Vorbild Handball? „Wird auf jeden Fall kommen“ - Christian Streich prophezeit Veränderung im Fußball

Christian Streich gilt als einer der „Sprecher der Liga“ Der Freiburg-Trainer äußerte sich nun auch über die Coaches im Handball.
 ©dpa / Thomas Frey

Aktuell läuft die Handball-EM 2020 und die Fußball-Bundesliga startet in die Rückrunde. Daher bietet sich der Vergleich der beiden Sportarten an - auch in Sachen Traineransprache.

  • Bei der Handball-EM bekamen die Zuschauer Einblicke in die Ansprachen des Bundestrainers.
  • Seit Jahren werden die Auszeiten mit Kameras und Mikrofon begleitet.
  • Im Fußball geschieht der Blick in die Kabine eher selten - wird sich das ändern?

Mainz - „Wie heißt du nochmal?“ Diese Frage richtete Handball-Bundestrainer Christian Prokop während einer Auszeit bei der EM* an Nationalspieler Timo Kastening. Ein peinlicher Fehler oder menschliches Vergessen in einer angespannten Situation? So oder so, die Aussage sorgte für Aufsehen. Dass die Worte des Caches für jeden Zuschauer klar zu hören sind, ist im Handball völlig normal - und im Fußball undenkbar?! 

Vorbild Handball? „Wird auf jeden Fall kommen“ - Christian Streich prophezeit Veränderung im Fußball

Nimmt ein Handball-Trainer eine Auszeit, bringen sich die Kamerateams in Stellung. Mithilfe eines Richtmikrofons gelangt die Ansprache in die Wohnzimmer der Fans, so auch bei der bitteren Niederlage gegen Kroatien. Was ganz im Sinne der übertragenen TV-Sender ist, ist bereits seit mehreren Jahren Usus und soll insgesamt die Attraktivität des Sports steigern. Ein ähnliches Modell wird aktuell im Basketball getestet. So mancher Fußballfan hätte wohl auch Interesse die Ansprachen von Flick, Klopp & Co. mitzuerleben, doch im populärsten Sport der Bundesrepublik ist das die absolute Ausnahme sowie kaum als Standard denkbar - und Christian Streich zufolge auch absolut gut so. 

Kurioses hinter den Kulissen soll sich übrigens während der Partie zwischen dem SC Freiburg und Fortuna Düsseldorf abgespielt haben. Nicolas Höfler fehlte beim Gegentreffer auf dem Platz. War er tatsächlich auf der Toilette?

Vorbild Handball? Streich über intime Einblicke: „Zum Glück ist das bei uns nicht so“

Im ZDF-Sportstudio wurde der Trainer des SC Freiburg gefragt, wie er diese intimen Einblicke bewerte: „Zum Glück gibt es das bei uns nicht, sondern nur bei den ganz großen vereinen aus Marketingsicht.“ Streich spielt auf Amazon-Dokumentationen an, die Vereine wie Borussia Dortmund oder Manchester City über eine Saison begleiten und auch innerhalb der Kabine drehen - aus seiner Sicht ein Unding. 

Der langjährige Bundesliga-Coach sei „ein totaler Verfechter davon, dass wir die Kabine als letzten Rückzugsort haben. Das ist einfach der letzte Intimraum.“ Des weiteren wagte er den Blick in die Zukunft: „Ich bin ein totaler Gegner der Öffnung, aber sie wird kommen. Weil man so einfach noch mehr Geld verdienen kann. Vielleicht bin ich dann nicht mehr dabei, aber kommen wird es auf jeden Fall.“ 

Einblick in die Trainer-Ansprache: Klopp hat klare Meinung: „Dann würde ich den Klub verlassen“

In dieser Champions-League-Saison machte ein Blick in die Kabine der Salzburger die Runde. In einem vom Klub veröffentlichten Video sieht man Trainer Jesse Marsch, wie er seine Schützlinge für die zweite Halbzeit gegen Liverpool einschwört. Die Veröffentlichung des Clips hat wiederum marketingtechnische Gründe, auch Salzburg sammelt aktuell Videomaterial für eine Dokumentation. 

Jürgen Klopp, der damalige Gegner der Österreicher, kann so etwas nicht verstehen und ist in dieser Angelegenheit klar bei Christian Streich: „Wenn LFC-TV (der hauseigene Sender, Anm.) ein Video von mir in so einer Situation macht und es ins Internet stellt, würde ich den Klub verlassen. Und das ist die Wahrheit.“ Der Einblick in die Kabine scheint unterschiedlich bewertet zu werden. Wie sehen Sie es? Sollten Fußballfans die Ansprachen der Trainer hören dürfen? Stimmen Sie ab.

Wenn der FC Bayern am Nachmittag bei Hertha BSC in die Rückrunde startet, wird die Kabinentür in der Halbzeitpause zumindest geschlossen bleiben. Es bleibt abzuwarten, ob es in dieser Hinsicht schon bald Veränderungen geben wird. 

as

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