Die Frankfurter Europapokal-Party geht ungebremst weiter, Bayer Leverkusen hat dank Schützenhilfe den Gruppensieg im Visier - nur RB Leipzig steht nach einer bitteren Pleite im "Bruderduell" vor dem Aus.
Während Frankfurt durch einen 4:0 (2:0)-Erfolg gegen Olympique Marseille mit der perfekten Ausbeute von 15 Punkten aus fünf Spielen als Gruppensieger feststeht, kann auch Leverkusen nach dem 1:1 (0:0) gegen Ludogorez Rasgrad Platz eins noch aus eigener Kraft schaffen. Leipzig verlor dagegen 0:1 bei Red Bull Salzburg und ist nun auf Hilfe angewiesen - ausgerechnet von den Österreichern.
Durch ihre dritte Gruppenniederlage nach Salzburgs Siegtor durch Fredrik Gulbrandsen (74.) müssen die Leipziger ihr letztes Vorrundenmatch gegen Rosenborg Trondheim gewinnen und benötigen bei drei Zählern Rückstand auf Glasgow außerdem eine Celtic-Heimniederlage gegen Gruppensieger Salzburg.
Europa League: RB Leipzig vor dem Aus
RB musste in Salzburg mehrere Ausfälle wegen Verletzungen verkraften. In Emil Forsberg (Adduktoren), Kevin Kampl (Sprunggelenk), Marcel Sabitzer und Diego Demme (beide Wadenblessuren) fehlte das etatmäßige Mittelfeld. Das merkte man den Aktionen des Bundesliga-Vierten auch an. Im Spiel nach vorne mangelte es an Ideen und Inspiration.
Salzburg machte von Beginn an viel Druck und stellte die Gäste vor Probleme. Erst nach 25 Minuten konnte sich RB vom Druck der Gastgeber etwas befreien, leistete sich nicht mehr so viele Fehlpässe und hielt den Gegner weiter vom eigenen Strafraum weg.
Hingegen unterliefen nun auch Salzburg Unachtsamkeiten: Nach einem Fehler von Andre Ramalho steuerte Timo Werner (43.) aufs Tor zu, setzte den Ball aber daneben. Gulbrandsen (74.) sorgte für die Entscheidung zugunsten des Teams des deutschen Trainers Marco Rose.
Europa League: Mitchell Weiser rettet Bayer Leverkusen
Leverkusen durfte sich dagegen bei Mitchell Weiser und AEK Larnaka bedanken. Der ehemalige Berliner erzielte in der 85. Minute den späten Ausgleichstreffer, Marcelinho (69.) hatte die Gäste in Führung gebracht. Larnaka gewann zeitgleich 2:1 beim Leverkusen-Verfolger FC Zürich und sorgte somit dafür, dass Bayer mit insgesamt zehn Punkten und einem Zähler Vorsprung vor Zürich ins letzte Gruppenspiel geht. Dort reisen sie nach Larnaka auf Zypern.
Bei den Kollegen von tz.de* können Sie alle Ereignisse des Europa-League-Abends im Ticker nachlesen
Gegen Rasgrad konnte der zweite Anzug der Leverkusener nicht überzeugen. Bayer-Trainer Heiko Herrlich hatte seine Startelf gegenüber dem 2:0 gegen den VfB Stuttgart am vergangenen Freitag gleich auf zehn Positionen verändert. Nur der Chilene Charles Aranguiz, der gegen Bulgariens Tabellenführer zunächst die Kapitänsbinde trug, war auch gegen die Schwaben von Beginn an dabei.
Der Grieche Panos Retsos feierte nach langer Verletzungspause für Bayer sein Saisondebüt, musste in der 34. Minute aber angeschlagen gegen Julian Baumgartlinger ausgewechselt werden. Zudem feierte Youngster Sam Schreck sein Pflichtspieldebüt für die Werkself. Stammtorwart Lukas Hradecky, der etatmäßige Abwehrchef Sven Bender und Nationalspieler Julian Brandt standen noch nicht mal im Kader.
Vor nur 15.000 Zuschauern ließen die in der Meisterschaft bislang unbeständigen Gastgeber zu Beginn keine Zweifel an ihrer Favoritenrolle aufkommen. Anschließend aber verflachte die Partie. Bayer war zwar weiterhin bemüht und hatte deutlich mehr Spielanteile, im letzten Drittel fehlte es aber an Präzision und Durchschlagskraft. Weiser rettete den Platzherren mit einem Kunstschuss allerdings noch einen Punkt.
Europa League: Eintracht Frankfurt führt Olympique Marseille vor
Gerade einmal 59 Sekunden hatte es gedauert, bis Luka Jovic in Frankfurt die Eintracht in Führung schoss. Der ehemalige Bundesliga-Profi Luiz Gustavo (17.) und Bouna Sarr (62.) erzielten anschließend jeweils ein Eigentor, ehe Jovic (67.) erneut traf. Das Auswärtsspiel bei Lazio Rom beim Gruppen-Finale im Dezember wird für die Mannschaft von Trainer Adi Hütter nun zur "Lustreise".
Das könnte Sie auch interessieren: Rummenigge stärkt Kovac, äußert aber auch Kritik: „Er muss ein paar Dinge verändern“
Einen Vorgeschmack auf den mit Spannung erwarteten Trip in die italienische Hauptstadt, bei dem bis zu 15.000 Fans ihr Team begleiten wollen, gab es bereits gegen Marseille. 47.000 Zuschauer in der bis auf den Gästebereich ausverkauften Frankfurter Arena begrüßten ihre Mannschaft zum wiederholten Male mit einer beeindruckenden Choreografie und sorgten den gesamten Abend über für eine mitreißende Europapokal-Atmosphäre.
SID