Es ist selten der Fall, dass ein Spieler freiwillig auf die Reise zur Nationalmannschaft verzichtet. Beim DFB ist das aber tatsächlich eingetreten.
Frankfurt – Egal ob das erste oder das einhundertste Länderspiel bevorsteht, eine Berufung in den Kader der Nationalmannschaft ist für jeden Profifußballer besonders. Bundestrainer Julian Nagelsmann muss in der anstehenden Woche jedoch auf einen DFB-Profi verzichten.
DFB-Profi sagt wegen mangelnder Spielzeit ab
Bei den Spielen gegen Bosnien und Herzegowina (11. Oktober) sowie der Niederlande (14. Oktober) wird Bernd Leno nicht mit an Bord sein. Der Torhüter des FC Fulham wird seit 2015 regelmäßig zur Nationalmannschaft eingeladen, absolvierte jedoch erst neun Länderspiele und hat vorerst schlechte Aussichten auf weitere Bewährungschancen.
Zwar hat sich Marc-André ter Stegen wenige Wochen nach dem Rücktritt von Manuel Neuer einen Riss der Patellasehne zugezogen, allerdings wird Oliver Baumann in der bevorstehenden DFB-Maßnahme mindestens einen Länderspieleinsatz erhalten. Sollte der Torwart der TSG Hoffenheim im anderen Spiel auf der Bank sitzen, wäre Alexander Nübel an der Reihe.
Leno: Nagelsmann „weiß, dass ich natürlich immer da bin“
Wie Leno gegenüber der Bild-Zeitung erläutert, hatten Nagelsmann und DFB-Torwarttrainer Andreas Kronenberg keinen Einsatz für ihn geplant. „Deshalb habe ich mich dazu entschieden, in London zu trainieren“, erklärt der 32-Jährige seine Absage, die vereinzelt als kontrovers aufgefasst worden ist.
Die Absage für die anstehenden Nations-League-Partien sei keineswegs als Bruch mit der Nationalmannschaft zu verstehen. „Julian weiß, dass ich natürlich immer da bin, wenn sie mich brauchen und ich dem Team wirklich weiterhelfen kann“, so Leno, der betont: „Ich bin mit mittlerweile 32 Jahren kein Newcomer mehr, habe nie Ansprüche hinter Manuel und Marc gestellt, sondern immer abgeliefert und nie Sprüche geklopft.“
Leno hofft auf weitere Länderspieleinsätze
Angesichts von 233 Bundesligaspielen, 182 Einsätzen in der Premier League, 37 Champions-League-Partien und 25 Europa-League-Spielen zählt Leno zu den erfahrensten deutschen Torhütern. In der kommenden Woche nimmt jedoch Janis Blaswich von RB Salzburg seinen Platz ein.
Auf Basis seiner Erfahrung wisse das Trainerteam, „was sie an mir haben“. Und vielleicht winkt Leno bald doch die Chance auf das zehnte Länderspiel. „Für mich wird es immer eine große Ehre bleiben, für die Nationalmannschaft zu spielen und das bleibt mein Ziel“, betont der Keeper.