Borussia Dortmund steht vor der Verpflichtung von Serhou Guirassy. Niclas Füllkrug würde damit einen Topkonkurrenten erhalten. Auch eine Art Tausch wird diskutiert.
Dortmund/Stuttgart – Serhou Guirassy hat sich dem Vernehmen nach für einen Wechsel vom VfB Stuttgart zu Borussia Dortmund entschieden. Trotz einer moderaten Ausstiegsklausel kann kaum die Rede von einem Schnäppchen sein, da der Torjäger ein hohes Handgeld und jährliches Salär erhalten wird. Das Gesamtpaket dürfte Guirassy recht klar als neue Nr.1 im Sturm des BVB ausweisen.
Zuletzt hatte diesen Status Niclas Füllkrug inne, der erst kurz vor Ende der Sommertransferperiode der vergangenen Saison von Werder Bremen geholt wurde. Der Nationalspieler, der bereits zwei Jokertore bei der EM auf dem Konto hat, wusste grundsätzlich durchaus zu überzeugen, auch wenn seine Leistungen und Trefferquote nicht auf absolut elitärem Niveau lagen.
Sébastien Haller und Youssoufa Moukoko sollen gehen
Hätte Füllkrug alle Erwartungen erfüllt, würde sich der BVB mutmaßlich nicht intensiv um Guirassy bemühen. Durch seine bevorstehende Ankunft entsteht ein Überangebot im Sturm. Nach Informationen von fussball.news will der Klub die Lage durch den Verkauf von Sébastien Haller und einen Abschied von Youssoufa Moukoko, womöglich auf Leihbasis, auflösen. Doch hartnäckig halten sich auch Gerüchte über einen Weggang von Füllkrug, ausgerechnet zum VfB.
Der TV-Sender Sky berichtet dazu am Freitagabend von Irritationen, die Dortmund beim Stürmer ausgelöst haben soll. Demnach sei Füllkrug darüber verwundert, dass ihm bald ein Neuzugang vor die Nase gesetzt werden soll. Immerhin hat der vormalige Co-Torschützenkönig der Bundesliga wenigstens ordentliche Leistungen gezeigt, als der BVB bis ins Finale der Champions League vordrang.
Stuttgart soll sich Chancen ausrechnen
Obendrein wird Füllkrug als wichtiger Spieler für die Kabine wahrgenommen, der auch unbequeme Wahrheiten ausspricht, grundsätzlich aber vor allem für gute Laune sorgen soll. Die ließ sich Füllkrug in der abgelaufenen Saison auch nicht nehmen, wenn ihn Trainer Edin Terzić bisweilen öffentlich kritisierte. Äußerlich ließ sich der Stürmer wenig anmerken, bei ihm und seinem Umfeld sollen die kritischen Töne aber keineswegs gut angekommen sein.
Prinzipiell will Füllkrug dem Bericht zufolge gerne in Dortmund bleiben und den Konkurrenzkampf mit Guirassy annehmen. Dennoch rechne sich der VfB Stuttgart ob der Irritationen eine gewisse Chance aus. Die Schwaben locken mit der Teilnahme an der Champions League und der mitreißenden Spielweise unter Trainer Sebastian Hoeneß. Mit dem unterhielt sich Füllkrug zuletzt offenbar bereits nach dem EM-Spiel gegen Ungarn in Stuttgart.
Gehalt von Füllkrug für den VfB kaum zu stemmen
Beim VfB könnte Füllkrug nahtlos als Stammkraft von Guirassy übernehmen, hätte also die Rolle, die ihm beim BVB mutmaßlich verwehrt bleiben wird. Allerdings ist fraglich, ob die Schwaben das hohe Gehalt zahlen können, dass Füllkrug in Dortmund kassiert hat. 6 bis 7 Millionen Euro soll es betragen, damit würde der Neuzugang auf einen Schlag zu den absoluten Topverdienern aufsteigen.
Für Guirassy hätte sich Stuttgart dem Vernehmen nach sogar darüber hinaus strecken wollen. Ob das Interesse an Füllkrug ebenso intensiv ausfallen würde, bleibt abzuwarten. Für den Moment ist das Thema nicht akut, da sich der Stürmer auf die EM konzentrieren will und danach Gespräche mit den BVB-Verantwortlichen anstehen.
Klar scheint: Beide Seiten streben keinen Abschied von Füllkrug an, gänzlich auszuschließen ist er aber auch nicht.