Analyse: Diese DFB-Spieler müssen sich jetzt steigern

Mesut Özil, Thomas Müller und Mario Götze (v.l.) sind noch nicht in EM-Form, die deutsche Offensive kommt nicht in Schwung.
 ©dpa/AFP

Paris - Will Deutschland bei der Fußball-EM möglichst weit kommen und den Titel holen, muss vor allem in der Offensive eine gehörige Leistungssteigerung her. Auf diese Spieler kommt es nun an.

Die gute Nachricht: Deutschland kann den Einzug ins Achtelfinale der Fußball-EM in Frankreich und auch den Gruppensieg auch nach dem torlosen Remis gegen Polen aus eigener Kraft schaffen. Möglicherweise kann sich die Mannschaft schon am Sonntag (also zwei Tage vor dem letzten Vorrundenspiel gegen Nordirland) über das Ticket für die K.o.-Runde freuen, denn durch den neuen EM-Modus reichen hierfür sogar bestimmte Ergebnisse in den anderen Gruppen aus.

Klar ist aber auch: Mit einer Leistung wie beim 0:0 gegen Polen ist der Traum vom Europameister-Titel in naher Zukunft ausgeträumt. Das sieht auch Jerome Boateng so, der im Stade de France von Saint-Denis noch zu den Besseren zählte. "Wir haben vorne kein Eins-gegen-Eins gewonnen, die Bewegung hat gefehlt. Das muss sich verbessern, sonst kommen wir nicht weit", sagte er nach dem Spiel.

EM 2016: DFB hinten verbessert, vorne ideenlos

In der Defensive zeigte sich die DFB-Truppe im Gegensatz zum ersten Gruppenspiel gegen die Ukraine (2:0) zwar deutlich verbessert, was auch am soliden Comeback von Mats Hummels lag. Doch in der Offensive des Weltmeisters stottert der Motor gewaltig. Und das, obwohl dort eigentlich genug Kreativität vorhanden wäre.

„Es hat gegen gut verteidigende Polen vorne der letzte Esprit gefehlt, der letzte zündende Gedanke und dementsprechend sind wir nicht hundertprozentig zufrieden“, erklärte Thomas Müller, der selbst noch nicht in EM-Form ist. „Das knabbert natürlich so direkt nach dem Spiel schon an uns Offensivspielern.“ Kaum Bindung zum Spiel, keine Tormöglichkeiten - Müller wartet noch immer auf seinen ersten Treffer bei einer EM. Auch seine Pendant auf der linken Außenbahn konnte bislang kaum überzeugen. Julian Draxler mühte sich, suchte immer wieder das Eins-gegen-eins, doch Zählbares sprang leider auch bei ihm kaum heraus. Doch war er noch der Aktivste in der deutschen Offensive.

EM 2016: Götze hängt in der Luft, Özil enttäuscht

Mario Götze erhielt im Angriff trotz seines durchwachsenen Auftritts gegen die Ukraine ein weiteres Mal den Vorzug vor Mario Gomez. Diese Chance nutzte er definitiv nicht, Götze war kaum zu sehen und Torgefahr strahlte er so gut wie gar nicht aus. Doch zu Götzes Verteidigung muss erwähnt werden, dass er kaum Bälle aus dem Mittelfeld bekam, sich zu oft fallen lassen musste.

Womit wir beim Kern des Problems angelangt sind: Aus dem Mittelfeld kamen keine Impulse, keine Kreativität und auch keine genialen Geistesblitze. Und das, obwohl das DFB-Team dort eigentlich einen Mann hat, der das kann und von dem man das auch erwarten dürfte: Mesut Özil. Doch der Arsenal-Star war über 90 Minuten unauffällig. Er fiel nur durch seinen Torschuss in der 70. Minute auf, den er aber zu mittig auf den Kasten brachte, sodass Polen-Keeper Fabianksi klären konnte. Eine enttäuschende Leistung, die auch Fans und Experten im Web erregte.

EM 2016: Mehr Torgefahr - durch Änderung in der Startelf?

Fakt ist: Deutschland muss sich in der Offensive gehörig steigern, will man im Turnier weit kommen und den Titel holen. Zur Erinnerung: Die bisher einzigen beiden DFB-Treffer fielen nach einem Standard und einem Konter, der vor allem dadurch möglich war, dass die Osteuropäer beim Stand von 0:1 hinten aufmachen mussten. Aus dem Spiel heraus ging wenig - zu wenig.

Für das letzte Spiel gegen Nordirland, die eine noch engmaschigere Defensive aufbieten werden als die Polen, braucht es zündende Gedanken - und vielleicht auch frischen Offensivwind. Gut möglich, dass Joachim Löw sein Team umstellen wird. Mit Leroy Sané, Lukas Podolski, André Schürrle und Mario Gomez sind Alternativen für die Startelf vorhanden. Auch ein Bastian Schweinsteiger könnte als Kapitän vorangehen - doch für 90 Minuten reicht dessen Kraft noch nicht aus.

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