Gescholtener Gladbach-Star bekommt unverhoffte Chance – und nutzt sie

Die Startaufstellung von Borussia Mönchengladbach gegen Eintracht Frankfurt war überraschend. Ein Star hat seine plötzliche Chance genutzt.

Mönchengladbach – Die im Fußball beliebte Metapher eines Spielers, der ins kalte Wasser geworfen wird, kann auch auf Profis zutreffen, die nach langer Zeit wieder zum Einsatz kommen. Im Top-Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt war ein solches Beispiel zu sehen.

Neuhaus plötzlich in Gladbach-Startelf

Florian Neuhaus hat seit jeher unter Gerardo Seoane einen schweren Stand, weil der Cheftrainer im Mittelfeld andere Qualitäten als die des 27-jährigen Kreativspielers priorisiert. Der Ausfall von Rocco Reitz und die kurzfristige Erkrankung von Philipp Sander ließen Seoane aber keine andere Wahl, als Neuhaus erstmals seit dem Pokalspiel gegen die Eintracht am 30. Oktober für die Startelf zu nominieren.

Ins kalte Wasser war Neuhaus also geworfen worden, nachdem er zuvor im Fußballjahr 2025 nur eine einzige Minute gegen den VfL Bochum absolviert hatte und zuvor nur sechsmal kurz vor knapp zum Einsatz gekommen war. Gegen die Eintracht spielte Neuhaus sogar durch, denn einerseits fehlten Seoane die Alternativen – und andererseits war Neuhaus die lange Auszeit nicht anzumerken.

Als Borussia in den ersten 30 Minuten das Heft des Handelns in die Hand nahm und eine Leistung bot, die laut Sport-Geschäftsführer Roland Virkus „die besten Minuten, die wir gespielt haben“ waren, verstand Neuhaus früh, die Fäden zu ziehen. Im zentralen Mittelfeld war er regelmäßig anspielbar, er verlagerte das Spiel, war der Rhythmusgeber, initiierte im Dreieck mit Julian Weigl und Kevin Stöger mehrere Chancen und lieferte die Vorlage zum Führungstor durch Tim Kleindienst (26.).

Neuhaus überzeugt gegen die Eintracht

Auch gegen den Ball setzte Neuhaus Akzente, alleine in den ersten 15 Minuten setzte der Ex-Nationalspieler in mehreren Szenen zur Grätsche an. Lustlosigkeit oder fehlende Mentalität war ihm keinesfalls vorzuwerfen, auch hinterließ Neuhaus kaum den Eindruck, keinen Rhythmus zu haben.

„Er hat einen Schritt nach vorne gemacht, seine Chance genutzt und in den Dienst der Mannschaft gestellt“, lobte Seoane die Leistung seines Schützlings. „Wenn man bedenkt, dass er in den letzten Wochen weniger gespielt hat, hat er heute vor allem am Anfang sehr viele Akzente gesetzt“, ergänzte der Coach, der jedoch auch erklärte: „Wir haben immer betont, Florian Neuhaus ist dem Konkurrenzkampf ausgesetzt, wir haben viele gute Mittelfeldspieler.

Angesichts des ausgebliebenen Wintertransfers wirkte es, als sei Neuhaus in Gladbach in einer Sackgasse gefangen. Die Leistung gegen die Eintracht kann als Bewerbungsschreiben für mehr Spielzeit interpretiert werden, doch die Frage aller Fragen lautet, welche Mittelfeldvariante Seoane bevorzugt.

„Es ist relativ klar. Du hast auf der Position so viele Optionen, du hast Rocco Reitz, Philipp Sander. Du musst dich nicht gegen, sondern für einen Spieler entscheiden“, sagte Virkus in Bezug auf das Neuhaus-Dilemma und betonte: „Wir haben immer gesagt, wir brauchen alle Spieler. Der Kader ist gut besetzt, aber in der Quantität sehr eng. Es hat sich heute gezeigt, dass wir die Breite des Kaders gut nutzen können.“

Virkus: „Ich weiß, was Neuhaus kann“

Neuhaus habe „ein gutes Spiel gemacht, wie die ganze Mannschaft“, daran werde er sich messen lassen müssen. „Für mich war es nicht überraschend, weil ich weiß, was Flo kann“, stellte Virkus klar.

Unterdessen freute sich Borussia auf einen Punktgewinn gegen den Tabellendritten, nach dem Sieg gegen den VfB Stuttgart ist der nächsten Top-Mannschaft zumindest ein Zähler abgeknöpft worden. „Es ist ein verdienter Punkt gegen eine Mannschaft, die international immens erfahren ist und in diesem Jahr kein Bundesligaspiel verloren hat“, lobte Virkus die Eintracht. Daraus zieht Borussia Selbstvertrauen, das im weiteren Saisonverlauf mehr als nur einen Punkt wert sein kann.

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