„Ich bin kein Mahner, aber ...“: Nagelsmann macht nach DFB-Traumstart klare Ansage

Mit einem 5:1-Sieg über Schottland hat Deutschland einen Traumstart in die EM hingelegt. Julian Nagelsmann will, dass sein Team das Ergebnis richtig einordnet.

München – Die Euphorie über die Europameisterschaft im eigenen Land dürfte nach dem 5:1-Sieg des DFB-Teams über Schottland im Eröffnungsspiel am Freitagabend Fahrt aufnehmen. Die Mannschaft von Julian Nagelsmann spielte phasenweise wie im Rausch, dominierte einen überforderten Gegner nach Belieben. Für den Bundestrainer hätte es kein besseres Pflichtspieldebüt geben können.

„Ich hätte das definitiv unterschrieben. Die ersten 20 Minuten, die waren schon beeindruckend, viel Power, viel Aggressivität im Gegenpressing. Schottland war sehr beeindruckt in der Anfangsphase“, analysierte Nagelsmann im ZDF. Deutschland belohnte sich dabei früh durch einen Treffer von Florian Wirtz (10.), Jamal Musiala erhöhte rasch auf 2:0 (19.). Damit waren die Verhältnisse geklärt.

Julian Nagelsmann: „Bringt uns nichts, wenn wir jetzt den Betrieb einstellen“

Für Musiala freue es ihn besonders, sagte der Bundestrainer, weil der Jungstar des FC Bayern mit seinem Traumtor die Geister vergebener Chancen bei der WM 2022 in Katar vertreiben konnte. Nagelsmann hatte am Vortag des Spiels die Hoffnungsträger Musiala und Wirtz mit dem Hinweis angestachelt, für die absolute Weltklasse fehle es ihnen noch an der Torquote im Nationalteam.

Offenbar hat der Übungsleiter den richtigen Nerv getroffen. Das soll nun auch in Bezug auf die Mannschaft insgesamt der Fall sein. Denn: So viel Freude der Auftaktsieg auch bereitet, er soll die Sinne nicht vernebeln. „Ich bin kein Mahner. Aber die Jungs wissen schon: Es war ein sehr guter, aber erster Schritt. Es bringt uns nichts, wenn wir jetzt den Betrieb einstellen. Wir müssen weitermachen“, forderte Nagelsmann.

Den Bundestrainer freut, „dass nicht nur einer die Blumen kriegt“

Am Mittwochabend geht es in Stuttgart gegen Ungarn, auf das DFB-Team dürfte eine wesentlich härtere Aufgabe warten, als sie Schottland letztlich darstellen konnte. „Es war ein erster Schritt, den wir gebraucht haben, um einen zweiten folgen zu lassen“, formulierte Nagelsmann. „Das werden wir am Mittwoch probieren. Ungarn ist ein unangenehmer Gegner, schwer vorzubereiten, sehr variabel.“

Klar ist, dass Deutschland enormes Selbstvertrauen getankt hat. Auch der einzige im Vorfeld kritisch beäugte Feldspieler, İlkay Gündoğan, zeigte eine Topleistung und erhielt Sonderlob von Nagelsmann. Grundsätzlich will der Bundestrainer aber den Teamgedanken in den Fokus rücken: „Es ist wertvoll, wenn wir das ein bisschen verteilen können, dass nicht nur einer die Blumen kriegt.“

Ins Bild passt da, dass Deutschland Jokertore durch Niclas Füllkrug und Emre Can feiern konnte. Der Kapitän von Borussia Dortmund war erst nachnominiert worden und absolvierte nur eine vollwertige Trainingseinheit mit der Nationalmannschaft.

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