Im Kader von Borussia Dortmund soll sich in der Sommerpause einiges tun. Viele Kandidaten für einen teuren Verkauf gibt es nicht. Karim Adeyemi könnte einer sein.
Dortmund – Karim Adeyemi hat sich am Montag nach dem Finale der Champions League in den sozialen Medien zu Wort gemeldet. „Leider hat es nicht gereicht, um London auf den Kopf zu stellen und den Titel zu gewinnen. Trotzdem bin ich jeden Tag und besonders in solchen Momenten stolz, ein Borusse zu sein!“, teilte der Angreifer seinen Followern mit.
Adeyemi hatte gegen Real Madrid die Führung auf dem Fuß, zeigte vor dem gegnerischen Tor jedoch Nerven. Der BVB verlor so trotz starker Leistung, wobei defensive Unachtsamkeiten letztlich mindestens genauso schwer wogen wie die mangelhafte Chancenverwertung.
BVB bei Karim Adeyemi gesprächsbereit?
Die Worte von Adeyemi lassen nun nicht zwingend darauf schließen, dass er einen Abschied von Borussia Dortmund anstreben könnte. „Mit euch gemeinsam durch Siege und Niederlagen zu gehen, für diesen Klub zu spielen und euch im Rücken zu haben, ist unbeschreiblich“, erklärte der 22-Jährige weiter. Dennoch haben sich zuletzt die Gerüchte über einen Abschied gemehrt.
Der TV-Sender Sky berichtete im Vorfeld des Endspiels um die Champions League, Adeyemi gelte beim BVB als Verkaufskandidat. Demnach würde der Klub dem 22-Jährigen keine Steine in den Weg legen, sofern er mit einem zahlungskräftigen Klub vorstellig wird. Anfragen soll es aus England gegeben haben. Ein Indiz, das auf einen Transfer deute, sei ein Beraterwechsel von Adeyemi.
Sportdirektor Kehl sprach von „absolutem Blödsinn“
In Dortmund bügelte Sebastian Kehl das Thema vor dem Champions-League-Finale ab. „Es ist richtig, dass es jetzt in seinem Umfeld eine Veränderung gibt, aber alle anderen Gerüchte, die gerade aufgetaucht sind, sind nicht richtig. Karim steht auch nicht auf der Verkaufsliste. Das ist absoluter Blödsinn“, stellte der Sportdirektor klar.
Gänzlich abgekühlt hat sich die Gerüchteküche deshalb aber nicht. Im Gegenteil: Wie nun die Bild-Zeitung berichtet, soll der BVB eine Ablöseforderung für Adeyemi definiert haben. Demnach wäre der Klub gesprächsbereit, wenn ein anderer Verein eine Summe von über 30 Millionen Euro bieten sollte. Die Schwarzgelben selbst haben 2022 kolportierte 30 Millionen Euro an RB Salzburg überwiesen.
Adeyemi fehlt es an der Konstanz in den Leistungen
Seither hat sich Adeyemi zwar als Stammkraft etabliert, in seinen Leistungen aber noch nicht die größte Konstanz gefunden. Nach 66 Pflichtspielen stehen für den vierfachen A-Nationalspieler 14 Treffer und acht Vorlagen auf dem Konto. Die Bilanz ist ausbaufähig und zeigt eines der Probleme von Adeyemi: Die Effektivität vor dem gegnerischen Tor und die Entscheidungsfindung im letzten Drittel gehören nicht zu seinen Stärken.
Vor diesem Hintergrund muss auch als unklar gelten, ob sich im Sommer ein Klub meldet, der ein finanziell lukratives Paket schnürt. Durchaus naheliegend, dass das Interesse an Adeyemi in England am größten sein soll. Der Modellathlet bringt die nötige Physis mit, um in der dynamischen Premier League zu bestehen.
In Dortmund ist ein Abschied von Adeyemi nur deshalb denkbar, weil der Klub, anders als in den Vorjahren, nur wenige Spieler hat, die auf dem Markt großes Interesse hervorrufen dürften. Den Transfermarkt des BVB soll mutmaßlich aber auch der ein oder andere Verkauf gegenfinanzieren. Bis dato wurde zuvorderst Donyell Malen als Kandidat genannt. In der Schlussphase der Saison hat aber Adeyemi ihm den Stammplatz abgeluchst und sich so selbst in den Fokus gespielt.