DFB-Team, das war nichts: Müdes Spiel in Paris

Mario Götze kam selten zum Zug.
 ©dpa

Paris - Deutschland tut sich bei zweiten Spielen bei großen Turnieren sehr schwer. Gegen Polen mühte sich das Team von Joachim Löw und sorgte für ein Novum bei der EM.

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Dieses verflixte zweite Spiel! Wie schon so oft bei den vergangenen Turnieren ist das DFB-Team auch dieses Mal beim zweiten Gruppenspiel gestolpert. 90 Minuten lang rannten Jogis Jungs gegen stark verteidigende Polen an, die dem Weltmeister aber keine Chance ließen. Da Robert Lewandowski vorne drin auch nicht seinen besten Tag erwischte, blieb es am Ende beim 0:0. „Wir können froh sein, dass wir 0:0 gespielt haben“, sagte Jerome Boateng. Die Tür zum Achtelfinale steht offen, durchgehen kann die Mannschaft aber erst am Dienstag gegen die Nordiren.

Großartig Lust zum Mit­kicken hatten die Polen erst mal nicht. Toni Kroos konnte in aller Ruhe das Spiel des Weltmeisters aufziehen, was bis zum Strafraum der Nawalka-Truppe auch ganz gut gelang. Danach war meistens Schluss. Ein zu hoher Götze-Kopfball nach einer Draxler-Flanke (4.) und ein Grätschenschuss von Kroos (16.) war so ziemlich alles, was die Deutschen in Richtung von Fabianskis Kasten brachten, beim Rest war die kompakte Abwehr der Roten zur Stelle.

Polens Offensive zu Beginn abgemeldet

Rund 15 Minuten später entschlossen sich die Polen dann selber ein wenig zu produzieren. Gerade über Krychowiak, der im Zentrum viele Bälle eroberte, ging es blitzschnell nach vorne, wo Milik und Lewandowski ihr Glück gegen die neu formierte DFB-Abwehr um Jerome Boateng und den wiedergenesenen Mats Hummels versuchten. Sie fanden es nicht, recht viel mehr als Dribblings und abgeblockte Abschlüsse brachte das Zauberduo der Polen vorne drin nicht zusammen.

Jogi Löw, der zum ersten Mal bei einem großen Turnier seine Aufstellung bei der zweiten Partie änderte (Hummels für Mustafi), sah ein überlegenes Spiel seiner Mannschaft. Das Spielgeschehen fand größtenteils in der polnischen Hälfte statt, der letzte Pass, um das rote Bollwerk auszuhebeln, wollte Kroos & Co. aber nicht gelingen. Zugegeben: Die allerbesten Ideen hatten die Strippenzieher der deutschen Mannschaft auch nicht parat. Und die Polen? Lauerten auf den einen Gegenstoß, um das DFB-Team in einem unsortierten Moment zu erwischen.

Paukenschlag nach der zweiten Halbzeit

Gut möglich, dass den ein oder anderen Zuschauer im Stade de France angesichts des eher mäßigen Spielverlaufs die Müdigkeit packte, dafür ging die zweite Hälfte mit einem Paukenschlag los. Völlig frei kam Milik keine vier Meter vor Neuer zum Kopfball, traf die Kugel aber mit der Nase. Daneben. Glück gehabt. „Wacht auf“, heizte Jogi seiner Männer von der Seitenlinie aus an. Und sie folgten. Pass von Kroos in die Tiefe, Götze zieht im Strafraum ab. Fabianski. Zug im Spiel. Alle wach. Endlich.

Spätestens nach 60 Minuten waren die Visiere beider Teams endgültig unten. Die Polen wurden bei einem gefährlichen Milik-Freistoß (59.) und einem Lewy-Hammer, den der nette Nachbar Boateng in allerletzter Sekunde entschärfte, gefährlich, auf der anderen Seite probierte es Kroos mal selbst, sein Distanzschuss ging jedoch drüber (64.). Der von Özil (69.) war schon etwas platzierter, wurde von Fabianski aber stark abgewehrt.

Was dem Weltmeister fehlte: Der letzte Pass, die letzte Idee. Ein kreativer Gedankenblitz, um die bombensichere Polen-Festung zu überwinden, doch weder Özil noch Kroos fanden ihn. Vielleicht ja Mario Gomez, den Löw für Götze brachte? Nein. Kroos & Co. versuchten es zwar, drückten zwar bis zur letzten Minute, doch es reichte nicht. Und so blieb es dabei. 0:0. Im letzten Gruppenspiel gegen Nordirland reicht dem Weltmeister nun ein Punkt, um mindestens als Zweiter ins Achtelfinale einzuziehen. Sollte drin sein.

Das Spiel im Ticker zum Nachlesen.

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