Auch wenn Bayer Leverkusen insgesamt anfälliger wirkt, zeigt Piero Hincapié starke Leistungen. Die Zukunft des Ecuadorianers scheint allerdings offen.
Leverkusen – Bayer Leverkusen ist mit der bisherigen Saison nur anteilig zufrieden. „Wir sind noch nicht bei 100 Prozent, weder individuell noch als Team. Fast jeder Spieler spielt bislang unter seinem Potenzial“, äußerte Sportchef Simon Rolfes zuletzt überraschend deutliche Kritik. Im Vergleich zur vergangenen Spielzeit fällt vor allem die deutlich weniger stabile Abwehr ins Auge.
Nach zehn Spieltagen in der Bundesliga stehen 16 Gegentore auf dem Konto. In der gesamten Vorsaison waren es nur 24 gewesen. Diese Marke könnte noch vor der kurzen Winterpause fallen. Kurios ist dabei: Mit Piero Hincapié gibt es eine Stammkraft in der Leverkusener Abwehr, der individuell sogar wohl etwas stärkere Leistungen zeigt als in der vergangenen Spielzeit.
Jonathan Tah hat seinen Weggang von Bayer 04 bereits verkündet
In der Double-Saison war der 22-Jährige nicht durchgängig gesetzt, schon gar nicht auf der Position des linken Innenverteidigers, die gemeinhin als seine Beste gilt. In der laufenden Runde kommt Trainer Xabi Alonso nicht an Hincapié vorbei, der Ecuadorianer dankt es mit Leistungen, die stabiler sind als bei Abwehrchef Jonathan Tah oder Edmond Tapsoba.
Angesichts der Entschlossenheit, mit der Tah seinen Abschied aus Leverkusen zum Saisonende verfolgt, kommt der Aufschwung bei Hincapié umso gelegener. Dem Südamerikaner ist mehr und mehr zuzutrauen, dass er bei der Werkself in Führungsverantwortung wachsen kann. Dafür allerdings müsste Hincapié seine Zukunft unter dem Bayer-Kreuz planen.
Abschied aus Leverkusen im Sommer soll „sehr wahrscheinlich“ sein
An dieser Stelle jedoch sind Zweifel angebracht. Wie kicker.de berichtet, gilt Hincapié als Verkaufskandidat. Zwar steht er noch bis 2027 unter Vertrag, der Klub möchte aber frühzeitig Planungssicherheit haben und es möglichst vermeiden, in Situationen zu geraten, in denen die Restlaufzeit die Ablöse drückt. Aktuell soll die Schmerzgrenze der Verantwortlichen bei wenigstens 40 Millionen Euro liegen.
Laut dem Fachmagazin ist „sehr wahrscheinlich“, dass ein Wechsel im Sommer stattfindet. Gerade in der zahlungskräftigen englischen Premier League soll es einen Markt für Hincapié geben. Eine hohe Ablöse wäre dabei ein Trost, anders als bei Tah. Gleich zwei Säulen in der Verteidigung ersetzen zu müssen, wäre aber sicherlich ein hartes Stück Arbeit für Rolfes und Co.