Der „neue“ Dino Toppmöller: So hat ihn Christoph Daum inspiriert

Trainer Dino Toppmöller will in seinem zweiten Jahr bei Eintracht Frankfurt das „Wir-Gefühl“ stärken. Ein Satz von Legende Christoph Daum hat ihn geprägt.

Frankfurt - Selten zuvor in der Historie von Eintracht Frankfurt hat ein Trainer trotz Erreichens von Platz sechs so viel Gegenwind aus dem Umfeld erhalten. Ob Fans, Journalisten oder auch intern: Dino Toppmöller stand im Prinzip das gesamte zweite Halbjahr zur Debatte. Nach Siegen war zumeist nur kurz Ruhe, Niederlagen führten sofort zu hitzigen Diskussionen. Und der 43-Jährige? Er wirkte verunsichert, sprach von „mehr Synchronität“ bei den Abläufen, wählte eine verhaltene Kommunikation. Viele Begegnungen waren unattraktiv, es gab teilweise lautstarke Pfiffe.

Eintracht erlebt einen anderen Toppmöller

Als Sportvorstand Markus Krösche nach dem geglückten Einzug in die Europa League nach einem Remis gegen RB Leipzig (2:2) überraschend die Zukunft von Toppmöller offen gelassen hatte, wirkte dieser zu stark angezählt. Doch er konnte bei den anschließenden Analysen überzeugen und durfte bleiben. Seitdem sind mehr als zwei Monate vergangenen. Und die Eintracht erlebt inzwischen einen anderen „Toppi“: Frischer, klarer, mutiger und einen Tick selbstbewusster.

Verrannte sich der frühere Profi teilweise in lange Erklärungen, kommt er nun deutlich schneller auf den Punkt. Toppmöller forderte im kicker etwa: „Die Spieler dürfen in den Zwischenräumen nicht so oft abdrehen und wieder nach hinten spielen.“ Oder: „Wir müssen viel zielstrebiger ins letzte Drittel spielen und dort mehr Stress erzeugen.“ Oder: „Von unseren Innenverteidigern erwarte ich, dass sie auch mal andribbeln und Druck auf die nächste Linie machen, um die Passwege ins Mittelfeld zu verkürzen.“

Daum als Inspirationsquelle

Es sind nur drei von vielen weiteren Beispielen. Fördern und fordern lautet das Credo - und zwar gemeinsam. Toppmöller setzt auf das „Wir-Gefühl“ bei der Eintracht und denkt dabei an die Worte eines Lehrmeisters zurück. „Ich habe mal, ich meine, es war bei der Trainerausbildung, einen wunderbaren Ansatz von Christoph Daum gehört. Der sagte: ‚Ich möchte ein gutes Verhältnis zu meiner Mannschaft haben. Ich bin sechs Tage die Woche für die Jungs da. Und einen Tag sind sie für mich da.‘“

Er hat sich als inspirieren lassen von einer Trainer-Legende. Toppmöller bezeichnete dieses Credo als „bemerkenswert“, da stecke „viel Gutes drin“. Warum ihm dieser Ansatz so gefällt? Toppmöller erklärte: „Dass Trainerteam und Mannschaft letztlich gegenseitig jeden Tag füreinander unterstützend da sind. Wenn das gelingt, hat man gegenseitig die maximale Anerkennung und das maximale Vertrauen.“

Viele Mutmacher, aber zunächst gilt es, Antworten auf die Fragen zu finden

Es bleibt offen, ob der Coach das Ruder spielerisch vollumfänglich herumreißen und den Stil in seiner zweiten Spielzeit anpassen kann. Werden die Frankfurter zielstrebiger? Finden sie Lösungen in den vielen Duellen, wo sie als Favorit auf tiefstehende Gegner treffen werden? Kann die Eintracht tatsächlich mehr Tore erzielen als die 51 aus der vergangenen Saison? Toppmöller muss diese und viele weitere Fragen beantworten. Doch der Start in die Vorbereitung dient als Mutmacher.

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