Nach einer 14-jährigen Amtszeit bei der französischen Nationalmannschaft hat Didier Deschamps seinen Abschied nach der WM 2026 angekündigt.
Paris – Frankreich hat sich dank eines beeindruckenden Spielerkaders seit geraumer Zeit als Favorit bei jedem großen Turnier etabliert. Eine goldene Generation der Bleus um Paul Pogba, Antoine Griezmann und den damals noch sehr jungen Kylian Mbappé erklomm bei der WM 2018 in Russland den Gipfel.
Es ist zu erwarten, dass die französische Mannschaft auch beim Weltturnier in anderthalb Jahren in Nordamerika eine bedeutende Rolle spielen wird. Allerdings wird seine vierte WM für Didier Deschamps, den am längsten amtierenden Coach einer Top-Nation im Männerfußball, den letzten Akt als Nationaltrainer darstellen.
Didier Deschamps amtiert seit 2012 in Frankreich
Deschamps hat nun in einer Vorankündigung des Fernsehsenders TF1 offiziell bestätigt, dass er nach der WM in Kanada, Mexiko und den USA, die 2026 stattfinden wird, von seinem Posten zurücktreten wird. Zuvor hatte Verbandspräsident Philippe Diallo entsprechende Berichte bereits gegenüber der Zeitung L‘Equipe bestätigt.
Deschamps erklärte: „Ich bin seit 2012 dabei. Ich bin bis 2026, der nächsten Weltmeisterschaft, eingeplant, aber dann ist Schluss, weil irgendwann Schluss sein muss. In meinem Kopf ist es ganz klar“. Schon nach dem im Elfmeterschießen verlorenen Finale der WM 2022 in Katar gegen Argentinien gab es Gerüchte über einen möglichen Rücktritt von Deschamps. Damals äußerte sogar Staatspräsident Emmanuel Macron den Wunsch, dass der Trainer im Amt bleiben solle.
Letztlich entschied sich Deschamps in der Tat, im Amt zu bleiben und Frankreich zur EM 2024 nach Deutschland zu führen. Obwohl die Mannschaft im Halbfinale nur knapp gegen den späteren Sieger Spanien ausschied, war die Kritik an Deschamps‘ Spielstil erheblich. Zudem sorgte in den letzten Monaten der wiederholte Verzicht auf Kapitän Mbappé für Unruhe bei den Bleus.
Zinédine Zidane wird als Nachfolger gehandelt
Es kommt nicht überraschend, dass der Trainer nach 14 Jahren die Führung abgeben wird. Als sein Nachfolger dürfte Zinédine Zidane in Betracht gezogen werden. Schon Ende 2022 gab es Gerüchte, dass der Verband den ehemaligen Superstar, der als Trainer mit Real Madrid die Champions League beherrschte, einsetzen möchte.
Deschamps, der neben Franz Beckenbauer und dem Brasilianer Mario Zagallo der einzige Mann ist, der sowohl als Spieler als auch als Trainer den WM-Titel gewinnen konnte (und als Spieler auch Europameister wurde), wird bei seinem Rücktritt 57 Jahre alt sein. Er könnte also durchaus noch viele Jahre als Trainer tätig sein.
„Man möchte nie, dass es aufhört, wenn es etwas Schönes gibt, aber man muss auch ‚Stopp‘ sagen können. Es gibt ein Leben danach. Auch wenn ich nicht weiß, woraus es bestehen wird, wird es sehr gut sein“, so Deschamps, der sich noch nicht festlegen möchte, ob er seine Trainerkarriere anderswo fortsetzen wird.