Ottmar Hitzfeld hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) für seinen Umgang mit den Nationalspielern Mesut Özil und Ilkay Gündogan kritisiert.
"Ich glaube, dass man Özil und Gündogan damit keinen Gefallen getan hat, sie mit zur WM zu nehmen, wo sie unter so gewaltigem Druck standen", sagte der frühere Meistertrainer von Bayern München und Borussia Dortmund dem Sportbuzzer.
Stattdessen hätte man sie schützen müssen und zu Hause lassen, um danach wieder einen Neuanfang zu machen, so Hitzfeld, der in der Causa Özil und Gündogan auch einen Zusammenhang mit dem deutschen Vorrundenaus sieht: "Die Spieler wurden ja ständig damit konfrontiert und bekommen auch mit, was geschrieben wird. Das war sicher nicht förderlich."
Die Entscheidung von Joachim Löw, seine Arbeit als Bundestrainer fortzusetzen, hält der 69-Jährige dagegen für richtig: "Er hat dem Standing des deutschen Fußballs in der ganzen Welt sehr viel Glanz verliehen." Löw sei laut Hitzfeld der richtige Mann, um einen Umbruch herbeizuführen. Jetzt habe man die Chance, eine neue Mannschaft aufzubauen und damit in zwei Jahren den EM-Titel zu holen. Das sei auch für Jogi Löw eine riesige Motivation, so Hitzfeld.
In dem Zusammenhang fordert Hitzfeld, dass Löw keine Rücksicht auf einzelne Spieler nimmt. "Er muss jetzt ein paar harte Entscheidungen treffen", sagte er. Dies werde für Löw aber "keine leichte Aufgabe, weil er ein gutes Verhältnis zu jedem Spieler hat."
Bei der WM in Russland war die deutsche Nationalmannschaft bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Für die DFB-Auswahl geht es damit erst im September weiter. Am ersten Spieltag der neu geschaffenen Nations League trifft Deutschland in München auf Frankreich.
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SID