Löws "Hosengate": DFB legt wohl Beschwerde ein

Joachim Löw wird als Coach 90 Minuten lang gefilmt. Zum Nachteil für ihn - wie sich jetzt herausstellte. 
 ©dpa

München - Kameras halten in einem Fußball-Stadion alles fest. So blieb Joachim Löws Hosengriff nicht unentdeckt. Der DFB hat wegen dieser Szene bei der UEFA angefragt.

UPDATE: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat wegen der Hosen-Affäre um Bundestrainer Joachim Löw auf eine offizielle Beschwerde bei der Europäischen Fußball-Union UEFA verzichtet. Man habe sich lediglich informiert, wie diese Bilder zustande und dann in die Öffentlichkeit gekommen seien, teilte der DFB am Dienstag auf SID-Anfrage mit.

Bericht

Nach dem ersten Deutschland-Spiel hätte es viele Szenen gegeben, über die die Fans diskutieren könnten. Die schwache deutsche Defensive, Boatengs-Rettungstag, Neuers Paraden oder eben auch die Standardstärke der Deutschen. Doch das wohl meist diskutierte Thema nach der Partie war: Löws "Hosengate".

Was war passiert? Der Bundestrainer griff sich in der spannenden Begegnung gedankenverloren in die Hose, richtete vorne etwas zurecht und roch anschließend an seiner Hand. Wohl noch schlimmer: Nach dem Zurechtrücken im vorderen Bereich, folgte auch noch ein Test hintenrum. Festgehalten von vielen Kameras. Genau das erzürnt den DFB. Die Bosse wunderten sich, dass die UEFA diese Szenen freigegeben hatte. In der ARD haben die Fans Löws Aktion nämlich gar nicht gesehen. Aber der italienische Sender Rai4 zeigte den Griff in den Intimbereich, weil der mehr Kameraeinstellungen bei der UEFA gebucht und bezahlt hatte.

Regisseur hätte Veröffentlichung der Szene verhindern können

In den sozialen Netzwerken verbreitete sich das Video rasend schnell. Und das passt dem DFB so gar nicht. Nach tz-Informationen, stellte der DFB eine freundliche Anfrage. So lautet der diplomatische Ausdruck. Tatsächlich geht es wohl eher um eine Beschwerde mit der Frage: Wie kann es sein, dass die UEFA, die penibel darauf achtet keine unschönen Szenen zu zeigen, genau solche Bilder sendet?

Denn: Bei den Angriffen russischer Hooligans auf englische Fans im Stadion von Marseille waren keine Live-Bilder zu sehen. Der ZDF-Zuschauer musste sich auf die Schilderungen von Kommentator Oliver Schmidt verlassen. Das liegt daran, dass die UEFA die übertragenen Bilder kontrolliert. Im Stadion sind 30 Kameras aufgestellt, zwei Kameras sind explizit auf die Trainerbänke ausgerichtet, die die Trainer und Ersatzspieler 90 Minuten lang beobachten.

Bierhoff und Löw schweigen zum Vorfall

Die Bilder der 30 Kameras landen in der EM-Zentrale bei der Produktionsfirma HBS. Ein Regisseur entscheidet, was die Zuschauer sehen - und was nicht. Randalierende Fans, Flitzer oder kritische Transparente blendet der Sittenwächter aus. Das hätte er auch bei Jogis Bohrungen im unteren Stockwerk machen können. Wieso es trotzdem dazu kam, will der DFB nun wissen.

Manager Oliver Bierhoff wollte sich auf tz-Anfrage dazu nicht äußern. Auch der Bundestrainer nicht. Man wolle sich ausschließlich auf das Sportliche konzentrieren, hieß es.

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