darf der Abstoß innerhalb des Sechzehners angenommen werden und ein Akteur, der ausgewechselt wird, muss das Feld auf dem schnellstmöglichen Weg verlassen. Somit soll Zeitspiel verhindert werden.
Gelbe Karten für Trainer: Sperre nach der dritten Verwarnung?
Nach Informationen der Bild soll eine weitere neue Regel nun sogar noch aufgepeppt werden. Bisher war es der Plan, in der neuen Saison auch Trainer oder sonstige Verantwortliche auf der Bank mit gelben oder roten Karten bestrafen zu dürfen.
Der DFB will nun auf seiner Präsidiumssitzung am Donnerstag einen Vorschlag der DFL beschließen: Offenbar könnte den Trainern künftig die dritte Gelbe Karte und damit ein Spiel Sperre drohen. Heißt also: Wenn sich der Coach drei Mal so sehr daneben benimmt, dass ihn der Schiedsrichter verwarnen muss, darf er in der nächsten Partie nicht auf der Bank Platz nehmen. Die Spieler werden weiterhin nach jeder fünften Gelben Karte mit einem Spiel Sperre bestraft.
Gelbsperre für Bundesliga-Trainer: Friedhelm Funkel schimpft
Den Karton dürfen die Schiris beispielsweise zeigen, wenn der Trainer seine Coaching-Zone verlässt, er zu laut protestiert, Gegenstände wirft, sich respektlos gegenüber den Unparteiischen verhält oder den Videobeweis fordert.
Für Düsseldorfs Coach Friedhelm Funkel ist das ein Unding. Der älteste Trainer der Bundesliga sagte der Bild: „Das ist der größte Schwachsinn aller Zeiten! Damit werden wir Trainer in unseren Aufgaben und bei unserer Arbeit völlig unnötig beschnitten.“ Funkel ist in seiner Kritik kaum zu bremsen. Er fragt weiter nach dem Grund für die Revolution und gibt selbst die Antwort: „Weil irgendjemand mal wieder eine ganz tolle Idee hatte und unbedingt was ändern wollte. Die Schiedsrichter sollten sich lieber um ihren Videokeller kümmern. Da haben sie genug mit zu tun!“ Uli Hoeneß könnte dieses Thema schon bald etwas weniger betreffen - er soll vor einem Rückzug beim FC Bayern stehen. Beim FC Schalke ist es die erste komplette Saison ohne Rudi Assauer. Dieser wurde nach seinem Tod offenbar gegen seinen Willen eingeäschert - nun möchte seine Tochter einen ganz besonderen Ort für seine letzte Ruhe.
Erstmeldung: Gelbe Karten für Trainer und Handspiel: Das sind die wichtigsten Regeländerungen zur neuen Saison
Zürich - Immer wieder gab es im vergangenen Spieljahr wilde Diskussionen um strittige Schiedsrichter-Entscheidungen. Das Kontroll- und Regelgremium des International Football Association Boards, kurz IFAB, ist bemüht, für Klarheit und Ordnung zu sorgen. Dafür werden zur kommenden Saison einige Vorgaben angepasst und andere eingeführt. Das betrifft natürlich auch die Bundesliga.
Regeländerungen zur Saison 2019/20: Alle Neuerungen im Überblick
Schiedsrichterball: Bislang wurden Spieler beider Mannschaften zum Schiedsrichterball gebeten. Selten gab es in diesen Situationen ein Gerangel um den neutralen Ball und ab der kommenden Saison wird es gar nicht mehr dazu kommen können. Der Referee wird nur noch einem einzelnen Spieler die Kugel überlassen, dabei erhält das Team die Kontrolle, das zum Zeitpunkt der Spielunterbrechung in Ballbesitz war.
Anstoß: Der Gewinner des Münzwurfs vor Anpfiff darf die Seite wählen, der Verlierer bekommt den Ball. Das wird sich ändern: Ab Sommer darf der Sieger entscheiden, ob er sich eine Spielhälfte aussuchen, oder den Anstoß haben möchte.
Disziplinarmaßnahmen: Das ist der etwas sperrige Fachausdruck für Karten. Die kann der Schiedsrichter ab jetzt auch den Trainern und Betreuern zeigen. Die bisher stets mündliche Verwarnung an den Coach wird so also auch für die Zuschauer sichtbar und um einiges eindeutiger. Einen wütenden Trainer auf die Tribüne zu schicken, wird also für weniger Verwirrung sorgen.
