Gelungenes Debüt: Gladbach beweist goldenes Händchen im Tor

Borussia Mönchengladbach hat in Heidenheim den perfekten Zeitpunkt genutzt, um Nachwuchstorhüter Tiago Pereira Cardoso sein Debüt zu ermöglichen.

Mönchengladbach – Wenn es Borussia erwische, sagte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus nach der Klatsche gegen den FC Augsburg, dann immer heftig. Vor einer Woche hatte Gladbach nicht nur das Spiel gegen die Fuggerstädter, sondern auch Torhüter Jonas Omlin verloren.

Gladbach stand plötzlich vor einem Torwartproblem

Der Stellvertreter des verletzten Moritz Nicolas handelte sich eine Rote Karte ein und verließ nach 28 Minuten sichtbar frustriert den Platz. Das DFB-Sportgericht sperrte Omlin immerhin nur für die Partie gegen den 1. FC Heidenheim, dennoch verkam die Torwartfrage zu einem Rätselraten.

Beim 3:0-Sieg in Ostwürttemberg rückte Tiago Pereira Cardoso zwischen die Pfosten, dieses Geheimnis lüftete Gladbach eine Stunde vor Spielbeginn. Überraschend kam diese Nachricht nur bedingt, das U19-Talent galt bereits mit Beginn der Trainingswoche als Favorit auf sein Bundesliga-Debüt.

In Pereira Cardoso sieht Gladbach großes Talent. Virkus erklärte am Rande der Spieltagspressekonferenz am Donnerstag, dem Luxemburger mit portugiesischen Wurzeln gehöre vielleicht die Zukunft. Schon mehrfach war der Teenager, der schon drei A-Länderspiele für die luxemburgische Nationalmannschaft absolviert hat, bei den Profis an Bord, darunter im Sommertrainingslager vor Saisonbeginn.

In Heidenheim schlug die Stunde von Pereira Cardoso

Torwart-Veteran Tobias Sippel verfügt angesichts seines Alters von 36 Jahren über mehr Erfahrung, das ist allerdings auch das einzige Argument für weitere Einsätze. Als dritter Torhüter ist Sippel reduziert am Trainings- und Spielbetrieb beteiligt, sein Fokus liegt in dieser Spielzeit darauf, den jungen Akteuren unter die Arme zu greifen.

Pereira Cardoso war zumindest etwas mit der Profiluft vertraut, außerdem waren die bestmöglichen Rahmenbedingungen für einen Einsatz des Nachwuchstalents geboten. Mit einem Fassungsvermögen von 15.000 Zuschauern ist die Voith-Arena das kleinste aller Bundesliga-Stadien, ein Hexenkessel war keineswegs zu erwarten.

Zum Vergleich: Pereira Cardoso hat im Nations-League-Spiel gegen Bulgarien am 15. November immerhin schon vor 8.307 Zuschauern gespielt.

Die Aufmerksamkeit richtete sich ohnehin nur partiell auf ihn, denn im Vordergrund stand die Rückkehr von Tim Kleindienst nach Heidenheim. Der Stürmer, der vor Saisonbeginn für sieben Millionen Euro nach Gladbach gewechselt ist, war in den Medien omnipräsent. Mit der Torwartfrage setzten sich dagegen primär die Fans der Fohlen-Elf auseinander.

Gladbach hat alles richtig gemacht

Was dem 18-Jährigen darüber hinaus in die Karten gespielt hat, ist die stabile Gladbacher Saison. Auf dem achten Tabellenplatz ist Borussia im Soll, die Mannschaft hat nicht erst nach dem Augsburg-Spiel unter Beweis gestellt, mit Rückschlägen umgehen zu können.

Mit verunsicherten Mitspielern um sich herum hätte es komplizierter werden können für Pereira Cardoso, doch einerseits dominierte Gladbach das Geschehen in Heidenheim und andererseits strahlte er selbst Sicherheit aus.

In der 43. Minute stellte Patrick Mainka den Keeper mit einem Distanzschuss auf die Probe, der sich streckte und den Ball um den Pfosten lenkte. Auch im zweiten Durchgang war Pereira Cardoso zur Stelle und sammelte bis zum Schlusspfiff vier Paraden.

Während sich die Vordermänner phasenweise intensive und hitzige Zweikämpfe mit ihren Gegenspielern lieferten, erlebte der U19-Kapitän ein weitgehend ruhiges Debüt. Unter dem Strich kann das Trainerteam um Chefcoach Gerardo Seoane behaupten, die richtige Entscheidung getroffen zu haben – auch wenn man nach dem doppelten Torwart-Ausfall dazu gezwungen war.

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