Per Mertesacker sieht den Fußball noch nicht bereit für das Thema Homosexualität. Das Outing noch aktiver Spieler könnte seiner Meinung nach zu einer Verbesserung der Situation führen.
München - Für den ehemaligen Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker ist Homosexualität im Fußball nach wie vor ein schwieriges Thema. Er könne unterschreiben, "dass der Fußball für das Thema Homosexualität noch nicht bereit ist", sagte der Weltmeister im Interview mit Sport1.
Outing noch aktiver Spieler könnte zu einer Verbesserung der Situation führen
"Die Frage ist, wann der Fußball endlich bereit für solche Themen ist. Das ist die Herausforderung, der wir uns alle stellen müssen", sagte der 34-Jährige. Für Mertesacker, der mittlerweile die Fußballakademie des FC Arsenal leitet, könnte das Outing noch aktiver Spieler zu einer Verbesserung der Situation führen. "Es wäre auf jeden Fall ein Versuch wert - auch, um zu sensibilisieren." Aber man müsse auch respektieren, wenn ein Mensch über diese "sehr privaten Dinge" nicht sprechen möchte und nicht alles rauslassen wolle, was er fühlt oder denkt.
Mertesacker hielt chronische Übelkeit während der Karriere geheim
Homosexualität sei aber nur eines von vielen Tabuthemen im Profifußball. Mertesacker selbst hatte nach dem Ende seiner Karriere im vergangenen Jahr gestanden, dass er aufgrund von Druck und Ängsten jahrelang an Übelkeit gelitten habe. Sein früherer Nationalmannschaftskollege Thomas Hitzlsperger hatte sich vor einigen Jahren als schwul geoutet. "Damit wollten wir auch zeigen, dass es für uns vorher ein großes Problem war, darüber zu sprechen und das beiseite zu schieben. Uns war es ein Bedürfnis, es den Menschen in der Zukunft einfacher zu machen. Wir wollten positive Beispiele sein und klarmachen, dass es wichtig für die Persönlichkeit ist, sich frei ausleben zu können", so Mertesacker.
Via Twitter meldet sich ein offenbar homosexueller Profifußballer zu Wort, der sein Outing vorzubereiten scheint.
SID