Es war der Aufreger im Viertelfinale der Europameisterschaft. Hatte Marc Cucurella im Duell Deutschland gegen Spanien den Ball strafbar mit der Hand gespielt?
Frankfurt - Das Viertelfinale der Europameisterschaft zwischen Deutschland und Spanien bleibt vor allem wegen einer Szene in Minute 106 in Erinnerung. Das Leder landete bei Jamal Musiala, der aus rund 17 Metern abzog. Marc Cucurella verteidigte sein Gehäuse und bekam dabei den Ball an die Hand. Die zentrale Frage: War es eine strafbare Bewegung des linken Außenverteidigers? Oder hatte Schiedsrichter Anthony Taylor richtig entschieden?
Strafstoß gegen Cucurella? Kircher sieht Indizien für Handspiel
Am Dienstagnachmittag hatte Knut Kircher als Geschäftsführer der DFB-Schiedsrichter seinen ersten öffentlichen Auftritt. Er stellte klar: „Wir haben die Situation regeltechnisch eingeordnet. Dabei kamen wir zu dem Ergebnis, dass die Indizien für Handspiel sprechen.“ Cucurella habe vor dem Abschluss die Arme nicht am Körper, sondern weit ausgestreckt gehabt, zudem hänge noch die Schulter herab.
Die Aufregung war gewaltig. Roberto Rosetti, der Schiedsrichterchef der UEFA, präsentierte in München zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel verschiedene Videos, die er nach eigenen Angaben auch den Spielern der Teams bei Besuchen vor dem Turnier gezeigt hatte. Ein Video zeigte eine Situation, die der in Stuttgart ähnelte. Diese stammte aus einem Champions League-Duell zwischen RB Leipzig und Manchester City, als Castello Lukeba das Leder aus kürzester Distanz an den Arm bekam.
So argumentierte Rosetti
Rosetti sagte damals laut Sportschau: „Das ist niemals ein Elfmeter.“ Der Arm sei nah am Körper in einer natürlichen Position gewesen. Der Spieler habe versucht, den Ballkontakt zu vermeiden. Man werde bei der Europameisterschaft genauso vorgehen werden wie im Europapokal. Ein weiterer Indikator für fehlende Absicht: Der Arm schwang nach dem Ballkontakt zurück. Die Diskussionen - es wird sie wohl auch in Zukunft geben.