RB Leipzig hat sich in einem 120-minütigen Pokal-Fight gegen den FC Augsburg durchgesetzt. Während und nach dem Spiel kam es immer wieder zu Tumulten zwischen den beiden Lagern.
Augsburg - Augsburgs Geschäftsführer Stefan Reuter hat nach dem Pokal-Krimi gegen RB Leipzig heftige Vorwürfe gegen seinen Kollegen Oliver Mintzlaff erhoben. Gegenüber der ARD schimpfte er: "Das ist eine bodenlose Frechheit, wie er sich verhalten hat. Statt sich mit seiner Mannschaft zu freuen, stürmt er nach dem Spiel in unsere Coaching Zone. Das ist extrem arrogant und unverschämt", so Reuter nach dem 1:2 (1:1, 0:0) n.V. im Viertelfinale gegen den Bundesliga-Konkurrenten.
RB-Geschäftsführer Mintzlaff könne sich auch eine Entschuldigung oder "schöne Worte sparen. So verhält man sich einfach nicht", wetterte Reuter noch lange nach Spielschluss. Der frühere Nationalspieler und Mintzlaff waren an der Seitenlinie heftig aneinander geraten. Augsburgs Co-Trainer Jens Lehmann schlichtete schließlich.
Reuter: Extrem schade, dass wir verloren haben. Wir haben einen riesen Pokalfight geliefert. Die Mannschaft kann stolz sein auf diese Leistung! #FCARBL #DFBPokal pic.twitter.com/1qvFJaVdXw
— FC Augsburg (@FCAugsburg) 2. April 2019
Mintzlaff: „Da sind die Gemüter hochgekocht“
Mintzlaff erklärte, sich ausschließlich über Lehmann beschwert zu haben. "Ich war bei Jens Lehmann und habe gesagt, dass es nicht fair ist, permanent bei uns in der Coaching Zone zu stehen. Da sind die Gemüter hochgekocht. Das ist okay, das kann ich verstehen. Aber alles halb so wild", sagte Mintzlaff bei Sky.
Auch Leipzig-Coach Ralf Rangnick war um Deeskalation bemüht, nachdem es nach dem späten Siegtor durch den Leipziger Marcel Halstenberg (120.+1) per Handelfmeter auch auf dem Rasen Rangeleien gegeben hatte. "Ich wollte dem Schiedsrichter nach dem Spiel die Hand geben, da habe ich einen leichten Rempler bekommen. Danach gab es Rudelbildung. Dass die Emotionen nach so einem Spiel hochgehen, kann ich verstehen. Das ist alles okay", sagte Rangnick.
Was Stefan Reuter angeht, pflichtete er seinem Geschäftsführer allerdings bei: „Derjenige, der die Coaching Zone am deutlichsten verlassen hat, war definitiv Stefan Reuter. Das können sie mir glauben. Der Vierte Offizielle hat uns in der 90. Minute sogar für das Verhalten auf unserer Bank gelobt.“
Ralf #Rangnick: „Es fühlt sich großartig an. Wir hätten uns zwar gerne die Verlängerung erspart. Aber so wie die Dramaturgie des Abends heute war, hatte ich das Gefühl, dass in der Nachspielzeit noch was passiert."#FCARBL #DFBPokal pic.twitter.com/CiuGmFuc0X
— RB Leipzig (@DieRotenBullen) 2. April 2019
„Halbfinale ist für unseren jungen Klub fantastisch“
Während der Frust beim FCA nach dem Last-Minute-Aus riesig war, herrschte bei RB über den erstmaligen Einzug ins Pokal-Halbfinale (23./24. April) große Freude. "Das ist unfassbar und für unseren jungen Klub fantastisch", sagte Mintzlaff.
Auch Rangnick war "überglücklich und stolz". Der Sieg gebe auch für die Liga "Rückenwind". Wenn er aber ehrlich sei: "Jetzt wollen wir auch ins Pokalfinale nach Berlin."
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SID