Julian Nagelsmann ließ am Montag mit zwei Nachrichten aufhorchen. Neben dem neuen DFB-Kapitän wurde der Nachfolger von Manuel Neuer bestimmt.
München – Das Ende der Europameisterschaft gleicht bei der deutschen Nationalmannschaft einer Zeitenwende. Toni Kroos, Thomas Müller, Ilkay Gündoğan und Manuel Neuer haben ihre Laufbahn im DFB-Trikot beendet und zwingen Julian Nagelsmann zu einem endgültigen Umbruch.
Nagelsmann verkündet Neuer-Nachfolger
Gefordert war einerseits die Ernennung eines neuen Mannschaftskapitäns. Nagelsmann und sein Trainerteam entschieden sich für Joshua Kimmich, der beim FC Bayern und im DFB-Team ein wichtiger Bestandteil bleibt. Darüber hinaus startet die Nationalmannschaft mit einer neuen Nummer eins in die UEFA Nations League.
Groß war die Überraschung keineswegs, die Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Montag verkündet hat. So wird Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona in Neuers Fußstapfen treten. Schon in den vergangenen Jahren hatte ter Stegen die Ambition, zum Stammtorhüter aufzusteigen, an ein Vorbeikommen an Neuer war aber weder unter Joachim Löw noch unter Hansi Flick und Nagelsmann zu denken.
Großer Konkurenzkampf hinter ter Stegen
„Er ist schon mehrere Jahre Kapitän in Barcelona und dort die klare Nummer eins. Das ist er auch bei uns“, sagte Nagelsmann über ter Stegen. Damit erfüllt sich die Prognose von Rekordnationalspieler und TV-Experte Lothar Matthäus, der den einstigen Nachwuchstorhüter von Borussia Mönchengladbach als einzig logischen Neuer-Nachfolger erachtet hat.
Spannend ist indes die Frage, wie die Konstellation hinter ter Stegen aussehen wird. Nagelsmann betonte, den Konkurrenzkampf „nicht künstlich aufheizen“ zu wollen, dennoch hat der Bundestrainer weiterhin die Qual der Wahl. „Oliver Baumann hat in der vergangenen Saison sehr gut gespielt und auch während der EM einen guten Eindruck hinterlassen. Auch Alexander Nübel hat letztes Jahr in Stuttgart gute Leistungen gezeigt“, so Nagelsmann.
Baumann und Nübel werden mit Kevin Trapp und Bernd Leno um die freien Plätze hinter ter Stegen konkurrieren. „Der Kampf dahinter ist offen. Wichtig ist, dass die Nummer eins feststeht“, betonte Nagelsmann. Die Spannung im DFB-Tor bleibt somit erhalten, auch wenn - wie schon zu Neuers Zeit - am Stammkeeper nicht gerüttelt wird.