Trotz seiner anhaltenden Beliebtheit bei Eintracht Frankfurt, steht Oliver Glasner in England vor einer unsicheren Zukunft. Ein baldiges Aus scheint möglich.
London - Als Oliver Glasner am 20. Februar dieses Jahres bei Crystal Palace anheuerte, steckte das Team auf Platz 14 im Abstiegskampf. Ein 3:0-Erfolg im Kellerduell gegen den von Vincent Kompany trainierten FC Burnley sorgte zunächst für Ruhe. Nach fünf Partien ohne Sieg startete die Mannschaft von Coach Glasner aber richtig durch und holte - angeführt von einem überragenden Michael Olise - herausragende 19 von 21 Punkten.
Nach starkem Lauf ist Glasner inzwischen angezählt
Selbst Topmannschaften wie der FC Liverpool (1:0) und Manchester United (4:0) bissen sich am Klub aus London die Zähne aus. Doch von diesem Schwung ist nicht mehr viel übrig geblieben. In der aktuell laufenden Saison ist Crystal Palace noch sieglos, holte bisher nur drei magere Remis. Nach einem 0:1 bei Nottingham Forest ist der Österreicher angezählt. Das Team belegt nach dem schlechtesten Start der Vereinshistorie den ersten Abstiegsrang.
„Wir treffen sehr oft im letzten Drittel falsche Entscheidungen, das ist auf mangelndes Selbstvertrauen zurückzuführen. Wir sind Menschen. Es ist an der Zeit, Spieler in den Arm zu nehmen, nicht sie zu treten“, wurde der bei Eintracht-Fans noch immer beliebte und jederzeit willkommen geheißene Glasner von Bild zitiert. Ein sofortiges Aus steht wohl noch nicht bevor. Mit-Eigentümer Steve Parish will noch an ihm festhalten und ihm die kommenden drei Partien bis zur nächsten Länderspiel-Pause geben.
Kamada ist noch nicht angekommen bei Crystal Palace
Der Abgang von Olise konnte bisher nicht kompensiert werden. Zudem ist Lieblingsschüler Daichi Kamada noch nicht angekommen in England. Nach der unglücklichen Zeit bei Lazio Rom suchte der Japaner das nächste Abenteuer. Bislang steht allerdings bei Toren und Assists noch immer die Null. Und mit Jean-Philippe Mateta kommt der Angreifer, der in der vergangenen Saison 16-mal jubelte, nicht an seine Topform heran.
Es ist nicht die erste schwierige Phase, die Glasner in seiner Trainerkarriere meistern muss. Bei der Eintracht stand er im Herbst 2021 ebenfalls mächtig unter Druck und schaffte den Turnaround, der bis zum Europa-League-Erfolg am 18. Mai 2022 führte. Auch beim VfL Wolfsburg verlief die Zeit nicht ruckelfrei. Doch in der Premier League geht alles noch einen Tick nervöser und hektischer zu. Sollte nicht schon bald ein Sieg folgen, könnte es am Ende eine kurze Ära bei den „Eagles“ gewesen sein.