Last-Minute-Elfmeter sorgt für hitzige Diskussionen: Gladbach in Rom lange schwach

AS Rom - Borussia Mönchengladbach
 ©dpa / Marius Becker

Gegen die AS Rom blieb Borussia Mönchengladbach in der Europa League lange sehr schwach. Für Aufregung sorgte ein Elfmeter-Pfiff in der Nachspielzeit.

Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach hat in der Europa League dank eines Elfmetertores von Kapitän Lars Stindl in letzter Minute einen wichtigen Punkt für die Mission Zwischenrunde geholt. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose kam beim italienischen Topklub AS Rom zu einem glücklichen 1:1 (0:1) und darf sich damit weiter berechtigte Hoffnungen machen, international zu überwintern.

"Wenn der Ausgleich so spät fällt, ist es natürlich glücklich", sagte Rose bei DAZN: "Es ist nicht unverdient, wenn man das Spiel über 90 Minuten sieht. Hintenraus haben wir gefightet und uns mit einem Punkt belohnt." Der Elfmeter sei "eher Kopf statt Hand" gewesen.

Zaniolo bringt die Roma in Front

In einer Regenschlacht im altehrwürdigen Stadio Olimpico hatte der 20-jährige Nicolo Zaniolo (32.) die Mannschaft von Trainer Paulo Fonseca mit einem Kopfballtor nach einem Eckball in Führung gebracht, Stindl (90.+5) verhinderte per Handelfmeter die zweite Niederlage der Gladbacher im laufenden Wettbewerb. Die Borussia ist mit zwei Punkten nach drei Spielen zwar Letzter der Gruppe J, liegt aber nur zwei Zähler hinter Istanbul Basaksehir und dem Wolfsberger AC. Die Roma, derzeit Tabellensechster der Serie A, bleibt mit fünf Punkten weiter Gruppenerster.

Die Rose-Elf steht in den verbleibenden Gruppenspielen allerdings weiter unter Zugzwang. Am 7. November findet das Rückspiel gegen die Roma statt, ehe es zum Wolfsberger AC nach Österreich (28. November) und gegen Istanbul Basaksehir (12. Dezember) geht.

Kramer: „Klar haben wir Druck“

Rose musste in der italienischen Hauptstadt unter anderem auf den angeschlagenen Nationalspieler Matthias Ginter (Schulterluxation) und Torjäger Alassane Plea (Oberschenkelverletzung) verzichten. Stindl, der zuletzt beim 0:1 in Dortmund sein Comeback gefeiert hatte, reiste aufgrund der Geburt seines zweiten Kindes verspätet an und saß zunächst auf der Bank.

"Klar haben wir Druck, da punkten zu müssen", hatte Rio-Weltmeister Christoph Kramer vor dem Gastspiel in der ewigen Stadt noch gesagt. In der Anfangsphase präsentierte sich die Borussia furchtlos, presste früh und erarbeitete sich eine Vielzahl an Chancen.

Linksverteidiger Ramy Bensebaini hatte die frühe Führung auf dem Fuß, traf nach einem Freistoß aus kurzer Distanz aber nur die Latte (8.). Auch Schüsse von Breel Embolo (9.), Florian Neuhaus (11.) und Marcus Thuram (13.) verfehlten ihr Ziel nur knapp.

Stattdessen jubelten die Römer: Der italienische Nationalspieler Zaniolo war nach einem Eckball zur Stelle, ein leichter Schubser gegen Gladbach-Verteidiger Stefan Lainer wurde vom schottischen Schiedsrichter William Collum nicht geahndet.

Auch im zweiten Durchgang war die Borussia überlegen, doch die großen Möglichkeiten auf den Ausgleich blieben aus. Angeführt vom ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönig Edin Dzeko verteidigten die Italiener bei immer schwieriger werdenden Bedingungen souverän. In der Nachspielzeit profitierten die Gladbacher von einem fragwürdigen Handelfmeter, Joker Stindl behielt die Nerven.

SID

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