Auswechslungen: Hier bekämpft die IFAB das chronische Zeitspiel bei Spielerwechseln. Anstatt den langen Weg zur Mittellinie und der Trainerbank zu machen, muss der ausgewechselte Spieler den Platz zukünftig an der nächstmöglichen Stelle verlassen.
Ballkontakt des Schiedsrichters: Der Schiri ist Luft. Auch dieses Bonmot geht verloren. Denn ab Sommer kann der Referee das Spiel abpfeifen, sollte er vom Ball getroffen werden und einer Mannschaft damit einen Vorteil verschaffen. Kuriose Schiedsrichter-Tore werden wir also nicht mehr sehen.
Abstoß: Nach dem Torabstoß musste der Ball bisher den Strafraum verlassen haben, ehe ein zweiter Spieler eingreifen durfte, ansonsten wurde wiederholt. Diese Regel wird nur ein klein wenig komplexer: Ein Mitspieler des abschlagenden Teams darf den Ball auch innerhalb des Sechzehners annehmen, ohne zwingend eine Wiederholung zu provozieren. Wird der ballführende Spieler dabei allerdings von einem Gegner unter Druck gesetzt, kann der Schiedsrichter den Abstoß erneut ausführen lassen. Kommt ein Spieler der gegnerischen Mannschaft im Strafraum an den Ball, wird zwangsläufig wiederholt.
Gesperrte Bälle: Sperrt der Schiedsrichter den Ball, darf ein Freistoß nicht ausgeführt werden, ehe er wieder anpfeift. Meist der Fall, wenn der Schütze beim Freistoß fordert, die Mauer stellen zu lassen. Der Ball war jedoch immer automatisch gesperrt, sobald der Referee das Foul zusätzlich mit einer Karte bestrafte. Diese Spielruhe ist Geschichte: Die ballbesitzende Mannschaft darf den Freistoß ab jetzt immer schnell ausführen. Der Übeltäter wird bei der nächsten Spielunterbrechungen bestraft. Ob mit Gelb, Gelb-Rot oder dem glatten Platzverweis.
Mauerstellung: Wie das Thema „Mauer beim Freistoß“ schon anklingt: In Zukunft wird es hier weniger Gerangel geben, denn in der Mauer dürfen sich jetzt nur noch Spieler der verteidigenden Mannschaft befinden. Erst wenn sich mehr als drei Mann aufreihen, dürfen die Angreifer dazu. Andernfalls gilt ein Mindestabstand von einem Meter.
Rückpass: Der Torhüter darf keine kontrollierte Rückgabe mit der Hand aufnehmen. Im Prinzip ändert sich diese Regel nicht, nur die Definition von Kontrolle. Hobbyfußballer werden sich darüber freuen. Gerät ein eigentlich unbedrängt gespielter Pass dermaßen ungenau, dass der Goalie Probleme hat, die Kugel überhaupt zu erreichen, darf er jetzt auch dann mit der Hand eingreifen.
Handspiel: Last but not least, die strittigste aller Regeln. Die Handspielregel konnte in der Vergangenheit keinem Gefallen. Wir verweisen auf die Klage-Lieder von BVB-Coach Lucien Favre. Etwas für Klarheit sorgt die neue Verschärfung, dass Tore, die mit der Hand oder dem Arm erzielt werden, generell nicht gültig sind. In allen anderen Fällen herrscht nach wie vor ein gewisser Interpretationsspielraum. Doch ab jetzt ist festgelegt, dass auch unabsichtliches Handspiel bestraft werden kann. Ein Freistoß folgt immer, sobald der Spieler dadurch Kontrolle über den Ball erlangt oder der Kontakt mit dem Arm oberhalb der Schultern passierte.
Große Änderungen zur Saison 2019/20: IFAB lässt VAR unberührt
Eine Menge Text, den sich die Schiedsrichter vor Beginn der neuen Spielzeit einprägen müssen. Elf volle Seiten Umfasst die offizielle Broschüre zu den wichtigsten Änderungen. Die IFAB beleuchtet einfach jedes Detail des Spiels. Sogar die Farb-Regelung der Unterwäsche wurde angepasst: Frabenfrohe Spieler freuen sich, sie dürfen wieder gemusterte Boxershorts tragen, solange sie zur Farbgebung des Trikots passen.
Kurioserweise sahen die Offiziellen aber von einer Anpassungen der Videobeweis-Regelung ab und das obwohl er für mehr als genug Diskussionsstoff sorgte. Der VAR funktioniert auch in der Saison 2019/20 regeltechnisch wie bisher. Hoffentlich finden die Vorgaben in Zukunft eine etwas einheitlichere Umsetzung.