Die DFB-Auswahl ist zurück in Deutschland. Am Tag nach dem Vorrunden-Aus stellen sich die entscheidenden Personen den Fragen der Journalisten. Auch das weitere Vorgehen wird thematisiert.
Frankfurt/Main - Direkt nach der Landung des Fliegers aus Russland haben sich die Protagonisten des DFB-Teams noch am Frankfurter Flughafen den Fragen der anwesenden Journalisten zum blamablen Ausscheiden bei der Fußball-WM 2018 gestellt. Wir haben die wichtigsten Aussagen von Bundestrainer Joachim Löw, Kapitän Manuel Neuer, Teammanager Oliver Bierhoff und DFB-Präsident Reinhard Grindel zusammengefasst.
Bundestrainer Joachim Löw über...
...das WM-Aus: „Der Schmerz und die Enttäuschung über das Aus hält mich gefangen. Wir haben enttäuscht bei diesem Turnier. Von daher sind wir wahnsinnig traurig, dass wir nicht das gezeigt haben, was wir können.“
...seine Rolle: „Ich stehe als Trainer in der Verantwortung und muss mich hinterfragen. Darüber müssen wir Gespräche führen. Fakt ist, dass wir nicht in der Form waren wie in der Vergangenheit. Es müssen wichtige Maßnahmen getroffen werden.“
...das weitere Vorgehen: „Wir haben 14 Jahre konstant den Weg nach oben gemacht, waren die konstanteste Mannschaft. Jetzt braucht es tiefgehende Maßnahmen. Es gibt mehrere Gründe für das Scheitern, die müssen wir aufarbeiten. Es war meine Aufgabe, die Mannschaft für das Turnier in Form zu bringen. Das ist nicht gelungen.“
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Kapitän Manuel Neuer über...
...die Gründe für das Vorrunden-Aus: „Jeder war mit den Gedanken bei sich, das ist bis jetzt der Fall und wird uns einige Zeit begleiten. Wut spielt eine Rolle, auch Ärgernis. Wir haben uns das selbst zuzuschreiben und sehen uns in der Verantwortung.“
...die öffentliche Kritik: „Mit der Kritik müssen wir leben und der stellen wir uns auch. Wir sind in erster Linie wütend auf uns selbst.“
...die Rolle von Löw: „Es hat nichts mit dem Trainer zu tun gehabt. Wir waren immer gut auf die Partien vorbereitet und haben es nicht auf den Platz gebracht.“
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Teammanager Oliver Bierhoff über...
...das WM-Aus und die Gründe: „Betroffenheit und Schock sitzen noch tief. Es herrschte eine ruhige Atmosphäre und große Bitterkeit. Die Mannschaft hat sich nicht so präsentiert, wie das in den vergangenen Jahren der Fall war. Wir haben Spritzigkeit, Freude und Entschlossenheit vermissen lassen, es lag nicht an der Bereitschaft.“
...das weitere Vorgehen: „Wir müssen es knallhart analysieren. Wir müssen gewisse Änderungen vornehmen und mutig sein, gewisse Entscheidungen anzugehen. Erstmal werden wir ein paar Tage durchschnaufen. Ende nächster Woche werden wir zusammenkommen. Es gibt keine Schnellschusshandlungen.“
...Kritik am WM-Quartier: „Wenn das das Problem gewesen sein soll, dann wäre das ein Problem. Denn dann würde es an der Einstellung mangeln.“
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DFB-Präsident Reinhard Grindel über...
...die nächsten Schritte: „Wir sind übereingekommen, dass die sportliche Leitung in der kommenden Woche eine sportliche Analyse vorlegen wird. Es kommt nicht darauf an, nun in Aktionismus zu verfallen.“
...erste Erkenntnisse nach dem WM-Aus: „Wir müssen gemeinsam mit der Bundesliga die Wettbewerbsfähigkeit des deutsche Fußballs stärken. Wir müssen kühlen Kopf bewahren und wissen, wie wir mit der erlittenen Niederlage umgehen. Das werden wir gemeinsam mit der sportliche Leitung tun.“
...einen möglichen Löw-Rücktritt: „Ich habe kein Anzeichen dafür, aber das muss nichts heißen.“
Am 24. August 2018 veröffentlichte der "Spiegel" einen Bericht mit zahlreichen Enthüllungen - unter anderem einer Grüppchenbildung im DFB-Team und Zinedine Zidane als möglichem Löw-Nachfolger.
mg