Eintracht-Boss stichelt beim Thema TV-Geld gegen FC Schalke 04

In der DFL herrscht Streit über die Verteilung der gestiegenen TV-Gelder. Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt wundert sich über den FC Schalke 04.

Frankfurt/Gelsenkirchen – Bei der Vergabe der Medienrechte für die Periode bis 2028/29 konnte die DFL Anfang Dezember einen Achtungserfolg vermelden: In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld gelang es, einen Anstieg der Erlöse um immerhin 2 Prozent zu erzielen. Um die Verteilung unter den 36 Klubs der Bundesliga und 2. Liga ist allerdings ein Streit entbrannt.

Aktuell fußt die Verteilung auf vier Säulen. 3 Prozent der Summen für die einzelnen Vereine ergeben sich aus dem ‚Interesse‘, das sie bei Fans hervorrufen. Dabei beruft sich die DFL auf eine Studie des Instituts Allensbach. Hier setzen gerade in den letzten Jahren sportlich etwas abgestürzte Traditionsvereine an.

Strauchelnde Traditionsklubs wollen mehr vom TV-Geld-Kuchen

„Die Säule ‚Interesse‘ wird seit der letzten Verteilungsdebatte erstmals berücksichtigt. In der aktuellen Höhe ist das aber eher eine Art Feigenblatt“, sagte Eric Huwer, Finanzvorstand des Hamburger SV, gegenüber der Süddeutschen Zeitung. „Wir haben in der Bundesliga mittlerweile zig Spiele, die keinen Menschen interessieren“, betonte Axel Hefer, Aufsichtsratschef des FC Schalke 04, gegenüber Sport Bild.

Die Botschaft ist klar: Während einige große Klubs mit riesigem Fanaufkommen in der 2. Liga neben hohen Zuschauerzahlen in den Stadien auch für Top-TV-Quoten sorgen, gibt es inzwischen mehrere Vereine im Oberhaus, die nicht die größte Tradition oder nennenswertes Fanpotenzial über enge lokale oder regionale Grenzen hinaus mitbringen. Drum sollen erstgenannte Klubs in einem neuen Verteilungsschlüssel stärker berücksichtigt werden, so die Logik einiger Klubs.

Eintracht Frankfurt sieht sich in „Rolle der Schweiz“

Freilich würden auch Vereine profitieren, die in den letzten Jahren nicht sportlich ins Straucheln geraten oder gar abgestiegen sind. Dazu gehört etwa Eintracht Frankfurt, für das sich in verschiedenen diskutierten Verteilungsmodellen nur unwesentliche Änderungen ergeben würden. „Wir haben bei der Frage quasi die Rolle der Schweiz“, sagte Axel Hellmann gegenüber Sport Bild nun.

Eine Spitze gegen Schalke kann er sich dabei nicht verkneifen. „Eine Verteilung, die stärker die Medienleistung der Klubs berücksichtigt, liegt uns als Klub, der das Team Marktwert vor neun Jahren mitgegründet hat, erst einmal näher. Damals wollte zum Beispiel Schalke nicht beitreten, weil ihnen Reichweite nicht so wichtig war“, erinnerte Hellmann.

„Ausgerechnet Schalke“: Hellmann erkennt „gewisse Ironie“

2016 gehörten neben Frankfurt Hertha BSC, Werder Bremen, der HSV, 1. FC Köln und VfB Stuttgart zu den Gründern des ‚Team Marktwert‘, das die „Bedeutung der einzelnen Klubs für die Gesamtmarke Bundesliga“ in den Fokus rücken wollte. Schalke war damals noch regelmäßig im Europapokal dabei und hatte nichts gegen die seinerzeit noch stärkere Gewichtung sportlicher Ergebnisse bei der Verteilung von TV-Geldern einzuwenden.

„Es hat natürlich eine gewisse Ironie, dass ausgerechnet Schalke jetzt eine außerordentliche Mitgliederversammlung beantragt und sich genau für dieses Thema einsetzt, gegen das sie seinerzeit so vehement gearbeitet haben“, so Hellmann. „Nichts macht deutlicher, dass es hier bei allen Klubs vor allem um ihre eigenen, mitunter sehr kurzfristigen Interessen geht.“

Insgesamt haben laut Medienberichten elf Klubs die außerordentliche Mitgliederversammlung am Donnerstag angeleiert. Allerdings können die 36 Mitglieder der DFL allenfalls Handlungsempfehlungen ausgeben. Über den Verteilungsschlüssel der TV-Gelder bestimmt qua Satzung das neunköpfige DFL-Präsidium. Dem gehört auch Hellmann an.

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