Beim taumelnden Ex-Bundesligisten KFC Uerdingen bekommt Stefan Effenberg einen neuen Job. Auf der Pk gibt er sich kämpferisch.
Update vom 10. Oktober, 15.00 Uhr: Mit "unglaublich viel Bock" und einem "Masterplan in der Tasche" startet Stefan Effenberg seine neue Aufgabe als Manager des ambitionierten Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen. Bereits bei seiner Vorstellung am Donnerstag in Düsseldorf zeigte sich der Ex-Nationalspieler zuversichtlich. "Ich sehe großes Potenzial. Nicht nur in der Mannschaft, sondern auch im Verein", erzählte der 51-Jährige. Und weiter: "Sonst würde ich hier nicht sitzen."
Die Rolle als Manager ist für Stefan Effenberg eine ungewohnte. Bisher versuchte der Ex-Nationalspieler ausschließlich, als Trainer Fuß zu fassen. In Uerdingen trifft Effenberg auf den mürrischen Präsidenten Michail Ponomarew, dessen willkürlichen Trainerentlassungen zuletzt Aufsehen erregten. Für den 51-Jährigen sei der einflussreiche Präsident kein Problem.
Ponomarew stärkte seinem neuen „Partner“ demonstrativ den Rücken: "Egal, was passiert, wir werden die nächsten zwei Jahre zusammenarbeiten. Dann werden wir sehen."
Der Vertrag des neuen starken Mannes läuft erstmal bis zum 30. Juni 2022. Wobei Absprachen beim Russen meist nur auf dem Papier existieren.
Offiziell! Beben in der 3. Liga: Effenberg gibt Comeback in ungewohnter Rolle
Update vom 5. Oktober, 11.50 Uhr: Nun ist es offiziell. Stefan Effenberg verstärkt das Management beim Drittligisten KFC Uerdingen 05. Der 51-Jährige wird ab sofort den eigenwilligen Präsidenten Mikhail Ponomarev und Geschäftsführer Nikolas Weinhart unterstützen. Zudem soll er „dem Trainerteam in den sportlichen Entscheidungsprozessen zur Seite stehen“, teilten die Krefelder mit. Effenberg erklärte: „Der KFC Uerdingen ist ein Traditionsverein und hat ein großes Potenzial. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam erfolgreich sein werden.“
Ponomarev, der insbesondere für seine häufigen Wutausbrüche bekannt ist, kommentierte: „Stefan Effenberg hat in seiner Karriere so ziemlich alles erlebt und erreicht. Wir erhoffen uns, dass er mit all seiner Erfahrung und seinem Fachwissen dabei helfen kann, die nächsten Schritte auf dem Weg nach vorne zu machen.“
Trainer-Beben in der 3.Liga: Gibt eine frühere Bayern-Legende sein Comeback als Coach?
Update vom 4. Oktober, 21.27 Uhr: Beim KFC Uerdingen läuft es derzeit alles andere als rund. Die Krefelder, die vom umstirttenen Investor Michail Ponomarev finanziell unterstützt werden, entwickeln sich immer mehr zum Chaos-Klub. Mit dem Ziel Aufstieg in die Saison gestartet rangiert der KFC nach elf Spielen auf einem enttäuschendem 11. Tabellenplatz und droht in die Abstiegszone zu rutschen. Die Aufstiegsplätze? Weit entfernt. Nun soll den Klub eine Bayern-Legende retten.
KFC Uerdingen: Gibt eine frühere Bayern-Legende sein Comeback als Coach?
Stefan Effenberg steht vermutlich tatsächlich vor einem Comeback als Cheftrainer. Die Krefelder sollen den früheren Nationalspieler als neuen Coach auserkoren haben. Nach Informationen der Bild (Artikel hinter Bezahlschranke) weilte der „Tiger“ am Freitag beim torlosen Remis gegen Magdeburg im Stadion. Zudem soll der Ex-Bayern-Profi mit seiner Frau Claudia von München nach Düsseldorf gezogen sein. Die Hauptstadt Nordrhein-Westfalens liegt nur eine gute halbe Stunde von Krefeld entfernt. Darüber hinaus soll Effenberg gut mit Uerdingen-Geschäftsführer Nikolas Weinhart befreundet sein. Stellt sich die Frage, warum sich Effe den KFC antut?
Der kriselnde Klub zeichnete sich in jüngster Vergangenheit nämlich vor allem durch eins aus - einem enormen Trainerverschleiß. In diesem Kalenderjahr standen bereits vier Coaches an der Seitenlinie des früheren Bundesligisten. Norbert Meier kam Anfang des Jahres, wurde allerdings schnell entlassen, auf ihn folgte interimsweise Stefan Reisinger. Nachdem auch die Arbeit mit seinem Nachfolger Heiko Vogel nicht von Erfolg gekrönt war, hat nun erneut Reisinger das Zepter in der Hand. Die frühen Entlassungen sind hauptsächlich auf die Ungeduld des Investors zurückzuführen. Ponomarev will Erfolg - und das schnellstmöglich.
