Hürzeler-Weggefährte: „Monsterschritt“ in die Premier League

Die Premier League geht los – und damit startet das Abenteuer für Fabian Hürzeler. Ein alter Bekannter spricht über den neuen Trainer von Brighton.

München – Die Trainerkarriere von Fabian Hürzeler kennt bislang nur eine einzige Richtung: steil nach oben! Mit 29 Jahren übernahm er im Januar 2022 das Amt als Chefcoach beim damals in der 2. Bundesliga abstiegsgefährdeten FC St. Pauli. Er führte die „Boys in Brown“ beinahe noch aus der roten Zone in die 1. Bundesliga. Dies gelang ihm dann ein Jahr später, er holte mit Pauli die Meisterschaft und stieg auf.

Strohmaier erklärt: „Hürzeler war Fan von De Zerbi“

Nach 18 Monaten mit einem Punkteschnitt von 2,16 folgte das Angebot von Brighton. Hürzeler ließ sich diese Chance nicht nehmen und ging für die Ablösesumme von 7,5 Millionen Euro als Nachfolger von Roberto De Zerbi nach England.

Matthias Strohmaier ist ein Weggefährte von Hürzeler. Sie begegneten sich auf dem Platz und hielten auch nach dem Karriereende Kontakt. Strohmaier ist Gründer der Skillers.Academy, er war Sky-Experte bei der U17-Weltmeisterschaft, hospitierte unter anderem bei Erik ten Hag und der U20-Nationalmannschaft und ist in Zusammenarbeit mit fussball.news eines der Gesichter vom Format „Skillers Spotlight“.

„Der Schritt nach Brighton ist auf den ersten Blick sehr spannend. Er hat mir früher schon erzählt, dass er Fan von De Zerbi ist und sich auch Spiele vor Ort im Stadion angeschaut hat. Beim FC St. Pauli habe ich viele Grundgedanken davon gesehen“, erklärte Strohmaier vor dem Start der Premier League-Saison im Gespräch mit fussball.news.

Prägnant seien vor allem der Spielaufbau und der ständige Versuch, über die beiden Sechser Überzahl zu schaffen. Die Paulianer standen für den attraktivsten Fußball der 2. Liga, sie kombinierten stets fein säuberlich von hinten nach vorne und wurden dabei nur äußerst selten aus dem Konzept gebracht.

Der Wechsel in die Premier League „ist ein Monsterschritt“

Kann Hürzeler diesen Stil auch in der wohl stärksten Liga der Welt durchziehen? „Es ist ein Monsterschritt. Ich habe bei Ten Hag erfahren, dass die Arbeit in England eine andere Hausnummer ist“, erklärte Strohmaier. Er meinte damit vor allem den Blick auf den straffen Spielplan, der auch ohne europäisches Geschäft dem einer Bundesliga-Mannschaft gleicht, die Dreifachbelastung hat. In der Vorbereitung werden wie gewohnt Grundlagen gelegt.

Anschließend aber geht es um eine Steuerung, die nicht mit der bei St. Pauli zu vergleichen ist. „Du hast deutlich weniger Möglichkeiten, auf dem Trainingsplatz zu stehen. Dadurch verändert sich auch dein Arbeiten“, so Strohmaier, der ergänzte: „Ich weiß allerdings, dass Fabian ein Fan von Videoanalysen ist. Daher kann das funktionieren.“ Eine wichtige Eigenschaft bringe Hürzeler mit: „Er ist unglaublich selbstbewusst. Das musst du in dieser Branche auch sein.“

Noch fehlen Hürzeler die Erfahrungswerte

Selbst wenn Brighton für englische Verhältnisse ein etwas ruhigeres Umfeld hat, so ist das Erbe schwer. De Zerbi hat Brighton auf die europäische Landkarte geführt, den Fußball dort revolutioniert. Da kann es schnell Gegenwind geben, wenn es nicht gleich läuft. Wie geht Hürzeler, der bislang nur die Sonnenseite kennengelernt hat, damit um, wenn nach dem Auftaktprogramm mit Duellen beim FC Everton und gegen Manchester United null Zähler auf dem Konto stehen sollten?

Auch Strohmaier merkt an, dass er „gespannt“ sei, wie sich sein früherer Gegenspieler aus Zeiten in der Regional- oder Amateurliga auf dieser Bühne bewegt. Das passende Mindset habe Hürzeler zweifelsohne. Doch reicht das alleine? „Fabian hat noch keine Erfahrungswerte in der Premier League gesammelt“, mahnte Strohmaier. Von Vorteil sei jedoch, dass Brighton kein Haifischbecken à la Chelsea oder Manchester sei.

Strohmaier freut sich für Hürzeler

Der Klub hat sich hochintensiv mit Hürzeler beschäftigt und exakt gescoutet, ob er passt. Es ist für englische Teams üblich, die zweite deutsche Liga ganz fest im Blick zu haben. Eine überragende Performance wie die von Hürzeler fällt auf. Wenn die Ideen dann zusammenpassen, greifen die Teams zu. Von Strohmaier jedenfalls gab es nach diesem Sprung noch eine WhatsApp: „Ich habe ihm zu diesem Wechsel gratuliert. Mich freut es, wenn so junge und engagierte Trainer eine faire Chance erhalten.“

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