Bei der EM droht die „Schande von Frankfurt“ – Deutscher mittendrin

Kommt es am letzten Gruppenspieltag der EM in Frankfurt zu einem unrühmlichen Schauspiel? Eine knifflige Konstellation ermöglicht eine Schande.

Frankfurt am Main – Die komplexe Situation in Frankfurt lässt Böses erahnen: Ein zweites Gijon könnte drohen – und ein Deutscher ist involviert: Schiedsrichter Daniel Siebert könnte gezwungen sein, tatenlos zuzusehen, wie Slowakei und Rumänien durch einen Pakt auf Kosten der Belgier oder Ukrainer ins Achtelfinale der Fußball-EM gelangen.

Ein bisher unbekanntes Szenario bei einer Europameisterschaft, ermöglicht durch den aktuellen Modus, könnte sich ergeben. Daher wird der letzte Spieltag der Gruppe E am Mittwoch (18 Uhr, TV-Infos hier) mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt. Den aktuellen Stand der Gruppe E finden Sie hier.

Nichtangriffspakt zwischen Slowakei und Rumänien befürchtet

Es steht fest: Wenn Slowaken und Rumänen sich auf ein Unentschieden „einigen“, gelangen beide Außenseiter in die K.o.-Phase. Das parallel stattfindende Spiel zwischen der Ukraine und Belgien in Stuttgart (18 Uhr, TV-Infos hier) wird dann unweigerlich einen großen Verlierer hervorbringen.

Die Aussage des rumänischen Trainers Edward Iordanescu („Der Moment der Wahrheit steht bevor – wir können Geschichte schreiben“) erhält vor diesem Hintergrund eine völlig neue Dimension.

EM-Schande von Frankfurt? Zwei Faktoren sind Schuld

Zwei Faktoren sind für diese Situation verantwortlich. Erstens: Alle vier Teams haben nach jeweils einem Sieg und einer Niederlage drei Punkte – ein Novum in der EM-Geschichte. Die Mannschaften werden lediglich durch die Tordifferenz getrennt, wobei die Ukraine mit -2 am schlechtesten abschneidet. Zweitens: Aufgrund der End- und Zwischenstände in den anderen Gruppen ist bereits klar, dass vier Punkte ausreichen, um als einer der vier besten Gruppendritten ins Achtelfinale zu kommen. Genauere Informationen zum Modus der EM finden Sie hier.

Dies ruft Erinnerungen an die WM 1982 in Spanien hervor. Das Spiel zwischen Deutschland und Österreich am 25. Juni – fast genau 42 Jahre zuvor – ging als „Schande von Gijon“ in die Fußballannalen ein. Da das frühe deutsche 1:0 durch Horst Hrubesch (11.) beiden Teams zum Weiterkommen genügte, wurden alle Offensivbemühungen eingestellt. Dieses unschöne Ballgeschiebe ging damals zu Lasten der Algerier.

Video: Saxophonist spielt auf EM-Fanmeile

Ukrainer könnten Leidtragende von unrühmlichem EM-Szenario werden

Sollten die Slowaken und Rumänen von Beginn an diese Strategie verfolgen, könnten die Ukrainer die Leidtragenden sein. Selbst mit einem Punktgewinn gegen Belgien wären sie als Gruppenletzter ausgeschieden – was zu einem weiteren Novum führen würde: Noch nie schied eine Mannschaft mit vier Punkten nach der Vorrunde aus dem Endrunden-Modus mit 24 Teilnehmern aus. Und noch bitterer: Mit drei Punkten ist man bei der aktuellen EM bereits sicher einer der vier besten Gruppendritten.

Sollte am Ende tatsächlich ein unangenehmer Nachgeschmack bleiben, wird die Europäische Fußball-Union (UEFA) sich kritischen Fragen stellen müssen. Der Verband steht seit der Erweiterung des Teilnehmerfeldes im Jahr 2016 ohnehin in der Kritik.

Daniel Siebert könnte nach seinem zweiten EM-Einsatz unverschuldet in einem schlechten Licht stehen. Der 40-jährige Berliner und sein Team, bestehend aus dem vierten Offiziellen Felix Zwayer und Video-Assistent Bastian Dankert, möchten sicherlich nicht, dass erneut Deutsche im Zusammenhang mit einem Fußballskandal genannt werden – allerdings haben sie keine Möglichkeit, dies zu verhindern. (epp/SID)

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