Ob Stefan Effenberg also die nötige Ruhe bekommen wird, ist zumindest fraglich. Zudem sei daran erinnert, dass seine erste und bislang einzige Trainerstation eine nicht wirklich ruhmreiche war. Weil er es verpasste, den abstiegsbedrohten SC Paderborn (damals 2. Bundesliga) wieder zurück in die Spur zu bringen, wurde der gebürtige Hamburger nach nur einem halben Jahr wieder entlassen. Nun könnte der 51-Jährige eine zweite Chance bekommen. Ob er diese allerdings nutzen kann, sei ob des kriselnden Umfeldes beim KFC zumindest dahingestellt - auch wenn es dem früheren Bayern-Kapitän natürlich zu wünschen wäre.
„Geisteskrank!“: Drittliga-Profi schildert Investoren-Ausraster - drastische WhatsApp sickert durch
Krefeld - Eigentlich war das Ziel des KFC Uerdingen vor der Saison klar: Nichts anderes als der Aufstieg zählt. Die Truppe aus Krefeld verfügt über einige Kicker, die durchaus in anderen Sphären spielen könnten - oder das zumindest früher konnten. Von Weltmeister Kevin Großkreutz über Ex-Bayern-Spieler Jan Kirchhoff bis zum einstigen Bundesliga-Abräumer Assani Lukimya.
Allerdings scheint sich einmal mehr zu beweisen, dass Geld keine Tore schießt. Nach schwachem Saisonstart lag Uerdingen vor dem 10. Spieltag auf Rang 17 der Drittligatabelle, einem Abstiegsplatz also. Am meisten wurmt das offenbar denjenigen, dessen Geld die Tore finanzieren soll: Investor Mikhail Ponomarev.
KFC Uerdingen und Investor Ponomarev: Manuel Konrad bestätigt Echtheit des Leaks
Er hat sich nach der KFC-Niederlage gegen Waldhof Mannheim offenbar einen furchteinflößenden Ausbruch in der Spielerkabine geleistet. Ans Licht gekommen ist das durch eine nach außen durchgesickerte WhatsApp-Nachricht des Mittelfeldspieler Manuel Konrad.
Direkt ängstlich klang der frühere Zweitligaprofi (SC Freiburg, FSV Frankfurt, Dynamo Dresden) allerdings nicht - er imitierte Ponomarevs russischen Akzent. Und schilderte lachend den erstaunlichen Ausbruch. Am Freitag bestätigte er zudem die Echtheit der Aufnahme.
KFC Uerdingen in der 3. Liga: „Ich habe noch nie so ein Monster in der Kabine gesehen“
„Ich schwöre dir, das hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt, ich habe noch nie so ein Monster in der Kabine gesehen“, sagt Konrad in der unter anderem Youtube abrufbaren Aufnahme: „Das war geisteskrank. Die Physios haben fast geweint, der ist eskaliert“, berichtet der Fußballer. „Hätte der ein Messer gehabt - gemetzelt hätte der uns.“
„Was passieren mit euch - Idiot blöd!“, äffte Konrad den Investor zudem erheitert nach. Ponomarev habe „Tische durch die Gegend geschlagen“ sowie „mit der Faust in den Kühlschrank rein“. Der wenig später geschasste Coach Heiko Vogel habe sich zudem eine derbe Beleidigung anhören müssen: „Trainer erzählen du mir, was du machen mit Mannschaft - Arschloch!“ Vogel erhielt nach der Pleite gegen Mannheim den Laufpass, wie unter anderem Mannheim24.de berichtete.
3. Liga: Profi des KFC Uerdingen entschuldigt pikante WhatsApp als „überzeichnete Persiflage“
Nach dem Durchsickern der WhatsApp-Sprachnachricht ruderte Konrad zumindest ein wenig zurück. Es habe sich um eine „überzeichnete Persiflage“ gehandelt, sagte er der Rheinischen Post. In ein schlechtes Licht habe er Ponomarev nicht rücken wollen: „Im Gegenteil, ich kann ihn verstehen. Er steckt viel Geld in den Verein und derzeit stehen Investition und Ertrag in einem krassen Missverhältnis.
Ob der gebürtige Bayer Konrad nun mit Konsequenzen rechnen muss, ist noch nicht klar. Anzunehmen ist jedoch, dass ihn der russische Investor nicht bevorzugt mit jenem Angebot bedenken wird, dass er laut Konrads Persiflage in der Kabine tätigte: „100.000 mehr im Monat? Kein Problem, ich zahle.“ Ponomarevs einzige Gegenforderung waren dem 31-Jährigen zufolge bessere Leistungen. Doch auch ob die folgen werden - es bleibt zunächst fraglich.
Ponomarev hatte bereits im Mai mit einer verrückten Aktion für Aufsehen gesorgt. Der einzige schwierige Investor in der 3. Liga ist er nicht: Auch der TSV 1860 München kämpft nach wie vor mit seinem schwierigen Verhältnis zu Geldgeber Hasan Ismaik, wie tz.de berichtet. Ein anderer Ex-Klub Konrads befindet sich hingegen gerade im „Höhenflug“ - Vize-Kapitän Dominik Stahl äußerte sich ebenfalls in der tz.
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fn/fs